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Strahlentherapie: Kann Honig orale Mukositis lindern?

Forscher scheinen mit Honig ein wirkungsvolleres Mittel als die konventionelle Gabe von Povidon-Jod gefunden zu haben. © frog-travel – stock.adobe.com
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Fr. 5. Oktober 2018

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MANGALURU, Indien – Die Entzündung der Mundschleimhaut gehört zu den häufigsten Begleiterscheinungen der Strahlentherapie. Indische Forscher zeigten, dass Honig die schmerzhaften Symptome von Mukositis lindern kann.

Bei der Therapie von Kopf- und Hals-Karzinomen werden Krebszellen durch Bestrahlung an der Zytokinese gehindert – allerdings hemmt die Therapie auch die Teilung der Mundschleimhautzellen. Die Störung des Regenerationsprozesses begünstigt insofern Schädigungen, da nun Bakterien ungehindert in das Gewebe eindringen können. Für Patienten sind die Nebenwirkungen äußerst schmerzhaft. Nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern auch das Trinken, Schlucken und Sprechen wird zur Qual.

Forscher des Mangalore Institute of Oncology scheinen ein wirkungsvolleres Mittel als die konventionelle Gabe von Povidon-Jod gefunden zu haben: Honig. Die in Foods veröffentlichte Studie beweist, dass Honig die Entwicklung von oraler Mukositis abschwächen kann – ohne dabei negativen Einfluss auf die Strahlentherapie zu nehmen.

In der Studie wurden 50 freiwillige Patienten eines Therapiezentrums für Kopf- und Nackenkrebs zufällig zwei Gruppen zugeordnet. Die Kontrollgruppe wurde mit Povidon-Jod versorgt. Die andere Gruppe erhielt die Instruktion, Honig dreimal täglich – eine Stunde vor und zwei bzw. sechs Stunden nach der Bestrahlung – aufzutragen. Ein Pathologe, der nicht über die Behandlungsmethode in Kenntnis gesetzt wurde, beurteilte anhand einer vierstufigen Skala in regelmäßigen Abständen den Schweregrad der Mukositis.

Im Vergleich zur Behandlung mit Povidon-Jod entstand in der „Honiggruppe“ signifikant seltener Mukositis. Zudem verzögerte sich die Entwicklung, und der Schweregrad ging zurück. Da die Nebenwirkungen der Strahlentherapie für die Patienten „erträglicher“ wurden, konnte die Therapie auch ohne Unterbrechungen durchgeführt werden – die Behandlungsdauer verkürzte sich ebenso.

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