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Kiefergelenksbruch erstmals durch 3D-Brille visualisiert

Der Nutzen von 3D-Brillen wurde erstmalig im Bereich der MKG-Chirurgie in einem Selbstversuch getestet. © vege – stock.adobe.com
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Di. 26. Juni 2018

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SAALFELD – Virtuelle Realität im OP: Modernste Medien optimieren und ergänzen bewährte Planungsverfahren

Nicht nur die bildgebenden Verfahren (CT, MRT) werden zunehmend präziser, auch deren Darstellungen sind nicht mehr auf Bildschirme oder Beamer begrenzt. Sogenannte Virtual-Reality- (VR-) Brillen haben das Potential, den Betrachter in einen dreidimensionalen Raum zu versetzen und so anatomische Strukturen aus sämtlichen Perspektiven in 3D zu betrachten. Doch hat diese brandaktuelle Innovation einen tatsächlichen Nutzen für den klinischen Alltag? Ein erstmalig im Bereich der MKG-Chirurgie durchgeführter Selbstversuch ging der Frage auf den Grund. Die Ergebnisse wurden auf dem 68. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) vom 06. - 09. Juni in Dresden vorgestellt.

Das Forscherteam der RWTH und FH Aachen[1] präsentierte erstmals im Bereich der MKG-Chirurgie die Betrachtung der 3-dimensionalen Bildgebung (CT, MRT) mittels VR-Brille. Ein stark verlagerter Kiefergelenksbruch wurde exemplarisch für dieses Verfahren ausgewählt. Dabei analysierten die Experten die Vor- und Nachteile einer 3D-Betrachtung und der Möglichkeit „in den Situs hinein zu gehen“. Des Weiteren wurde die Technik von klinisch tätigen MKG-Chirurgen in unterschiedlichen Ausbildungsstadien auf ihren klinischen Nutzen hin bewertet.

VR-Brille: Zukunftsweisende Darstellung von Datensätzen

Die Forscher kamen bei ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass eine genaue präoperative Planung und Darstellung helfen kann, Operationen zu vereinfachen und dem Operateur vor dem Eingriff eine gute Vorstellung der Situation zu geben. Neben dem Einsatz in der fachärztlichen Ausbildung stellt diese Technik insbesondere in der studentischen Lehre ein erfolgversprechendes innovatives Medium dar. Es zeigte sich aber auch, dass mit zunehmender klinischer Erfahrung der Nutzen für die Operateure abnimmt. Dennoch geht man davon aus, dass die präoperative Betrachtung mittels VR-Brille grundsätzlich künftig helfen kann, den Operationssitus besser zu verstehen sowie die Ergebnisqualität zu optimieren, und sie sich somit als eine zukunftsweisende zusätzliche Möglichkeit der Darstellung von CT- und MRT-Datensätzen etablieren könnte.

Weitere Infos zur modernen MKG-Chirurgie: www.patienteninfo-mkg.de (Patienten-Portal) oder www.dgmkg.de (für Fachmediziner).

[1] RWTH Aachen: Dr. Alexander Bartella, Hannes Bothung, Julius Steegmann, Dr. Dr. Mohammad Kama, 
Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle, PD Dr. Dr. Bernd Lethaus
FH Aachen: Sebastian Suder, Prof. Dr. Ingrid Scholl, Dr. Stefan Schiffer

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