Interview: „Diese Kombination ist weltweit vollkommen einzigartig auf dem Markt“

Dental Tribune Online: Herr Scheu, was sehen Sie als Alleinstellungsmerkmal von CA DIGITAL?
CA DIGITAL hat drei Produktbereiche: das CA CLEAR ALIGNER-System; INDIVIDUA, ein digital geplantes Behandlungssystem für indirektes Kleben, das sowohl lingual, als auch labial angewendet werden kann; und den neuen CAD/CAM-Retainer MEMOTAIN aus Nitinol. Diese Kombination ist weltweit vollkommen einzigartig auf dem Markt. Keine andere Firma, die digitale Dienstleistungen im Bereich Kieferorthopädie anbietet, hat dieses interessante Portfolio.

Wie und wo werden Ihre Produkte weltweit vertrieben?
CA DIGITAL hat Franchisenehmer in verschiedenen Ländern. In Europa haben wir Verträge mit Laborpartnern in Italien, Rumänien, und der Türkei, die unsere Produkte mit digitaler Unterstützung fertigen. Außerhalb des europäischen Marktes arbeiten wir bereits mit Fachlaboren aus dem Bereich Kieferorthopädie in Brasilien, China und Südkorea. An diesen Standorten sind wir momentan dabei Produktionsstätten vor Ort aufzubauen, so dass in dem jeweiligen Land produziert werden kann und wir möglichst kurze Entscheidungs- und Vertriebswege haben.

Momentan sind wir auch in Verhandlungen mit zwei namhaften Firmen in den USA, die großes Interesse an unserem Konzept haben. Abhängig von der patentrechtlichen Situation, werden wir dort voraussichtlich im Herbst einen Franchisepartner haben.

Das CA CLEAR ALIGNER- und das INDIVIDUA-System sind weltweit ausschließlich über unsere zertifizierten Laborpartner erhältlich. Der Retainer-Draht MEMOTAIN wird bis auf weiteres vom Hauptstandort von CA DIGITAL in Mettmann vertrieben, weil er mit einem sehr aufwendigen und teuren Laserverfahren hergestellt wird, dessen Technologie wir auch aus Know-How-Gründen vorerst nicht an unsere Partner weitergeben wollen.

Wie viele Patienten wurden bereits mit dem CA CLEAR ALIGNER und MEMOTAIN behandelt?
In den letzten vier Jahren konnten wir über 100.000 Patientenfälle mit diesem Clear-Aligner verzeichnen. Von dem MEMOTAIN Retainer-Draht, der erst vor vier Monaten das erste Mal vorgestellt wurde, wurden schon 1.000 Retainer in Mettmann produziert.

Müssen Sie Ihre Angebotspalette aufgrund der zunehmenden Digitalisierung auch in der kieferorthopädischen Abformung immer weiter anpassen?
Wir werden zum Beispiel im Bereich der Intraoralscanner auch zukünftig nicht selbst produzieren – es gibt schon genügend gute Systeme am Markt. Wir setzen hier auf Kooperationen mit den bekannten Herstellern in diesem Bereich, wie Sirona und 3Shape, damit wir dem Kunden ein schlüsselfertiges digitales Gesamtpaket vom Intraoralscan von einem unserer Partner bis hin zu Anwendungen, die bei uns im Haus produziert werden, anbieten können.

CA DIGITAL ist auch Mitglied der OrthoAlliance, eine Kompetenzverbund von fünf deutschen mittelständischen, inhabergeführten Unternehmen, die gemeinsam die komplette digitale Prozesskette abbilden. Dieses Angebot haben wir erstmals im vergangenen Jahr in München auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie präsentiert und bieten seitdem viele Veranstaltungen deutschlandweit mit großer Resonanz zu diesem Thema an.

Sind Sie schon in Vorbereitung für den International Orthodontic Congress in London im September?
Wir waren bereits vor fünf Jahren in Sydney dabei und sind fest für London gebucht. Das letzte Mal hatten wir ein sehr gutes Feedback, weshalb wir uns auch dieses Jahr einiges von dem Kongress erwarten.