BONN/HANNOVER - Großer Erfolg für das Forschungsland Niedersachsen: Das Niedersächsische Zentrum für Biomedizintechnik/Implantatforschung (NZ-BMT) wird im Medical Park in Hannover einen Forschungskomplex für 53,8 Millionen Euro errichten. Ziel ist es, Ressourcen zu bündeln und Synergien für die Entwicklung innovativer Implante zu schaffen.
Der Wissenschaftsrat in Bonn hat dem Verbund aus Medizinischer Hochschule Hannover (MHH), Leibniz Universität Hannover (LUH), Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und Laser Zentrum Hannover grünes Licht für die Finanzierung der Hälfte des Betrags aus Bundesmitteln gegeben. Das Land Niedersachsen wird die andere Hälfte finanzieren. Die Verbundpartner bündeln im NZ-BMT ihre Forschungskompetenzen im Bereich der Biomedizintechnik. „In dem Neubau können die Forscher aus den 20 Instituten, die an acht Standorten über die Region Hannover verteilt sind, erstmals gemeinsam unter einem Dach arbeiten“, sagt MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann. „Das wird der Implantatforschung einen neuen Schub geben.“ Dem stimmt auch der Präsident der Leibniz Universität, Professor Dr. Erich Barke, zu: „In diesem neuen Zentrum wird die herausragende Expertise der Ingenieur- und Materialwissenschaftler auf die ebenfalls exzellente Expertise der Lebenswissenschaftler treffen. Gemeinsam und an einem Ort können wir unsere vorhandenen Stärken noch besser nutzen und neue Entwicklungen kooperativ voran bringen.“
Einzigartige Konstellation mit ausgewiesener Spitzenmedizin
Mit dem Bau des neuen Gebäudes mit einer Forschungsfläche von knapp 7000 Quadratmetern soll Anfang 2011 begonnen werden. „2013 wollen wir einziehen“, betont der Vorstandssprecher des NZ-BMT, Dr. Manfred Elff. 295 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden im NZ-BMT forschen, darunter 78 Ingenieure und Physiker. „Die Biomedizintechnik ist ein Forschungsbereich, der nicht zuletzt durch die demografische Entwicklung laufend an Bedeutung gewinnt, sie ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Vor diesem Hintergrund ist es eine glückliche und einzigartige Konstellation in Hannover, die dank intensiver Kooperation von Natur- und Ingenieurwissenschaften mit ausgewiesener Spitzenmedizin ein international anerkanntes Exzellenzprofil im Bereich der Implantatforschung aufweist“, sagt Dr. Elff. „In dem neuen Zentrum können wir beispielsweise Experimente durchführen, die derzeit nicht möglich sind.“ So hat das Laser Zentrum Hannover ein Faser-Endoskop für Multiphotonen-mikroskopie entwickelt, das in einem OP zum Einsatz kommen könnte, derzeit aber nur im Laser Zentrum verfügbar ist. Dadurch sind Gewebedifferenzierungen ohne Einfärbung und ohne invasive Probenentnahme möglich.
Optimale biologische Funktion und Haltbarkeit
Das NZ-BMT entwickelt biologische, biohybride und biofunktionalisierte Implantate, mit denen ausgefallene Organfunktionen ersetzt oder wiederhergestellt werden sollen. Ziel ist eine optimale biologische Funktion bei möglichst lebenslanger Haltbarkeit. Bei den bisherigen Implantaten können Lockerungen prothetischer Materialien wie bei Hüft- oder Zahnprothesen, Funktionsverluste an Kontaktoberflächen, elektrische oder elektronische Defekte wie etwa bei Herzschrittmachern oder Cochlear-Implantaten sowie Infektionen risikoreiche und kostenintensive chirurgische und medikamentöse Eingriffe nötig machen. „Aufgabe des NZ-BMT wird neben der Entwicklung neuer Implantate sein, bisherige Technologien in biologischen und technischen Funktionen zu optimieren, bei gleichzeitiger Senkung der Prozesskosten und Steigerung der Lebensqualität des Patienten“, erläutert Dr. Elff.
Transdisziplinäre Kooperation
Das neue Zentrum kann dabei auf die Expertisen der drei hannoverschen Hochschulen zurückgreifen. Die Leibniz Universität Hannover glänzt mit ihren Ingenieur- und Materialwissenschaften und dem ausgegründeten Laser Zentrum Hannover. „Wir bringen sehr gerne unsere Kompetenz im Bereich der Materialwissenschaften, der Chemie und mit dem Laser Zentrum der Biophotonik im NZ-BMT ein. Dabei werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität auch für alle Partner nutzbare Serviceeinheiten wie das Bioimaging und die biotechnologische Wirkstoffherstellung betreuen“, betont LUH-Präsident Professor Dr. Barke. Das Laser Zentrum Hannover (LZH) bringt sein weltweit anerkanntes Renommee ein. „Unser Schwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Biomaterialentwicklung, der Biokompatibilität, der Werkstoffkunde und der Gewebe-Bildgebung und -bearbeitung mit Laserstrahlung“, erläutert Professor Dr. Heinz Haferkamp, Vorstand LZH.
Die TiHo beteiligt sich mit biologischen Prüf-Modellen für die neuen, im Zentrum entwickelten Verfahren, die für die Humanmedizin relevant sind. „Beim Tier laufen die Heilungsprozesse deutlich schneller ab als beim Menschen, was für den Forschungs- und Entwicklungsfortschritt wesentlich ist“, erläutert der Präsident der TiHo, Dr. Gerhard Greif. „Von Vorteil ist, dass die Erkrankungen nicht erst induziert werden müssen, sondern bereits bei den Patienten vorliegen, die zur Behandlung in unsere Klinik für Kleintiere kommen.“ „Die MHH hat einen klaren Forschungsschwerpunkt in den Bereichen Biomedizintechnik, regenerative Medizin und Immunologie/Infektiologie“, erläutert MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann. „Zwei Sonderforschungsbereiche, in deren Fokus die Entwicklung von biokompatiblen Implantaten steht, und das Exzellenzcluster REBIRTH zu regenerativer Medizin belegen die hervorragende Expertise und Zusammenarbeit auf diesem Gebiet.“ Mit CrossBIT, dem Verbundzentrum für Biokompatibilität und Implantatimmunologie in der Medizintechnik, und VIANNA, dem Verbund-Institut für Audio-Neurotechnologie und Nanobiomaterialien, sind die ersten beiden Bausteine des NZ-BMT bereits am Start. Sie werden in den Neubau integriert.
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