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Bessere Osseointegration durch Speichelpeptide

Mit Speichelpeptiden soll die Osseointegration von Implantaten verbessert werden. © Frank – stock.adobe.com
ZWP online, Jana Schikora

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Mo. 12. Juni 2017

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AMSTERDAM – Da eine gelungene Osseointegration entscheidend für den Erfolg einer Implantation ist, sind Forscher immer auf der Suche nach Möglichkeiten, um diese zu verbessern. Ein Team von niederländischen Wissenschaftlern hat jetzt den Einfluss von Speichelpeptiden auf Zahnimplantate untersucht.

Das Speichelpeptid Histatin-1 – kurz Hst1 – ist dafür bekannt, die Zelladhäsion sowie das -wachstum zu fördern. Forscher rund um Irene van Dijk vom Academic Medical Center in Amsterdam, wollten in einer Studie testen, ob sich diese Eigenschaften auch auf andere Oberflächen übertragen lassen. Dabei wurde speziell Titan unter die Lupe genommen, das bevorzugt für Zahnimplantate eingesetzt wird.

Für ihre Untersuchungen setzten die Forscher Epithelzellen und Fibroblasten von Menschen, Mäusen und Hunden auf Titanscheiben. Der Hälfte der Scheiben fügten sie zudem Hst1 hinzu und wiederholten den Vorgang drei Mal. Bereits nach drei Stunden ließ sich feststellen, dass die Zellen, die mit dem Speichelpeptid versetzt waren, zwei Mal besser an den Titanscheiben haften blieben, als die Zellen ohne Hst1.

Mit ihren Ergebnissen erhoffen sich die niederländischen Wissenschaftler, eine Möglichkeit gefunden zu haben, dass sich Titanimplantate schneller und fester mit dem menschlichen Kiefer verwachsen, da Hst1 sowohl die Haftung der Zellen als auch das Wachstum verbesserte. Außerdem hat das Speichelpeptid einen weiteren Vorteil: Es erhöht die Barrierefunktion der Zellen und schützt sie so vor äußeren Einflüssen, was auch zu einer Vermeidung von Periimplantitis beiträgt. Die Entzündung des Implantat umgebenden Gewebes zählt mit zu den gefürchtetsten Komplikationen bei einer Implantation, da das Risiko eines Implantatverlusts deutlich erhöht wird.

Noch sind die Ergebnisse nicht ausgereift, sodass weitere Studien folgen müssen. Aktuell sind In-vivo-Tests geplant; des Weiteren sind die Forscher auf der Suche nach einem Industriepartner, mit dem sie zusammen ein marktfähiges Produkt entwickeln können.

Ein Abstract der Studie gibt es hier.

Quelle: Journal of Dental Research

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