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DORTMUND - Narzissmus, Machiavellismus, Psychopathie – Menschen, die die „Dunkle Triade“ der Persönlichkeitsmerkmale in sich tragen, sind zwar sozial unverträglich, im Job aber häufig erfolgreich und finden sich überdurchschnittlich oft unter Führungskräften. Die negativen Folgen für Unternehmen und Mitarbeitende können langfristig immens sein, sagt Lukas Fastenroth vom Kienbaum Institut @ ISM. Das Forschungsinstitut an der International School of Management (ISM) untersucht die Auswirkungen dunkler Persönlichkeitsmerkmale am Arbeitsplatz und hilft Betroffenen, durch passendes Coaching Lösungen zu finden.
Charismatisch, selbstbewusst, ehrgeizig – wer die Persönlichkeitsmerkmale Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie in sich trägt, kann auf den ersten Blick wie ein Gewinn für sein Unternehmen wirken und auf der Karriereleiter schnell nach oben klettern. „Das übertriebene Selbstbewusstsein steigert den Erfolg in Bewerbungsprozessen, in denen moralische Defizite noch allzu häufig ignoriert werden“, erklärt Lukas Fastenroth, der sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kienbaum Institut @ ISM mit dem Thema beschäftigt. Dass sich Personen mit dunklen Charakterzügen überdurchschnittlich häufig unter Führungskräften finden, ist für ihn nicht überraschend. „Besonders in Zeiten, die von Veränderungsprozessen geprägt sind, sind charismatische Führungskräfte beliebt. Psychopathische Tendenzen wie Furchtlosigkeit oder Gewissenlosigkeit werden dann als wagemutig und visionär interpretiert.“
Gerade weil Menschen mit der Dunklen Triade ihre Ziele rigoros verfolgen und dabei ihre Mitmenschen instrumentalisieren, werden sie aber langfristig zum Risikofaktor für ihre Organisation. „Eine Führungskraft mit dunklen Charakterzügen steht sich selbst im Weg und ist durch unsensibles Verhalten oder Mobbing destruktiv für das gesamte Team“, sagt Fastenroth. Damit wirkt sich das Führungsverhalten sowohl negativ auf die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden als auch auf den Erfolg des Unternehmens aus. Obwohl die Konsequenzen immens sein können, bleibt die Ursache oft unentdeckt. „In ihrer subklinischen Ausprägung sind die Merkmale schwer als Persönlichkeitsstörung identifizierbar. Dass Betroffene diese Eigenschaften selbst an sich erkennen, ist nahezu ausgeschlossen.“
Helfen kann der systematische Einsatz von Coaching in Unternehmen. Organisationen, die Coaching-Methoden etabliert haben, sind laut Fastenroth auch bei dieser Problematik gut aufgestellt. Bereits im Recruiting-Prozess könnten geschulte HR-Kräfte Verhaltenstendenzen ablesen und Kandidat:innen entsprechend einschätzen. Wer schon im Betrieb beschäftigt ist, sollte durch regelmäßige Feedbackgespräche und Trainings lernen können, mit seinen eigenen dunklen Merkmalen oder denen anderer umzugehen. Beschäftigten, die unter den Merkmalen ihrer Vorgesetzten leiden, rät der Experte, nicht direkt in die Offensive gehen, sondern zunächst Verbündete und Informationen sammeln.
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