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In diesem Interview erläutert Dr. Markus Heibach, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie (VDDI), welchen Stellenwert die Internationale Dental-Schau (IDS) aus Sicht der Dentalindustrie einnimmt und was dies für Zahnärzte, Zahntechniker und ihre Teams bedeutet.
Dr. Heibach, in den letzten drei Jahren fuhr die gesamte Weltwirtschaft über weite Strecken mit angezogener Handbremse. Es gibt viele Herausforderungen, die gleichzeitig auf die Industrie zukommen. Wie steht speziell die Dentalindustrie heute da?
Der Verband der Deutschen Dental-Industrie hat sich 1916 konstituiert, damals noch unter dem Namen „Verband der Deutschen Dental-Fabrikanten“. Das war mitten im Ersten Weltkrieg. Und auch die Internationale Dental-Schau startete inmitten eines Krisenjahres: 1923. Seither ist sie für die gesamte Branche ein Innovations-Katalysator.
Das soll unsere aktuellen Probleme nicht verniedlichen. So ist die Energiepreis-Thematik nicht allein das Thema, das unsere Mitgliedsfirmen beschäftigt und teilweise belastet, sondern es ist die Vielfalt an Veränderungen, die zusammenkommt. Es zählt zu den täglichen Aufgaben der Unternehmenslenker der deutschen Dentalindustrie, das Knäuel dieser unterschiedlichen und ineinandergreifenden Veränderungen immer wieder neu zu lösen. Zum Beispiel haben sich neben den Energiepreisen auch die Beschaffungswege für Rohstoffe geändert. Dies betrifft zum Beispiel Glas, Metalle und Kunststoff-Ressourcen, aber auch logistische und transporttechnische Engpässe in diesem Bereich. All diese Faktoren im Zusammenspiel haben in der Summe Auswirkungen auf unsere mittelständischen Hersteller – nicht nur singulär die Energiepreis-Thematik.
In Bezug auf diese Herausforderungen finde ich einen Ausspruch des Philosophen Karl Popper passend: „Es gibt zum Optimismus keine vernünftige Alternative.“ Wir hoffen, dass mit dem Quantensprung, der gerade in Deutschland in der Umsetzung ist, die Weichen in Richtung einer weiterhin nachhaltigen Zukunft und einer Stärkung der Industrieunternehmen gestellt werden. Nach wie vor ist hier die Politik massiv gefordert, die Unternehmen von bürokratischen Lasten zu befreien und Innovationen, wo es nur geht, zu fördern. Dies fordern wir unermüdlich gemeinsam mit unserem Dachverband, dem Bundesverband der Deutschen Industrie.
Parallel dazu sehe ich weitere positive Entwicklungen. Die Menschen setzen den Wert von Gesundheit höher an als vor drei Jahren und sind auch offener für hochwertige Zahnheilkunde. Das hilft der ganzen Branche. Gerade die deutsche Dentalindustrie steht dank ihrer hochwertigen Produkte und einer weltweit vorbildlichen Zahnärzteschaft und eines ebenso vorbildlichen Zahntechnikerhandwerks gut da.
Welchen Stellenwert hat die IDS für die Dentalindustrie?
Die entscheidende Idee für die IDS lässt sich recht kompakt formulieren: wir als deutsche Dentalindustrie laden alle Unternehmen aus dem In- und Ausland ein, an einem zentralen Ort im fairen Wettbewerb, ihre Produkte der internationalen Fachwelt zu präsentieren und den Marktteilnehmern zur Beurteilung vorzulegen. Daraus hat sich ein edler Wettstreit mit olympischem Charakter um die besten Konzepte und Produkte entwickelt. Das Ergebnis ist eine Beschleunigung der Innovationszyklen in unserer Branche und eine entsprechend höherwertige Versorgung der Patienten.
Beobachten sich die Hersteller auf der Messe gegenseitig genau?
Da ist schon jeder gespannt, was andere dem Publikum aus Zahnärzten, Zahntechnikern und ihren Teams zu bieten haben. Das liegt in der Natur des Marktes, das ist intensiver Wettbewerb, den unsere Dentalindustrie durchaus als Ansporn für die eigene Innovationskraft versteht. Im internationalen Vergleich ist die deutsche Dentalindustrie seit Jahrzehnten Marktführer in vielen Teilbereichen dentaler Medizintechnik. Der unmittelbare Leistungsvergleich der Hersteller vor den kritischen Augen der Kundschaft setzt in unserer Industrie enorme Motivation und Innovationskräfte frei. Erfolge feiern, bei eventuellen Rückständen nacharbeiten und auf der nächsten IDS mit einer noch besseren Idee punkten – das ist die Devise. So funktioniert die Messe in Köln als Katalysator für die dentale Innovation.
„Daraus hat sich ein edler Wettstreit mit olympischem Charakter um die besten Konzepte und Produkte entwickelt.“
Wie funktioniert das genau in den Messehallen?
An erster Stelle steht der fachliche Austausch mit Zahnärzten, Zahntechnikern und ihren Teams. Deren Feedback zu den ausgestellten bewährten und innovativen Konzepten und Produkten ist für die Dentalindustrie die Luft, die sie zum Atmen braucht. Aus den Rückmeldungen werden in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen Rückschlüsse gezogen und darauf in den kommenden Jahren verbesserte bis revolutionäre Neuheiten entwickelt.
Darüber hinaus knüpfen die Aussteller auf der IDS neue Kontakte und bahnen neue Geschäftsmöglichkeiten an. Bestehende Beziehungen vertiefen, sich mit dem Dentalfachhandel über aktuelle Trends, Kundenwünsche und -erwartungen austauschen, internationale Importeure als Partner einbeziehen – das sind alles entscheidende Erfolgskomponenten.
Internationale Begegnungen haben sich von IDS zu IDS intensiviert. So treffen heute Importeure aus Asien oder Südamerika in Köln ihre Kunden aus allen Weltmärkten. Auch das macht die IDS als umfassendsten Marktplatz aus.
Welchen Stellenwert hat ein Besuch der 40. IDS für Zahnärzte, Zahntechniker und ihre Teams?
Sie befinden sich auf der Messe in der Position der Entscheider. Denn sie bestimmen, welches der vielen Produkte am Ende für sie die bessere Lösung darstellt. Gleichzeitig sichern sie sich durch diese sorgfältige Auswahl selbst eine hervorragende Position und einen Vorsprung gegenüber ihren Mitbewerbern.
Wie groß wird denn die Auswahl auf der IDS 2023 generell sein?
Wir liegen jetzt schon bei 1.700 Ausstellern [Stand 23. Januar]. Das garantiert einen vollständigen und repräsentativen Überblick über die Branche und ein einzigartig großes „Schaufenster“ von Produkten für eine optimierte Auswahl.
Es geht für uns alle aufwärts. Es ist kein Geheimnis, dass die letzten drei Jahre besonders schwierig waren. Die deutsche Dentalindustrie hat sie gemeistert. Wir werfen noch einen kurzen Blick auf die vergangenen 100 Jahre IDS und blicken schon eher in das nächste Jahrhundert. Die 40. IDS gibt dazu die Initialzündung.
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