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Parodontitis begünstigt Arterienverkalkung

In den meisten Fällen verursachen infektiöse Bakterien eine Parodontitis. Wird diese nicht rechtzeitig erkannt und therapiert, kann es zu einer Parodontose und somit zu ungewolltem Zahnverlust kommen. © © psdesign1, Fotolia
ZWP online, Katja Scheibe

ZWP online, Katja Scheibe

Do. 10. Dezember 2015

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ÖREBRO – Parodontitis gehört neben Diabetes mellitus und Bluthochdruck zur Volkskrankheit Nummer eins. Das Zahnfleisch entzündet sich, schmerzt und beginnt bei leichten Berührungen zu bluten. Ein Forscherteam der Orebro University in Schweden hat sich mit dem Thema Zahnfleischentzündung beschäftigt und versucht, in einer Studie einen Zusammenhang mit der Entstehung von Arteriosklerose herzustellen.

In den meisten Fällen verursachen infektiöse Bakterien eine Parodontitis. Wird diese nicht rechtzeitig erkannt und therapiert, kann es zu einer Parodontose und somit zu ungewolltem Zahnverlust kommen. Ist die Erkrankung des Zahnfleisches einmal ausgebrochen, können die Bakterien bei mangelnder Mundhygiene über den Blutkreislauf in den gesamten Organismus gelangen und in den unterschiedlichsten Körperregionen zu ähnlichen Entzündungen führen.

Aktuell beschäftigt sich eine Studie der Orebro University in Schweden mit der Frage, ob ein Zusammenhang zwischen einer Parodontitis und einer Arteriosklerose bestehen könnte. Bei der Arteriosklerose handelt es sich um Verhärtungen und Verdickungen der Gefässwände, welche durch fettreiche und kalkhaltige Einlagerungen ausgelöst werden, und somit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Folge haben. Die Gründe für die Entstehung dieser Krankheit sind vielfältig und bislang nicht vollständig geklärt. Die wichtigsten Risikofaktoren für Arteriosklerose sind eine ungesunde Lebensweise, Bluthochdruck sowie Diabetes mellitus. Dennoch gibt es noch weitere Faktoren, die eine Entstehung dieser Erkrankung begünstigen können.

Um genauere Kenntnisse zu erzielen, züchtete das Team der Orebro University in Schweden eine künstliche Hauptschlagader (Aorta) und infizierte deren Zellwand mit dem Keim Porphyromonas gingivalis. Dabei handelt es sich um einen Keim, welcher am häufigsten bei aggressiver und chronischer Parodontitis, Periimplantitis sowie rezidivierender Parodontitis auftritt. Das Forscherteam fand heraus, dass der orale Krankheitserreger durch biologische Prozesse Veränderungen der glatten Muskelzellen und Entzündungen in der Aorta herbeiführen kann und somit ein Risiko für eine spätere Erkrankung an Arteriosklerose darstellt. Weitere Untersuchungen werden folgen. Ziel ist es, geeignete Risikoindikatoren für die Diagnose sowie Behandlung beider Erkrankungen zu finden.

 

1 Gingipains from the Periodontal Pathogen Porphyromonas gingivalis Play a Significant Role in Regulation of Angiopoietin 1 and Angiopoietin 2 in Human Aortic Smooth Muscle Cells

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