BERLIN/LEIPZIG – Wie viele Deutsche gehen regelmäßig zum Zahnarzt? Welche Bevölkerungsgruppen scheuen diese Untersuchung besonders? Welche Behandlungen führen Zahnärzte am häufigsten durch? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt die BARMER GEK jetzt in ihrem ersten Zahnreport.
Die größte deutsche Krankenkasse, die 2010 aus der BARMER und der Gmünder ErsatzKasse (GEK) entstand, und heute deutschlandweit 8,6 Millionen Versicherte betreut, hat den Versorgungsalltag in den Zahnarztpraxen unter die Lupe genommen. „Mit rund zehn Milliarden Euro im Jahr 2010 sind die vertragszahnärztlichen Leistungen – nach Krankenhäusern, Ärzten und Arzneimitteln – der viertgrößte
Ausgabenblock in der gesetzlichen Krankenversicherung“, lautet es im Zahnreport.
Im Bericht, in dem Daten von BARMER und GEK aus dem Jahr 2009 ausgewertet wurden, wird unter anderem aufgezeigt, dass der Zahnarzt deutlich seltener aufgesucht wird als der Arzt. Fast jeder dritte der BARMER GEK-Versicherten hatte im Jahr 2009 überhaupt keinen Kontakt zum Zahnarzt. Im Durchschnitt kam jeder Versicherte auf etwa zwei Zahnarztkontakte im Jahr, denen ganze achtzehn Arztbesuche gegenüberstanden.
Bei den Behandlungsraten, der Kontaktanzahl und den Ausgaben im vertragszahnärztlichen Bereich lagen die Frauen vorn. Bei den Frauen verzeichnete die Krankenkasse mehr Zahnarztbesuche als bei den Männern. Ausgenommen sind Kinder bis zehn Jahre sowie Senioren ab 70 Jahren. Als besonders „zahnarztscheu“ erwiesen sich Männer zwischen 20 und 25 Jahren. Lediglich 55 Prozent dieser Gruppe suchten 2009 einen Zahnarzt auf. Die Behandlungsquote gleichaltriger Frauen lag hingegen bei 67 Prozent.
Ostdeutsche häufiger beim Zahnarzt
Einen großen Unterschied gibt es auch zwischen Ost- und Westdeutschland. So suchten in den neuen Bundesländern 74,9 Prozent der Einwohner den Zahnarzt auf, in den alten Bundesländern nur 67,8 Prozent. Laut BARMER GEK könnten eine höhere Zahnarztpraxendichte sowie ein niedrigerer Anteil an ausländischen Einwohnern in Ostdeutschland Gründe für den Unterschied sein. Studienautor Prof. Dr. Thomas Schäfer vom Hannoveraner Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung sieht dies ähnlich: „Das liegt zum einen an der höheren Zahnarztdichte. Zum anderen spielt auch die frühkindliche Sozialisation in Kindertagesstätten und Horten der ehemaligen DDR eine Rolle."
Prophylaxeleistungen wurden von rund 52 Prozent der Versicherten mindestens einmal im Jahr in Anspruch genommen. Insgesamt 47,6 Prozent – also fast jeder Zweite – ließen sich Zahnstein entfernen. Die Eltern jedes dritten Kleinkindes nahmen die Möglichkeit zu einer Früherkennungsuntersuchung wahr, in der Altersgruppe der Sechs- bis Achtzehnjährigen wurden zwei von drei Versicherten vorsorglich untersucht. Auffällig ist, dass der Eintrag ins Bonusheft zumeist gegen Ende des Jahres erfolgt. Die Behandlungsrate liegt mit siebenunddreißig Prozent im vierten Quartal um etwa zehn höher Prozent als in den ersten drei Quartalen (zwischen sechsundzwanzig und achtundzwanzig Prozent).
Von den Versicherten der BARMER GEK erhielten 2009 insgesamt 28,9 Prozent eine Füllung. Dabei kamen Füllungen in der oberen Gebisshälfte öfter vor als in der unteren. Neun Prozent der Versicherten wurde mindestens ein Zahn gezogen. Als besonders anfällig für Karies erwies sich der Zahn Nummer sechs. Auf diese vier Zähne entfielen 22,8 Prozent aller Leistungen. Bei einer Gleichverteilung wären es 12,5 Prozent gewesen.
Prophylaxe bei Kindern ausbauen
Besorgniserregend ist die Zahl der Füllungen, die auf Milchzähne entfallen. Ihr Anteil beträgt fast sechs Prozent. „Wir plädieren dafür, die Gruppenprophylaxe noch weiter auszubauen und die Intensivbetreuung von Vorschulkindern zu forcieren, insbesondere bei Kindern aus sozial schwachen Familien. Das Herkunftsmilieu darf nicht über die Zahngesundheit bestimmen. Prophylaxe ist auch ein Stück Sozialausgleich", heißt es in einer Pressemitteilung der BARMER GEK.
Laut BARMER GEK schließt der Zahnreport eine Lücke, die nicht wieder entstehen darf. Aus diesem Grund plant die Krankenkasse, diesen nun jährlich zu erstellen. So sollen auch Daten zu mehrjährigen Handlungsverläufen zusammengestellt und damit die Bereiche Zahnersatz sowie kieferorthopädischen Maßnahmen näher beleuchtet werden. Der vollständige Zahnreport 2011 kann auf der Internetseite der Versicherung heruntergeladen werden.
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