DÜSSELDORF – Der Anteil der Frauen bei zahnärztlichen Existenzgründungen ist leicht rückläufig: Nachdem er in den letzten Jahren bis 2019 noch auf 51 Prozent gestiegen ist, hat sich diese Entwicklung 2020 mit 47 Prozent erstmal nicht fortgesetzt.
Das zeigt die geschlechtsspezifische Auswertung aus der jüngst veröffentlichten Analyse der zahnärztlichen Existenzgründungen der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank). Ein Vergleich mit dem Frauenanteil an der angestellten Zahnärzteschaft – dieser liegt seit Jahren bei über 60 Prozent – zeigt, dass Zahnärztinnen sich nach wie vor verhältnismäßig seltener für die eigene Praxis entscheiden als ihre männlichen Kollegen. Insgesamt ist die Situation aber nicht überall gleich: Im Osten Deutschlands ist mit 62 Prozent der Anteil an Existenzgründerinnen am höchsten. Im Süden ist das genau umgekehrt: Hier lagen 2020 lediglich 36 Prozent der zahnärztlichen Existenzgründungen in Frauenhand.
Zahnärztinnen übernehmen lieber kleinere Praxen
Der Geschlechtervergleich offenbart auch, dass Frauen gern kleinere Praxen zu niedrigeren Kaufpreisen übernehmen: So gaben sie für eine Übernahme als Einzelpraxis durchschnittlich 162.000 Euro aus, während Männer mit 251.000 Euro einen rund 55 Prozent höheren Kaufpreis zahlten. Das heißt allerdings nicht, dass Gründerinnen weniger in die übernommene Praxis investiert haben – im Gegenteil, mit 170.000 Euro lagen sie hier über den Durchschnittsinvestitionen der Männer und gaben im Schnitt sogar mehr aus als für die eigentliche Praxisübernahme.
Insgesamt steigen die Praxisinvestitionen seit Jahren sowohl bei Existenzgründerinnen als auch Existenzgründern, aber die Differenz zwischen den Geschlechtern bleibt bestehen: 2020 betrug sie 85.000 Euro. Eine detaillierte Auswertung nach Preissegmenten zeigt, dass 39 Prozent der Männer und nur 16 Prozent der Frauen einen Übernahmepreis von mehr als 250.000 Euro zahlten.
Einzelpraxis bleibt Standard
Ein Blick auf die Art der Niederlassung verdeutlicht, dass sowohl Frauen als auch Männer bei der Existenzgründung vorwiegend die Einzelpraxis präferieren. Bei Zahnärztinnen ist dies noch häufiger der Fall, nur jede fünfte ging eine Kooperation ein. Bei Zahnärzten war es jeder dritte, der sich gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern niedergelassen hat oder in eine vorhandene Gemeinschaft eingetreten ist.
Frauen gründen später
Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um sich niederzulassen, sehen Frauen häufig anders als Männer. Bei den Zahnärzten ist es in der Regel etwas früher: Ihr Durchschnittsalter 2020 lag bei 35,2 Jahren und die Hälfte der Existenzgründer war sogar jünger als 35 Jahre. Zahnärztinnen ließen sich im Schnitt mit 37,2 Jahren nieder, knapp jede dritte war bei der Existenzgründung 40 Jahre oder älter, bei den Männern war es knapp jeder sechste.
„Wir beobachten, dass Zahnärztinnen sich häufiger und auch länger für die Anstellung entscheiden“, sagt Daniel Zehnich, Bereichsleiter Konzernstrategie und Gesundheitsmarkt bei der apoBank. „Und wenn sie die Selbständigkeit wählen, dann oft zunächst in kleineren Einzelpraxen mit geringeren Übernahmepreisen. Losgelöst von der Kaufpreishöhe zeigen die hohen Investitionen sowohl bei Zahnärztinnen als auch bei Zahnärzten, dass die Existenzgründenden insgesamt großen Wert darauf legen, ihre neue Praxis individuell auszustatten und auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.“
Methode
Der Analyse 2020 liegt eine Stichprobe von rund 360 durch die apoBank begleiteten und auswertbaren zahnärztlichen Existenzgründungen zugrunde. Die Daten wurden anonymisiert von der apoBank ausgewertet.
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