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Zahnärztliche Prävention bei Kleinkindern ausbauen

Um die Karies bei Kleinkindern weiter einzudämmen, fordert die Kassenzahnärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz eine gesetzlich verankerte Früherkennungsuntersuchung bereits mit Durchbrechen des ersten Milchzahns. © Vally - Fotolia.com
KZV Rheinland Pfalz

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Mo. 3. September 2012

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MAINZ - Prävention beginnt schon mit dem ersten Zahn: Um die Karies bei Kleinkindern weiter einzudämmen, fordert die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Rheinland-Pfalz eine gesetzlich verankerte Früherkennungsuntersuchung bereits mit Durchbrechen des ersten Milchzahns.

Prävention beginnt schon mit dem ersten Zahn: Um die Karies bei Kleinkindern weiter einzudämmen, fordert die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Rheinland-Pfalz eine gesetzlich verankerte Früherkennungsuntersuchung bereits mit Durchbrechen des ersten Milchzahns. „Sinnvoll ist eine erste Kontrolluntersuchung durch den Zahnarzt im Alter von zehn bis zwölf Monaten. Sie sollte im Rahmen der „U6“, der Einjahres-Untersuchung, stattfinden und fest in das offizielle Kinderuntersuchungsheft aufgenommen werden“, konkretisiert San.-Rat Dr. Helmut Stein, Vorstandsvorsitzender der KZV Rheinland-Pfalz in dentTV – Magazin, dem Internet-Fernsehen der KZV.

Prävention greift zu spät

Untersuchungen belegen: Kaum ein anderes medizinisches Feld kann solche Erfolge in der Prävention aufweisen wie die Zahnheilkunde. Rund 70 Prozent der Zwölfjährigen weisen heute dank der Individual- und Gruppenprophylaxe ein naturgesundes, kariesfreies Gebiss auf. Auch bei Erwachsenen zeigt sich der deutliche Trend zum Zahnerhalt; immer länger behalten sie ihre eigenen Zähne. Doch es gibt weiteren Handlungsbedarf. „Der Anteil der Karies im Milchgebiss ist immer noch zu hoch. Fast die Hälfte der kariösen Schäden, die wir bei Schulanfängern feststellen, ist in deren ersten drei Lebensjahren entstanden“, beobachtet Helmut Stein. „Die vorhandenen Präventionsleistungen greifen offensichtlich zu spät. Hier müssen wir handeln, denn jedes Kind soll die Chance auf dauerhaft naturgesunde Zähne haben.“

Die Karies ist bei Kleinkindern die häufigste chronische Erkrankung. Ihre Ursache liegt zumeist in falschen Trink- und Ernährungsgewohnheiten in den ersten Lebensjahren – daher auch der Name „Nuckelflaschenkaries“. Denn heute dienen die Babyflaschen aus Kunststoff nicht mehr nur der Ernährung, sondern vielfach der Beruhigung der Kinder. Gefüllt mit zucker- oder säurehaltigen Getränken wie Fruchtsäfte oder Tees, nuckeln die Kleinen tags wie nachts daran. Die Zähne werden ständig umspült – mit fatalen Folgen. Die Fruchtsäuren rauen die Zähne auf und die Karies auslösenden Bakterien können problemlos an den Zähnen anhaften. Problematisch ist auch: Eltern erkennen die Frühstadien der Karies – raue, weißliche oder bräunliche Verfärbungen – meist nicht und verpassen den richtigen und notwendigen Zeitpunkt für den ersten Zahnarztbesuch.

Eltern stärker sensibilisieren

„Wir sehen die Kinder zu spät in der Praxis, um die ersten Anzeichen einer Karies frühzeitig zu entdecken und präventionstherapeutische Maßnahmen einzuleiten“, weiß auch Dr. Michael Reinhard, stellvertretender KZV-Vorsitzender. Wichtig ist es, die Eltern für Ursachen und Folgen der frühkindlichen Karies noch stärker zu sensibilisieren, denn sie spielen in der zahnmedizinischen Prävention ihrer Kinder die entscheidende Rolle. „Schmerzen, teure Zahnsanierungen häufig unter Narkose oder gar Schäden an den bleibenden Zähnen der Kinder und Sprachentwicklungsstörungen müssen nicht sein. Mit einer verbindlichen zahnärztlichen Untersuchung bis zum Ende des ersten Lebensjahres des Kindes können wir Eltern rechtzeitig aufklären“, so Michael Reinhard.

Mehr zur Prophylaxe beim Zahnarzt in der neuen Ausgabe von dentTV – Magazin – ab sofort abrufbar unter http://www.dent-TV.de und http://www.kzv-rheinlandpfalz.de.

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