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Bedeutung der Psychosomatik in der Zahnmedizin wächst

Ein Teilbereich der Psychosomatik in der Zahnmedizin ist die Zahnbehandlungsangst (Foto: shutterstock)
Jeannette Enders, DTI, Pressemeldung DAZ

Jeannette Enders, DTI, Pressemeldung DAZ

Di. 20. Oktober 2009

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LEIPZIG/OLDENBURG - Zunehmend zeigt sich die Rolle der Psychosomatik als Auslöser von Beschwerden im zahnmedizinischen Bereich. Die Beachtung der Psyche des Patienten und die Weiterleitung der Patienten zu einer geeigneten Therapie sind für eine erfolgreiche Behandlung von Zahn- und Munderkrankungen oft von Ausschlag gebender Bedeutung. Eine profunde Weiterbildung in psychosomatischer Grundkompetenz kann Zahnmedizinern das entsprechende Rüstzeug geben.

Die Wechselwirkungen zwischen seelischen Störungen und oralen Erkrankungen sind vielfältig. Die Kenntnis dieser psychosomatischen Krankheitsmodelle und das Erlernen des richtigen Umgangs mit Patienten helfen, viele rein technisch nicht beherrschbare Erkrankungen besser zu verstehen und zu behandeln. Anlässlich des Internationalen Tages der seelischen Gesundheit, welcher am 10. Oktober stattfand, rückte der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) die Wichtigkeit einer psychosomatischen Grundkompetenz des Zahnarztes in das Bewusstsein.

Mittlerweile hat sich ein interdisziplinäres Forschungs- und Arbeitsfeld entwickelt, bei dem es u.a. um folgende Themenkomplexe geht: chronische Schmerzzustände - Differenzierung zwischen zahnmedizinischen und psychosomatischen Ursachen, Prothesenunverträglichkeit - nicht immer ist die Prothese schuld, Angstpatienten in der Zahnarztpraxis, chronische Gesichtsschmerzen, Depressionen, Kommunikationsprobleme zwischen Zahnarzt und Patient, oder das Burning-Mouth-Syndrom.

Durch spezielle diagnostische Maßnahmen muss zwischen somatischen und nicht-somatischen Ursachen unterschieden werden, um die Therapie entsprechend ausrichten und den Patienten ggf. auch überweisen zu können. Oftmals ist die Hinzuziehung von Fachkollegen aus dem ärztlichen Bereich bzw. die Beteiligung von Psychologen oder Psychotherapeuten angezeigt. Für den Zahnarzt empfiehlt sich die Aneignung geeigneter Gesprächsführungstechniken. So greift Zahnarzt Heiko Rehe aus Clenze in Niedersachsen, in der Behandlung von Zahnbehandlungsphobikern auf die Hypnose zurück: „In unserer Praxis ist der Einsatz der Hypnose einfach nur angenehm. Viele Kollegen haben Angst vor Phobie-Patienten oder betrachten deren Behandlung als anstrengend und zeitintensiv. Da ist es gut, dass man sich diesen zusätzlichen Zeitaufwand auch honorieren lassen kann.“ Rehe ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose (DGZH), eine Gesellschaft, die neben dem DAZ oder dem Arbeitskreis Psychologie und Psychosomatik in der Zahnheilkunde (AKPP) Zahnärzte für den Umgang mit den seelischen Problemen ihrer Patienten sensibilisieren und qualifizieren.

Nähere Informationen zu Fortbildungen genannter Gesellschaften erfahren Sie auf den homepages http://akpp.uni-muenster.de/, http://www.daz-web.de/ und http://www.dgzh.de.

 

 

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