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Schulen erhalten Zahnrettungsboxen

Wird ein Zahn in einem kleinen Gefäß mit Nährstofflösung aufbewahrt, kann der er meist gerettet werden. (Bild: Techniker Krankenkasse)

Mo. 23. Mai 2011

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KIEL – Wo Kinder toben und spielen, sind Zahnunfälle keine Seltenheit. Gemeinsam mit den jeweiligen Zahnärztekammern stattet die Techniker Krankenkasse die Schulen einiger Bundesländer mit sogenannten Zahnrettungsboxen aus.

Ein abgebrochener oder ausgeschlagener Zahn hat langwierige Probleme und eine aufwändige Behandlung zur Folge – ganz zu schweigen von den Schmerzen und der psychischen Belastung für ein Kind. Laut Techniker Krankenkasse (TK) verletzt sich jedes zweite Kind vor dem 16. Lebensjahr bei Stürzen, Schlägen oder anderen Unfällen an den Zähnen.

Die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein (ZÄK-SH) und die TK statten bis zu den Sommerferien daher alle rund 900 allgemeinbildenden öffentlichen und privaten Schulen in Schleswig-Holstein mit einer so genannten Zahnrettungsbox aus, die eine spezielle Lösung enthält, in der ein verlorener Zahn den Weg zum Zahnarzt überleben kann.

„Auch in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern gibt es diese Kooperation“, erklärt Volker Clasen, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der TK, gegenüber Dental Tribune Online. „Im Großraum Frankfurt am Main statten die Zahnärztekammer Hessen und die TK ebenfalls Schulen mit Zahnrettungsboxen aus. In Niedersachsen sollen die Boxen noch in diesem Jahr aufgestellt werden.“

„In einer kleinen Dose mit Nährstofflösung aufbewahrt, kann der Zahn meist komplett gerettet werden. Richtig versorgt, heilt er wieder ein. Auch Bruchstücke können so wieder angesetzt werden“, erklärt Dr. K. Ulrich Rubehn, Präsident der ZÄK-SH.

„In der Rettungsbox bleibt der Zahn, feucht, steril und in einem optimalen Nährmilieu“, erläutert Dr. Michael Brandt, Vizepräsident der ZÄK-SH und Vorstand Prävention. „Voraussetzung ist, dass der Zahn oder das Bruchstück so schnell wie möglich in der kleinen Dose landet. Er darf auf keinen Fall vorher gereinigt oder abgewischt werden. Das Gewebe auf der Wurzel überlebt in der Flüssigkeit bis zu 48 Stunden.“

„Bei Kindern ist die Replantation eines Zahnes das Mittel der ersten Wahl“, erklärt Brandt. „Mit einer Schiene wird er bis zu sechs Wochen stabilisiert. Die meisten Zähne wachsen dabei gut wieder in das Zahnfach ein, wenn sie korrekt durch den Zahnarzt eingesetzt worden sind, und können auch dauerhaft funktionsfähig bleiben.“

Die TK hat laut eigener Aussage von allen Kassen die meisten mitversicherten Kinder und Jugendlichen. „Deshalb engagieren wir uns hier besonders. Mit dieser Aktion wollen wir gemeinsam mit der Zahnärztekammer durch breite Aufklärung und Vorhaltung der Notfallsets, Kummer, Leid und natürlich auch Kosten sparen“, begründet Dr. Johann Brunkhorst, Leiter der Landesvertretung Schleswig-Holstein der TK, den Einsatz der Krankenkasse.

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