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Identifizierung von Toten mittels forensischer Odontologie

2 Menschen mit dem gleichen Gebiss gibt es nicht. (Foto: Stella Martín de las Heras et al., Universidad de Granda)
Medizinische Fakultät der Universität Granada, Spanien

Medizinische Fakultät der Universität Granada, Spanien

Di. 6. Juli 2010

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GRANADA - Besonderheiten im Gebiss liefern Kriminalisten einen ebenso verlässlichen Nachweis über die Identität einer Person wie eine DNA-Untersuchung. Das berichten Forscher der Universität Granada (http://www.ugr.es) in der Fachzeitschrift „Forensic Science International“.

„Der Zahnvergleich eines Toten mit Bildern vom Zahnarzt erlaubt eine Identifikation mit bis zu 99,9-prozentiger Sicherheit“, erklärt Studienleiterin Stella Martin de las Heras in einem Interview mit pressetext.

Bei Obduktionen untersucht man schon bisher die Zähne, ohne dass man jedoch sagen konnte, wie verlässlich diese Angaben für die Feststellung der Identität einer Person sind. Diesen Rückstand holten die Wissenschaftler nun auf, indem sie Gebissabdrücke von über 3.000 Menschen verschiedenen Alters untersuchten, die zu verschiedenen Zeitpunkten angefertigt worden waren. „Die Unterschiede zwischen den Zähnen von Menschen sind genügend groß, um ihren Einsatz in der Forensik zu rechtfertigen. Die Zuverlässigkeit in der Identifikation ist vergleichbar mit der wesentlich teureren und materialaufwändigeren DNA-Untersuchung“, so Martin de las Heras. Je mehr Abnormalitäten ein Gebiss aufweist, desto sicherer wird die Bestimmung. Probleme gibt es nur bei Zahnlosen sowie bei Menschen, die noch alle Zähne in einem gesunden Zustand besitzen. Hier kommt die Methode nicht in Frage.

Grenzen
Als Nachteil der Zahnmethode hatte man bisher die Veränderungen im Gebiss im Lauf des Lebens gesehen, wie etwa durch Zahnspangen, abgebrochene oder ausgerissene Zähne sowie andere Zahnbehandlungen. Diese Veränderungen könnten jedoch mit einberechnet werden, erklärt die Forscherin. Zu berücksichtigen habe man dabei Trends in der Zahnmedizin. „Während man Zähne früher oft zog, ersetzt man sie heute lieber. Zudem gibt es regionale Besonderheiten in der Behandlung“, so die Studienleiterin.
 

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