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Interview: Es ist an der Zeit, umzudenken und die dentale Ausbildung anzupassen

Seit 2002 betreibt Dr. Frederike Fehrmann ihre eigene Praxis, Wohlfühl Heuchelheim. © Frederike Fehrmann
Kuraray Noritake Dental

Kuraray Noritake Dental

Mo. 9. März 2020

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Als Inhaberin einer Zahnarztpraxis und Mitbegründerin des Deutschen Zahnärztinnen Symposiums (DZÄS), einer Veranstaltung, die ein Forum für Zahnärztinnen in Deutschland bietet, ist Dr. Frederike Fehrmann eine vielbeschäftigte Frau. In diesem Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen als in der Zahnmedizin tätige Frau und gibt Ratschläge für Neueinsteigerinnen in diesem Bereich.

Warum haben Sie sich bei Ihrer Berufswahl für die Zahnmedizin entschieden?
Ich wusste bereits sehr früh, dass ich Zahnmedizin studieren wollte. Meine Mutter ist Kieferorthopädin und mir hat ihre Arbeit schon immer gefallen. Während meines Studiums hatte ich jedoch andere Vorstellungen – eine Zeit lang wollte ich in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie tätig sein. Doch dann wurde mir die Zahnarztpraxis angeboten, in der ich jetzt arbeite, und obwohl es nicht das war, was ich erwartet hatte, konnte ich mich doch in vielen Richtungen fortbilden. So bin ich schließlich zu CAD/CAM-Zahntechnik und Dentallaserbehandlungen gekommen, die in den letzten Jahren den Schwerpunkt meiner Arbeit bildeten.

In meinem Beruf gibt es ständig Änderungen und Weiterentwicklungen und gerade das macht ihn so spannend. Hightech-Dentalchirurgie ist genau das, was ich machen möchte.

Gibt es nach Ihrer Erfahrung bestimmte Vor- oder Nachteile für Frauen, die in der Zahnmedizin tätig sind? Haben diese sich im Laufe der Zeit verändert?
Ich halte die Zahnmedizin für ein wundervolles Berufsfeld, aber natürlich gilt auch hier das Gleiche wie in vielen anderen Branchen, in denen Frauen tätig sind. Wir stehen oft unter einer doppelten Belastung, ganz einfach, weil wir dafür zuständig sind, die nächste Generation zur Welt zu bringen. Dies ist ein Thema, das mich seit Langem beschäftigt. So wird das DZÄS in diesem Jahr in Frankfurt ein Symposium veranstalten, in dem es genau um diesen Balanceakt zwischen Technologie und Achtsamkeit, zwischen Karriere und Familie gehen wird. Darauf freue ich mich sehr.

Nach meinen Erfahrungen haben Frauen häufig gewisse Vorteile, so fällt ihnen beispielsweise oft der Umgang mit Kindern als Patienten leichter als männlichen Kollegen. Trotzdem müssen wir uns laufend behaupten. Aber die Dinge ändern sich. An der Universität bei uns in der Nähe gibt es kaum männliche Zahnmedizinstudenten. Es ist an der Zeit, umzudenken und die dentale Ausbildung so anzupassen, dass Frauen ihr volles Potenzial ausschöpfen können.

Wie wichtig ist es, Kolleginnen und Mentorinnen zu finden, mit denen Sie sich über zahnmedizinische Fragen austauschen können?
Der Kontakt zu anderen Frauen, mit denen man Ideen austauschen kann, ist Gold wert. Manchmal spricht man über seine Probleme und findet plötzlich heraus, dass es eine ganz einfache Lösung gibt, auf die man selbst nicht gekommen wäre und die einem das Leben leichter macht. Man kann natürlich auch ohne eine Mentorin auskommen, aber vieles ist dann schwieriger. Kolleginnen und Mentorinnen stärken dich und helfen dir, dich ständig weiterzuentwickeln. Außerdem haben Frauen oft eine andere Art miteinander zu sprechen und zuzuhören und verstehen sich sogar ohne Worte.

Welche Eigenschaften und Fähigkeiten sind nach Ihrer Ansicht für den Erfolg im Dentalbereich notwendig?
Viele meiner Patientinnen und Patienten sagen mir, dass sie sich lieber von einer Frau behandeln lassen, weil Frauen oft ein besseres Gespür für Situationen haben und zum Beispiel merken, wenn eine Patientin oder ein Patient Angst hat.

Dennoch müssen wir uns immer wieder beweisen. Wie oft wurde ich, vor allem als junge Ärztin, gefragt: „Können Sie das überhaupt? Braucht man zum Zähne ziehen nicht viel Kraft?“ Ich glaube nicht, dass diese Frage bei einem männlichen Zahnarzt gestellt würde.

Haben Sie einen Rat für Mädchen und Frauen, die darüber nachdenken, im Bereich Zahnmedizin zu arbeiten?
Einfach machen! Baut Netzwerke auf und gebt niemals auf. Findet einen Schwerpunkt, etwas, was ihr besser könnt als andere. Sucht euch Mentorinnen und Kolleginnen, die euch bei Bedarf helfen und anleiten können. Bildet Euch fort und findet heraus, was euch besonders interessiert.

Welche Produkte von Kuraray Noritake verwenden Sie bei Ihrer täglichen Arbeit?
Ich verwende KATANA™ AVENCIA™-Blöcke und KATANA™-Zirkonoxid-Blöcke in meinem CEREC-Arbeitsablauf, um CAD/CAM-Restaurationen zu erstellen. Ein Kollege, der viel mit Kuraray Noritake-Produkten arbeitet, hat mir von diesen Blöcken erzählt, also habe ich sie ausprobiert. Die Zirkonoxid-Blöcke haben mich beeindruckt, weil sie extrem lichtdurchlässig und in ihrer Farbtextur variabel sind. Ihre Passform ist hervorragend und der CEREC-Arbeitsablauf ist einfach. Die AVENCIA™-Blöcke sind leicht zu handhaben, weil sie nach dem Schleifen nur noch poliert werden müssen, ohne Brennen. Das ist besonders bei Restaurationen wie Inlays praktisch.

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