Search Dental Tribune

CEREC Go ist die neue Chairside-System von Dentsply Sirona, das zunächst in ausgewählten Märkten eingeführt wird. (Alle Bilder: Dentsply Sirona)

Mi. 3. Dezember 2025

Speichern

Die Klasse-II-Restauration gehört nach wie vor zu den häufigsten und technisch anspruchsvollsten Verfahren in der Zahnmedizin. Jeden Tag müssen Zahnärztinnen und Zahnärzte unter Zeitdruck und häufig bei begrenzter Vergütung langlebige, ästhetische und anatomisch präzise Seitenzahnrestaurationen fertigen. Fortschrittliche Komposits wie TPH Spectra ST, Füllungsmaterialien wie SDR + und Matrixsysteme wie Polodent wie bieten weiterhin Lösungen für zentrale Herausforderungen direkter Seitenzahnrestaurationen. Die Ergebnisse in größeren oder komplexeren Fällen der Klasse II – insbesondere bei Höckerersatz – hängen jedoch oft weniger von den Materialien als vielmehr von den klinischen Fähigkeiten und der Erfahrung der behandelnden Person ab.

Vor kurzem haben wir den Beginn einer neuen Ära in der vernetzten Zahnmedizin und ihr Potenzial beschrieben, sich positiv auf die Behandlungseffizienz, das Praxiswachstum und die Patientenversorgung auszuwirken.1 Könnten die von uns erörterten Innovationen auch komplexe Klasse-II-Restaurationen unterstützen?

Die Antwort liegt in CEREC Go – eine Technologie, die eine starke Vision wiederbelebt: digital entworfene, präzise gefräste Komposit-Inlays und -Onlays. CEREC Go ist nicht in erster Linie eine Kronenfräse, sondern ein Gerät für direkte Restaurationen. Es wurde speziell für komplexe Klasse-II-Fälle entwickelt und ermöglicht es dem Behandlungsteam, je nach Erfahrung und klinischer Situation flexibel zwischen manuellen und digitalen Workflows zu wechseln. Diese Flexibilität verlängert die Behandlungszeit nicht. Das System kombiniert Geschwindigkeit, Präzision und Materialstärke und ermöglicht so vorhersagbare Ergebnisse ohne Qualitätsverlust.

Eine intelligente Lösung für komplexe Klasse-II-Kavitäten

Komposit-Restaurationen im Seitenzahnbereich erfordern enge approximale Kontakte, eine natürliche Interdentalarchitektur, eine funktionelle Okklusionsanatomie, ausgezeichnete Randintegrität sowie eine hohe Resistenz gegenüber Polymerisationsstress, Abrieb und Fraktur. Selbst kleinere Probleme wie Lufteinschlüsse, eine mangelnde Haftung, eine unvollständige Polymerisation oder Randüberstände können die Langlebigkeit der Restauration und die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten beeinträchtigen.2 Digital entworfenen Komposit-Inlays und -Onlays, die aus vorgefertigten Kompositblöcken hergestellt werden, tragen dazu bei, diese Probleme zu verringern. Früher galten CAD/CAM-Arbeitsabläufe als zu langsam, zu komplex und zu kostspielig für eine einfache Restauration (Abb. 1a-e). CEREC Go verändert diese Sichtweise, indem es vernetzte Technologien nutzt und zudem Hardware, Software und Datenplattformen nahtlos integriert, um Restaurations-Workflows zu optimieren.

Abb. 1a: Ein typischer Arbeitsablauf für eine direkte Klasse-II-Restauration. Ausgangssituation.

Abb. 1a: Ein typischer Arbeitsablauf für eine direkte Klasse-II-Restauration. Ausgangssituation.

Abb. 1b: Präparation.

Abb. 1b: Präparation.

Abb. 1c: Platzierung der Matrix.

Abb. 1c: Platzierung der Matrix.

Abb. 1d: Komposit-Aufbau.

Abb. 1d: Komposit-Aufbau.

Abb. 1e: Endergebnis.

Abb. 1e: Endergebnis.

Ein einziges System für eine direkte Restauration

CEREC Go verbindet die Chairside-Fertigung von Komposit-Inlays und -Onlays mit der Einfachheit und Schnelligkeit konventioneller direkter Restaurationen – ohne Qualitätseinbußen. Zu den wichtigsten Funktionen gehört die automatische Generierung von Designvorschlägen mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) unter Verwendung neuer Designfunktionen direkt in DS Core in weniger als einer Minute. Das Fräsen Restaurationen benötigt weniger als 2 Minuten. Das System ermöglicht einen ofenlosen Arbeitsablauf – einfach polieren, kleben und fertigstellen. Kurzum: CEREC Go bietet eine indirekte Restaurationsleistung bei direkter Restaurationsgeschwindigkeit. Darüber hinaus erfordert CEREC Go nur minimale Investitionen, da es mit dem bestehenden Intraoralscanner und dem DS-Core-Abonnement sowie mit der CEREC Primemill (für Materialien wie Zirkonoxid und Glaskeramik) kompatibel ist (Abb. 2a-f).

Abb. 2a: Ein CEREC Go-Workflow für eine große Klasse-II-Kavität mit Höckerersatz. Präoperative Situation vor der Reduktion des lingualen Höckers und der Verstärkung mit SDR Flow+.

Abb. 2a: Ein CEREC Go-Workflow für eine große Klasse-II-Kavität mit Höckerersatz. Präoperative Situation vor der Reduktion des lingualen Höckers und der Verstärkung mit SDR Flow+.

Abb. 2b: Digital entworfenes und gefrästes Onlay, hergestellt aus einem Kompositblock.

Abb. 2b: Digital entworfenes und gefrästes Onlay, hergestellt aus einem Kompositblock.

Abb. 1c: Einprobe.

Abb. 1c: Einprobe.

Abb. 1d: Zementierung mit Kompositzement Calibra Universal+.

Abb. 1d: Zementierung mit Kompositzement Calibra Universal+.

Abb. 1e: Finishing und Polieren mit Enhance Flex.

Abb. 1e: Finishing und Polieren mit Enhance Flex.

Abb. 1f: Endergebnis.

Abb. 1f: Endergebnis.

Der Materialvorteil: Hybrid-Kompositblöcke vs. 3D-Druck-Komposits

Der Erfolg eines Inlays oder Onlays hängt nicht nur vom Verfahren, sondern auch vom Material ab.4 CEREC Go ist für Hybrid-Kompositblöcke optimiert, die speziell für Seitenzahnrestaurationen entwickelt wurden. Diese Materialien bieten gegenüber 3D-gedruckten Komposits mehrere Vorteile (Tabelle 1). Hybrid-Kompositblöcke vereinen die Vorteile direkter Komposits mit industrieller Polymerisation und homogener Mikrostruktur, vermeiden interne Defekte und reduzieren die Technikempfindlichkeit.5

 

Tabelle 1: Vergleich zwischen Hybrid-Kompositblöcken und Harzkomposits für den 3D-Druck.
Merkmal Hybrid-Kompositblöcke 3D-Druck von Harzkomposits
Füllstoffgehalt ~80 % gefüllt, ultra-dicht Geringere Füllstoffdichte
Biegefestigkeit  ≤ 270 MPa6 Variabel, typischerweise ≤ 150 MPa7,8
Bonding-Schnittstelle Starke Adhäsion mit
Verbundklebstoffen
Erfordert oft eine Oberflächenbehandlung
Ergebnis Sauber, präzise; minimale Abplatzungen Begrenzte Kantenschärfe9,10
Langlebigkeit Daten zu 5- bis 13-Jahres-Ergebnissen11,12 Begrenzte Langzeitdaten 13

 

Restaurationen, die sich skalieren lassen – klinisch und operativ

Für Zahnärztinnen und Zahnärzte macht CEREC Go komplexe Klasse-II-Restaurationen vorhersagbarer und wirtschaftlicher. Für Gemeinschaftspraxen und zahnärztliche Versorgungsstrukturen ermöglicht es erstmals eine Standardisierung eines bislang sehr techniksensitiven Verfahrens. Das Ergebnis: weniger Nacharbeiten, geringere Variabilität und konstant hohe Funktion, Ästhetik und Effizienz. CEREC Go verbessert die Auslastung der Behandlungseinheiten, erleichtert die Delegation an qualifiziertes Assistenzpersonal (insbesondere in den USA) und bietet einen durchgängigen Workflow – vom Scan bis zum Einsetzen –, was das Patientenerlebnis deutlich verbessert.

Durch die Erweiterung der CAD/CAM-Anwendung auf Teilrestaurationen – statt ausschließlich auf vollständige Restaurationen – definiert CEREC Go die Möglichkeiten digitaler Zahnmedizin neu.

Jede CEREC Primemill verfügt bereits über diese Funktionen und ermöglicht zudem denselben Workflow mit Keramiken wie Lithiumdisilikat und Zirkonoxid, die sich ideal für langlebige Kronen eignen.

Abb. 3a & b: Automatischer Präparationsrand (a) und CEREC-Kronenvorschlag (b) auf DS Core.

Abb. 3a & b: Automatischer Präparationsrand (a) und CEREC-Kronenvorschlag (b) auf DS Core.

Zurück in die Zukunft: der ursprüngliche CEREC-Gedanke – neu interpretiert

Als das erste CEREC-System in den 1980er Jahren auf den Markt kam, war es für die Chairside-Fertigung von zahnfarbenen Inlays und Onlays konzipiert – eine ihrer Zeit vorausgehende Vision.14 Frühe Anwenderinnen und Anwender waren begeistert, doch Materialien und Prozesse der damaligen Zeit begrenzten die praktische Anwendung.

Heute wird diese Ursprungsidee Realität: Mit KI-gesteuerter Konstruktion, Hybrid-Kompositblöcken und superschnellem Schleifen lässt CEREC Go das Inlay nicht nur wieder aufleben, sondern definiert es neu. CEREC Go bringt die Zahnmedizin zurück in die Zukunft: Vernetzte Technologien setzen die ursprüngliche CEREC-Vision endlich in die Tat um.

Wahlfreiheit für Zahnärztinnen und Zahnärzte

Direkte Klasse-II-Restaurationen bleiben mit modernen Komposits zuverlässig, erfordern jedoch bei zunehmender Komplexität viel manuelles Können. Durch die Kombination von digitaler Präzision, KI-gestützter Konstruktion und einer schnellen Fertigung ermöglicht CEREC Go den nahtlosen Wechsel zwischen manuellen und digitalen Methoden – ohne die Behandlungszeit zu verlängern.

In der vernetzten Zahnarztpraxis von heute sind Integration und Effizienz entscheidend. CEREC Go ist mehr als eine Fräseinheit – es ist ein digital gesteuerter, wirtschaftlich zugänglicher Einstieg in die vernetzte Zahnmedizin. CEREC Go ermöglicht durch den Einsatz von Technologien zur vernetzten Zahnmedizin und fortschrittlichen Materialien CEREC für jedermann – beginnend mit Hybrid-Komposit-Inlays und -Onlays und auf Wunsch bis hin zu Kronen. Die Erweiterung auf Materialien wie Zirkonoxid oder Glaskeramik ist lediglich ein kleiner Schritt.

Anmerkung der Redaktion:

Die vollständige Litaraturliste ist hier abrufbar.

Schlagwörter:
To post a reply please login or register
advertisement
advertisement