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Erfolgreich: 3-D-gedrucktes Gerüst zur Weichgeweberegeneration

Amerikanischen Forschern gelnag erstmals eine Zahnfleischrekonstruktion durch ein 3-D-Gerüst. © popyconcept – Fotolia.de
Karola Richter, Quelle: ZWP online

Karola Richter, Quelle: ZWP online

Do. 16. Juli 2015

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WASHINGTON, USA – Die „International and American Associations for Dental Research“ (IADR/AADR) stellten kürzlich einen Fallbericht vor. Erstmals wurde eine mittels 3-D-Druck hergestellte Hilfskonstruktion bei einem menschlichen Patienten angewendet, um parodontales Gewebe wiederherzustellen.

Es erschien jüngst ein Supplement des Journal of Dental Research, welches sich mit dem Thema 3-D-Druck beschäftigte. In der Fallstudie „3-D printed bioresorbable scaffold for periodontal repair“1 wird ein Patientenfall vorgestellt, in dem ein 3-D-gedrucktes Gerüst im Patienten zwölf Monate erfolgreich hielt. Gedruckt war es mit einer selektiven Lasersintering-Methode aus einem im Körper abbaubarem und speziell auf den Patienten abgestimmten Polymer (Poly-ε-Caprolacton). Die Gerüstmatrix wurde außerdem bei Zimmertemperatur für 15 Minuten in eine Lösung mit dem signalgebenden Wachstumsfaktor BB (0.3 mg/mL) getaucht. Der Patient litt unter einem großen Weichgewebedefekt sowie einem parodontalen Knochendefekt am linken Unterkiefereckzahn. Nach 13 Monaten scheiterte die Therapie. Das Polymergewebe wurde sichtbar und musste nach und nach entfernt werden. Die Ursache des Scheiterns nach über einem Jahr ist unklar. Etwa 75 Prozent der Masse konnte im Patienten verbleiben. Es zeigte sich nach 14 Monaten in diesem Bereich eine Heilung des Weichgewebes und minimales Anzeichen von Knochenheilung. Obwohl sich kein Langzeiterfolg verzeichnen ließ, ist dieser Patientenfall für die Studienautoren eine gute wissenschaftliche Grundlage, um weiter an 3-D-gedruckten Konstruktionen für den kraniofazialen Bereich zu arbeiten.

Ein weiterer im Supplement erschienener Artikel2 befasst sich mit den verschiedenen Möglichkeiten des „Bioprinting“ und den dafür bereits zu Verfügung stehenden Materialien, wie Polymere, Hydrogele, Keramiken, Komposite etc. Die Nachahmung von menschlichem Gewebe und den natürlichen Interaktionsvorgängen zwischen Zellen stellt dabei die größte Herausforderung dar. Der Artikel betrachtet die wichtigsten Vorteile des Bioprinting für kraniofaziale Strukturen und möchte die bisher im Labor erlangten Erkenntnisse auf den Weg in die Zahnarztpraxis bringen, so die Autoren.

1 3-D-printed Bioresorbable Scaffold for Periodontal Repair, G. Rasperini, S.P. Pilipchuk, C.L. Flanagan, C.H. Park, G. Pagni, S.J. Hollister, W.V. Giannobile, Published online before print June 29, 2015, doi: 10.1177/0022034515588303.

2 Three-Dimensional Bioprinting for Regenerative Dentistry and Craniofacial Tissue Engineering, F. Obregon, C. Vaquette, S. Ivanovski, D.W. Hutmacher, L.E. Bertassoni, Published online before print June 29, 2015, doi: 10.1177/0022034515588885.

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