BONN - Wissenschaftler fanden den Zusammenhang von bestimmten Genvarianten und dem Vorkommen von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten heraus. Der Vergleich von über 500.000 „Schnipseln“ des menschlichen Erbguts brachte den Wissenschaftlern der Universität Bonn auf die richtige Spur: Bestimmte Genvarianten auf Chromosom 10 und 17 kommen bei Menschen mit Lippen-Kiefer- Gaumenspalten deutlich häufiger vor als bei Kontrollpersonen.
Die Forscher der Universität Bonn hatten das Erbgut von über 1.000 Personen mit Lippen-Kiefer- Gaumenspalten untersucht.
Bei 400 der Probanden gingen die Humangenetiker noch weiter ins Detail. Sie analysierten mehr als 500.000 Informationsschnipsel aus deren Erbgut und verglichen diese dann mit den Genschnipseln einer Kontrollgruppe. Zwei Stellen im menschlichen Genom fielen ihnen dadurch besonders auf: „Sowohl auf Chromosom 10 als auch auf Chromosom 17 trugen die Betroffenen auffällig häufig eine Genvariante, wesentlich häufiger als nicht betroffene Personen“, erläutert Dr.Stefanie Birnbaum vom Institut für Humangenetik der Universität Bonn. Dies sei ein deutlicher Hinweis darauf, dass in diesen Regionen liegende Gene etwas mit der Entstehung von Lippen- Kiefer-Gaumenspalten zu tun haben.
Vor einigen Monaten hatte dieselbe Arbeitsgruppe bereits einen Risikofaktor auf Chromosom 8 identifizieren können (Dental Tribune 5/09 berichtete). Schon seit Längerem ist zudem bekannt, dass auf Chromosom 1 ebenfall eine Erbanlage sitzt, deren Veränderung zu einer Lippen-Kiefer- Gaumenspalte führen kann. Zusammengenommen erklären die bislang identifizierten Regionen mehr als die Hälfte des genetischen Beitrags zur Spaltbildung.
Weitere Studien sollen nun zeigen, welche Gene auf Chromosom 10 und 17 genau verantwortlich sind und wie sie wirken. „Es dürfte sich um sogenannte regulatorische Elemente handeln, die andere Gene steuern“, erklärt die Leiterin der Studie Dr.Elisabeth Mangold. Wenn die Funktionsweise aller beteiligten Gene und auch das Zusammenspiel mit Umweltfaktoren verstanden sind,können die Forscher auch sagen, in welchen Fällen eine medikamentöse Prophylaxe in der Schwangerschaft sinnvoll ist. Derzeit deutet einiges darauf hin, dass die Einnahme bestimmter Vitamine während der Schwangerschaft Fehlbildungen des Embryos entgegenwirken kann.
Für die Fortsetzung der Studien suchen die Wissenschaftler dringend weitere Probanden. Teilnehmen können alle Kinder und Erwachsenen mit sogenannten isolierten Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, also Personen, bei denen die Fehlbildung nicht Folge einer anderen Grunderkrankung ist. Die aktuellen Studienergebnisse wurden in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift Nature Genetics veröffentlicht.
BONN – Der Vergleich von über 500.000 „Schnipseln“ des menschlichen Erbguts brachte Wissenschaftler der Universität Bonn auf die...
BASEL – Die Anatomie des Menschen hält noch Überraschungen parat: Forschende der Universität Basel haben einen bisher übersehenen Teil eines unserer ...
BERN – Zwei Forschungsteams aus Bern und Zürich haben eine neue Methode entwickelt, um einen Einblick in einen bislang kaum erforschten Teil der ...
HEIDELBERG - Bei Krebs im Mund- und Rachenraum weist ein spezifisches Muster chemischer Markierungen am Erbgut der Tumorzellen auf eine günstige ...
MÜNCHEN – Unser Gehirn holt sich Zucker durch einen aktiven Prozess aus dem Blut. Das haben jetzt Diabetesforscher am Helmholtz Zentrum ...
Delft – Forscher der Technischen Universität Delft (Niederlande) haben in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Radboud eine neuartige Technologie...
HÄSSLEHOLM, SCHWEDEN – Das DRSK QU!ZZ ist ein mehrschichtiges Denkspiel, das als App auf mobilen Endgeräten und Tablets gespielt ...
Leipzig/Berlin – WIZDOM ist die erste digitale Wissens- und Lernplattform ihrer Art, speziell für die Zahnmedizin. Sie bietet examensrelevante Inhalte, ...
Sydney – Bakterielle antimikrobielle Resistenzgene (ARGs) können von einer Bakterienart auf eine andere übertragen werden, wodurch auch die Resistenz ...
WEIMAR - Mehr als zwei Millionen Kinder in Kenia wachsen ohne Eltern auf, das sind rund zehn Prozent der Kinder unter 15 Jahren. Sie werden kaum betreut und...
Live-Webinar
Do. 11. September 2025
19:00 Uhr CET (Berlin)
Live-Webinar
Mo. 15. September 2025
19:00 Uhr CET (Berlin)
Prof. Dr. med. dent. Stefan Wolfart
Live-Webinar
Di. 16. September 2025
17:00 Uhr CET (Berlin)
Prof. Dr. Dr. Florian Guy Draenert
Live-Webinar
Di. 16. September 2025
18:30 Uhr CET (Berlin)
Dr. Kay Vietor, Birgit Sayn
Live-Webinar
Di. 16. September 2025
19:00 Uhr CET (Berlin)
Dr. Paweł Aleksandrowicz PhD
Live-Webinar
Mi. 17. September 2025
2:00 Uhr CET (Berlin)
To post a reply please login or register