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Kostenstrukturanalyse unterstreicht wirtschaftliche Einbußen in den Praxen

Der Kostenfaktor Personal ist im Jahr 2022, auf das sich die Kostenstrukturanalyse bezieht, allein um 9,6 Prozent gestiegen. (Bild: nicoletaionescu – stock.adobe.com)
FVDZ

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Mo. 25. November 2024

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Berlin – Die jüngste Kostenstrukturanalyse in Arzt- und Zahnarztpraxen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) macht deutlich, wie groß die wirtschaftlichen Einbußen in den Praxen sind. Sowohl die Sach- und Materialkosten als auch die Personalkosten sind bei fast gleichbleibenden Einnahmen um durchschnittlich 7,1 Prozent gestiegen.

„Diese Zahlen zeigen klar, dass die niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte von der wirtschaftlichen Entwicklung mehr und mehr abgehängt werden“, sagt der Vorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Dr. Christian Öttl. „Die unveränderte Einnahmesituation kommt daher, dass der Staat seit 36 Jahren versäumt hat, die Gebührenordnung (GOZ) anzupassen.”

Zahnarztpraxen sind laut Destatis am personalintensivsten im Vergleich aller Arztpraxen. „Dies ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass für zahnärztliche Behandlungen meistens eine Assistenz notwendig ist“, erläutert Öttl, „dies liegt vielmehr daran, dass wir so viele bürokratische Aufgaben erledigen müssen, dass dafür auch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebraucht werden, um überhaupt noch hinterherzukommen.“ Der Kostenfaktor Personal ist im Jahr 2022, auf das sich die Kostenstrukturanalyse bezieht, allein um 9,6 Prozent gestiegen. „Das zeigt deutlich, dass wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zeit der heftigen Inflation, nicht im Regen stehen gelassen haben“, betont Öttl. „Wir unterstützen unser Personal ungeachtet der schlechten Rahmenbedingungen.“

Der FVDZ-Bundesvorsitzende zeigt sich besorgt angesichts der jetzt veröffentlichten Zahlen. „Mit solchen Zahlen haben wir zumindest finanziell kein gutes Argument für die Selbstständigkeit an der Hand, mit dem wir die junge Generation überzeugen könnten“, gibt Öttl zu bedenken. Die Spirale, dass sich immer weniger junge Zahnmediziner selbstständig machen und damit die Versorgung gerade in den ländlichen Gebieten gefährdet werde, werde mit diesen negativen Trends immer weitergedreht.

Quelle: FVDZ

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