FRANKFURT AM MAIN – Den "Wrigley Prophylaxe Preis 2011" teilen sich zwei Gruppen, die auf frühzeitige und langfristige Prophylaxe setzen und Kinder und Jugendliche in den Fokus ihrer jeweiligen Arbeit stellen. Das Preisgeld beträgt je 5.000 Euro.
Bereits zum 17. Mal wurde der Preis im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) verliehen. Er steht unter der Schirmherrschaft der DGZ und ist mit 10.000 Euro dotiert. Aus 16 eingereichten Arbeiten kürte die Jury zwei Gewinner zu gleichen Teilen. Erstmals wurde dabei eine universitäre Arbeit prämiert, die sich mit der Mundgesundheit von Ein- bis Zweijährigen auseinandersetzt. Auch die zweite ausgezeichnete Studie unterstreicht die Effizienz frühzeitiger und langfristiger Prophylaxe. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Engagement in der Gruppenprophylaxe, also mit Angeboten zur Zahngesundheit in Schulen und Kindergärten während der vergangenen 20 Jahre.
„Gruppenprophylaxe und Jugendzahnpflege – ein nachhaltiges Konzept“ heißt die Arbeit von Dr. Klaus-Günther Dürr und Diplom-Stomatologin Renate Müller-Balzarek vom Gesundheitsamt Hofheim. Die Autoren verfolgen darin den Ansatz, dass Gruppenprophylaxe und Jugendzahnpflege die Menschen auch erreichen müssen. Maßnahmen sollen so strukturiert sein, dass sie Kinder, Jugendliche und deren Eltern tatsächlich ansprechen; unter dem Motto „je einfacher desto wirkungsvoller“. Als Beispiel nennen die Zahnmediziner den Elternbrief zum Bonusheft. Dieser informiert über kostenlose Prophylaxe-Angebote in der Zahnarztpraxis ab dem zwölften Lebensjahr.
Was sind die Ursachen für frühkindliche Karies? Und könnte eine rechtzeitig beginnende Gruppenprophylaxe diese verhindern? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Astrid Hippke und Christine Zabel von der Universität Hamburg unter der Leitung von Professor Ulrich Schiffner in ihrer prämierten Dissertation „Karies bei ein- und zweijährigen Krippenkindern“. Von den 511 erfassten Kindern wiesen 15 Prozent die für Nuckelflaschenkaries typischen Schäden auf. Die Zahnmediziner empfehlen Präventionskonzepte, mit denen auch Hebammen und Krippenerzieher arbeiten können, sowie ein Kariesrisiko-Screening im Alter von zwölf Monaten. In Verbindung mit früher zahnmedizinischer Betreuung könne so eine solide Basis für eine nachhaltige Zahngesundheit bei den Heranwachsenden gelegt werden.
Seit 1993 fördert der Wrigley Prophylaxe Preis die Forschung und Umsetzung innovativer Programme in der präventiven Zahnmedizin. Preisstifter ist Wrigley Oral Healthcare Programs (WOHP), eine Initiative der Wrigley GmbH. „Die Siegerarbeiten sind gleichermaßen innovativ und praxisnah. Dadurch leisten die Preisträger einen großartigen Beitrag für eine wirksame zahnmedizinische Betreuung von Kindern sowie Jugendlichen und unterstützen die langfristige Verbesserung der Mundgesundheit in Deutschland“, sagt Jutta Reitmeier, Leiterin Wrigley Oral Healthcare Programs Germany.
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