KÖLN – Bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz am 11. März gaben die beiden europäischen Dentalverbände Association of Dental Dealers in Europe und Federation of the European Dental Industry ihre neuesten Erkenntnisse zur Entwicklung des europäischen Dentalmarktes bekannt. ADDE-Präsident Dominique Deschietere und FIDE-Präsident Dr. Jürgen Eberlein informierten über die Inhalte des „Dental Market Data Survey 2015“.
FIDE und ADDE arbeiten seit 1998 zusammen und veröffentlichen jährlich den „Dental Market Data Survey“. Der Marktbericht beinhaltet u.a. Zahlen und Fakten zu den Umsätzen in den wichtigsten Produktsegmenten sowie Daten zu aktuellen europäischen Steuersätzen und Vertriebskanälen. Die komplette Jahresstudie mit Tiefenanalysen und Trendprognosen ist auf der Website der ADDE unter http://www.adde.info/en/survey erhältlich.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Dr. Jürgen Eberlein war es an Dominique Deschietere den Gästen einige Kernpunkte der neuen Studie näher zu bringen. Ein Schlagwort stand dabei auch hier im Raum, das auf der IDS omnipräsent scheint: die Digitalisierung. Auch die europäischen Verbände sind sich der wachsenden Bedeutung neuer Technologien im zahnmedizinischen Alltag bewusst, die gleichermaßen Herausforderungen aber auch Chancen mit sich bringe.
Die vorgestellten Zahlen zur Praxisausstattung belegten besonders eindrücklich die Vorreiterrolle Deutschlands im Sektor der modernen dentalen Technologien. Während die Summe der neuinstallierten CAD/CAM-Einheiten und Intraoralscanner in Deutschland um ein Viertel bzw. fast die Hälfte anstiegen, verzeichneten andere Länder wenn überhaupt nur einen sehr geringen Zuwachs. Auch absolut gesehen steht Deutschland klar an der Spitze. Nur im Bereich Röntgen und Intraoral-Röntgen sind Frankreich und Italien ähnlich oder besser aufgestellt.
Für 2014 konnte darüber hinaus festgestellt werden, dass sich die Zahl der praktizierenden Zahnärzte in Europa (ausgenommen Bulgarien und Schweden) von 270.045 auf 276.090 erhöhte. Deutschland liegt im Ländervergleich auch hier mit 69.730 Zahnärzten an der Spitze vor Italien, Frankreich und Großbritannien. Die Zahl der Zahnarztpraxen stieg in 2014 ebenfalls an, wenngleich weniger stark. Im Bereich des zahnmedizinischen Nachwuchses konnten die europäischen Länder nur vereinzelt eine Steigerung verzeichnen. Die Zahl der Zahntechnikabsolventen hingegen blieb annähernd gleich oder ging leicht zurück. Bezogen auf den Umsatz der Dentalindustrie bedeutete 2014 für den Handel nur eine geringfügige Verbesserung.
Neben den Auszügen aus dem Data Survey stellte Deschietere die Agenda des ADDE für 2015 vor. Auch in diesem Jahr wird die Gesellschaft bei verschiedenen Gelegenheiten die Vertreter des Dentalhandels zusammenbringen und deren Interessen durch Anwesenheit bei Zusammenkünften der EU-Kommission in der Politik repräsentieren. Außerdem plant der ADDE die Einrichtung Technischer Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themengebieten.
Deschietere wies abschließend noch einmal auf die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit in der Dentalbranche hin und appellierte diesbezüglich gleichermaßen an Industrie, Medien und Politik: „We need one European Dental Voice!“ Die Zahnmedizin in Europa benötige eine starke Stimme, um auf Veränderungen reagieren und das Patientenwohl weiterhin sichern zu können.
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