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Ein Drittel der Deutschen verzichtet aus Kostengründen auf Behandlung

Bei 35- bis 44-jährigen Patienten verzichtet sogar jeder Zweite, wenn die Behandlung zu teuer wird. © Andrey Popov – stock.adobe.com
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Do. 21. März 2019

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HAMBURG – Die deutschen Zahnarztpatienten sind treu – rund drei Viertel haben ihren Zahnarzt zuletzt vor vielen Jahren gewechselt. Allerdings vertraut nur jeder vierte Patient seinem Zahnarzt immer.

Verbraucherkompass Patient

Sind die Behandlungsmethoden nicht nachvollziehbar, sehr aufwändig oder wird der Selbstkosten-Anteil hoch, holen 76% der Befragten eine zweite Meinung ein. Jeder dritte Deutsche hat sogar ganz auf eine Therapie verzichtet, wenn es teuer zu werden drohte. Besonders häufig drücken sich dann 35- bis 44-jährige Patienten: Von ihnen hat sich bereits jeder Zweite aus Kostengründen schon einmal gegen die nötige Zahnbehandlung entschieden. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des unabhängigen Marktforschungsinstituts Toluna, Frankfurt, unter 1.000 deutschen Patientinnen und Patienten im Dezember 2018 im Auftrag des Bundesverbands für nachhaltige Zahnheilkunde BNZK, Hamburg.

Während der Behandlung legen 93% der Patienten großen Wert darauf, dass ihr Zahnarzt die neuesten Techniken und Methoden einsetzt. Mit zunehmendem Alter der Patienten steigt dieser Anspruch recht deutlich. Patienten unter 25 Jahren sind diesbezüglich relativ unkritisch. Dass sich der Zahnarzt in Zweifelsfällen aber auch ohne Umwege mit Kollegen über die bestmögliche Behandlung fachlich austauschen kann, empfinden 94 Prozent der Befragten als wichtig.

Eine günstigere Behandlung im Ausland, zum Beispiel für Implantate, würden nur 21% der Deutschen in Anspruch nehmen. 37% nutzen dagegen lieber eine Finanzierungsmöglichkeit, die ihnen ihr Zahnarzt vor Ort anbietet. Weitere neun Prozent wünschen sich ein solches Angebot.

Auf die standespolitische Forderung, Zahnmedizinische Versorgungszentren (ZMVZ) per Gesetz stark einzuschränken, reagieren die deutschen Patienten mit einer klaren Haltung: Zwei von drei Patienten wollen auch in Zukunft frei wählen können, ob sie sich in einer niedergelassenen Einzelpraxis oder in einem ZMVZ behandeln lassen möchten. Besonders wichtig ist die freie Wahl ihres Zahnarztes für die Altersgruppe 25 bis 34 Jahre: Hier geben 76% der Patientinnen und Patienten an, dass sie auch künftig eigenständig entscheiden wollen, ob sie eine niedergelassene Einzelpraxis oder ein ZMVZ aufsuchen möchten.

Eine klare Meinung haben die Patienten auch beim Punkt Wettbewerb und Qualität: Mehr als jeder Zweite (53%) ist überzeugt, dass ein fairer Wettbewerb zwischen niedergelassenen Einzelpraxen und ZMVZ gut für die Qualität der Versorgung ist. Lediglich 11 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ein fairer Wettbewerb eher schlecht für die Qualität in der medizinischen Versorgung ist. 36% haben dazu keine Meinung.

Prof. Dr. Hannes Wachtel, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands für nachhaltige Zahnheilkunde (BNZK): „Die Zahnpatienten in Deutschland haben ein klares Bild von ihrem Wunsch-Zahnarzt: Modernste Methoden und Technik, im Zweifelsfall eine zweite Experten-Meinung und vor allem auch in Zukunft die freie Wahl des Zahnarztes ihres Vertrauens – unabhängig von der Praxisform.“ Die Studie Verbraucherkompass Patient, wurde im Auftrag des Bundesverbands für nachhaltige Zahnheilkunde BNZK, Hamburg, im Dezember 2018 von dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Toluna, Frankfurt, durchgeführt.

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