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DESSAU - Immer mehr Arzneimittelabfälle belasten in Deutschland das Grundwasser. Dies zeigt eine Untersuchung des Umweltbundesamtes auf Geheiß der Europäischen Kommission. Die Bundesbehörde hat dazu einen Maßnahmenplan erarbeitet.
Der Bundesverband Patientenindividueller Arzneimittelverblisterer e.V. (BPAV) sieht in der Vermeidung von Arzneimittelmüll einen aktiven Beitrag zum Gewässerschutz.
Immer mehr Arzneimittelabfälle belasten in Deutschland das Grundwasser. Dies zeigt eine Untersuchung des Umweltbundesamtes auf Geheiß der Europäischen Kommission. Die Bundesbehörde hat dazu einen Maßnahmenplan erarbeitet. Die Studie des Umweltbundesamtes hat unter den insgesamt 156 nachgewiesenen Wirkstoffen 24 Arzneimittel identifiziert, die als besonders schädlich einzustufen sind. Darunter auch das weitverbreitete Schmerzmittel Diclofenac. "Es sind Stoffe mit hoher Priorität, die das Potential haben, Umweltorganismen zu schädigen", heißt es in einem Papier der Behörde. Mehrere Hundert Tonnen Arzneimittel gelangen jährlich allein in Deutschland über das Abwasser in den Umweltkreislauf. Der Großteil davon aufgrund von unsachgemäßer Entsorgung. Das Umweltbundesamt prognostiziert, aufgrund des demographisch bedingten Anstiegs des Medikamentenverbrauchs, eine Zunahme der Arzneimittelrückstände um 20 Prozent bis 2040.
"Neben der verantwortungsbewussten Entsorgung, muss jetzt primär darauf geachtet werden, Arzneimittelabfall generell zu vermeiden. Das schont die Umwelt, spart Ressourcen und entlastet gleichzeitig die Krankenkassen", so der BPAV-Vorsitzende Hans-Werner Holdermann. So wirkt die professionelle, industrielle Verblisterung der Entstehung von Arzneimittelmüll konsequent entgegen. "Bei der Verblisterung werden Wochen- oder maximal Zweiwochenblister mit tablettengenauer Dosierung abgegeben und keine 100er-Packung, wo am Ende nur fünf Tabletten genommen werden und der Rest weggeschmissen wird. Gerade bei Diclofenac, einem der umweltgefährdenden Stoffe, ist die Verblisterung schon heute usus", beschreibt Holdermann die Situation. Außerdem werden insbesondere ältere Patienten entlastet, die mit den herkömmlichen Verpackungen überfordert sind. Die Vorteile liegen auf der Hand: Müllvermeidung und damit Gewässerschutz, Therapietreue und Arzneimittelsicherheit - all das bietet die patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung.
Der BPAV wurde 2009 gegründet ihm gehören Unternehmen an, die nach deutschem Recht (§ 13 AMG) patientenindividuelle pharmazeutische Blister herstellen dürfen. Der Verband hat neun Blisterzentren und sieben fördernde Partner als Mitglieder.
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