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Berufsstand nicht verunglimpfen

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hatte am 29. April unter der Überschrift „So tricksen Zahnärzte“ angeprangert, dass Kassenpatienten „geschröpft“ würden. Sie verweist auf das Beispiel einer Patientin, die statt 10.000 rund 17.000 Euro für ihren Zahnersatz bezahlen sollte. © Andres Rodriguez - Fotolia.com
KZVB

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Do. 3. Mai 2012

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MÜNCHEN - Die überwiegende Mehrheit der Zahnärzte rechnet korrekt ab. Darauf weist die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) mit Blick auf einen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hin.

KZVB kritisiert einseitige Berichterstattung der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung

Die Zeitung hatte am 29. April unter der Überschrift „So tricksen Zahnärzte“ angeprangert, dass Kassenpatienten „geschröpft“ würden. Sie verweist auf das Beispiel einer Patientin, die statt 10.000 rund 17.000 Euro für ihren Zahnersatz bezahlen sollte.

Dazu meint KZVB-Chef Dr. Janusz Rat: „Das ist ein bedauerlicher Einzelfall. Gegen den Kollegen wurden bereits rechtliche Schritte eingeleitet. Es ist äußerst unseriös, deshalb den gesamten Berufsstand zu verunglimpfen.“

Selbst die FAS müsse zugeben, dass 91 Prozent der Patienten mit ihrem Zahnarzt zufrieden sind. Dies decke sich mit den Erfahrungen der KZVB.

„Es gibt nur wenige schwarze Schafe unter den Zahnärzten. Die übergroße Mehrheit vollbringt jeden Tag Spitzenleistungen zu angemessenen Preisen. Die Gebührenordnung für Zahnärzte wurde zum 1. Januar 2012 das erste Mal nach 23 Jahren um durchschnittlich sechs Prozent erhöht. Ich kenne keinen Berufsstand, dessen Einkommen sich so moderat entwickelt hat wie das der Zahnärzte“, so Rat. Er ärgert sich besonders darüber, dass ein Einzelfall herangezogen wird, um die neue Gebührenordnung als Ganzes zu kritisieren.

Außerdem seien Zahnarztrechnungen in hohem Maße transparent. Jeder Patient bekomme vor Behandlungsbeginn einen Heil- und Kostenplan. Kostensteigerungen müssten sorgsam begründet werden. Deshalb gehe auch die Forderung der Krankenkassen, Privatrechnungen kontrollieren zu wollen, ins Leere.

„Die Patienten sind durchaus in der Lage, ihre Rechnung selbst zu prüfen und gegebenenfalls kritisch zu hinterfragen. Die Krankenkassen sollten sich lieber auf ihre Pflichtaufgaben konzentrieren. Dazu gehört es, ausreichend Mittel für eine flächendeckende Patientenversorgung sicherzustellen“, so Rat.

Der KZVB-Vorsitzende verweist darüber hinaus auf eine Vielzahl von Beratungsangeboten für Patienten, darunter die kostenlose Zahnarzt-Zweitmeinung der KZVB. 98 Prozent der Patienten kehrten nach der Beratung zu ihrem Behandler zurück. Außerdem arbeite die KZVB vertrauensvoll mit anderen unabhängigen Patientenberatungsstellen zusammen. „Die Selbstverwaltung funktioniert. Wir kommen unserer Kontrollfunktion in vollem Umfang nach und sorgen dafür, dass Abzocker eine absolute Ausnahme im Berufsstand sind“, so Rat.

Rats Fazit: „Die FAS verfuhr leider nach dem Motto „pars pro toto“. Ich lade den Autor des Artikels ein, sich ein Bild von der Arbeit der zahnärztlichen Selbstverwaltung zu machen. Dann wird er feststellen, dass er viele Vorurteile hat.“

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