DT News - Germany - Kinderzahnärzte warnen vor Folgen der Puffertage

Bundesverband der Kinderzahnärzte

Do. 14. Oktober 2010

Speichern

MÜNCHEN - Der Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ) sieht die zahnmedizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen gefährdet. Grund sind die sogenannten Puffertage, die die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns nach dem Scheitern der Budgetverhandlungen mit der AOK Bayern verhängen musste.

Von 11. Oktober bis 31. Dezember des Jahres gelten bei AOK-Versicherten niedrigere Punktwerte für zahnerhaltende Maßnahmen. Zahnärzte müssen bei AOK-Patienten auf bis zu zwei Drittel ihres Honorars verzichten. „Wir Kinderzahnärzte sind besonders stark davon betroffen, dass die AOK den Geldhahn zudreht“, so Dr. Jacqueline Esch, Vizepräsidentin des Bundesverbandes der Kinderzahnärzte und Sprecherin der bayerischen Kinderzahnärzte. Der Grund: Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem sozialen Status von Kindern und der Mundgesundheit, den viele wissenschaftliche Studien belegen.

„Wir erleben auch in unserer täglichen Praxis, dass Kinder aus sozial schwachen Familien öfter von Karies betroffen sind als der Durchschnitt der Bevölkerung. Dazu zählen auch viele Kinder aus Migrantenfamilien. Da die AOK nun einmal überdurchschnittlich viele Versicherte in dieser Bevölkerungsgruppe hat, ist ihr Sparkurs besonders unsozial. Sollen wir den Eltern nun sagen, dass wir ihre Kinder erst im nächsten Jahr behandeln können?“, so Dr. Esch. Die Münchner Kinderzahnärztin hofft, dass die AOK im Streit mit der KZVB doch noch einlenkt und zusätzliche Mittel für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen bereitstellt. „Es kann doch nicht sein, dass dieser Konflikt auf dem Rücken derjenigen ausgetragen wird, die sich am wenigsten wehren. Das schadet auch dem Ansehen der AOK“.

To post a reply please login or register

Verwandte Artikel

Kinderzahnärzte warnen vor Folgen der Puffertage

MÜNCHEN - Der Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ) sieht die zahnmedizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen gefährdet. Grund ...

Zahl der an den Folgen des Rauchens verstorbenen Frauen steigt

WIESBADEN – Im Jahr 2013 starben in Deutschland insgesamt 46.332 Personen an Krebserkrankungen, die in Zusammenhang mit dem Konsum von ...

Folgen der Pandemie auf die Mundgesundheit

GENF - Mehr Karies und fortgeschrittenere Zahnfleischerkrankungen: Veränderte Tagesabläufe, Menschen vernachlässigen das zweimalige Zähneputzen pro Tag,...

Gemeinschaftskongress 2010: Kieferorthopäden – Kinderzahnärzte

BERLIN - Nach einem ersten Zusammentreffen von Kieferorthopäden (BDK, IKG*) und Kinderzahnärzten (DGK, BuKiZ**) im vergangenen Frühjahr in ...

Narkose-Sparkurs: Kinderzahnärzte und Anästhesisten schlagen Alarm

OLDENBURG - Die qualitativ gute Versorgung von Kleinkindern mit schweren kariösen Gebisszerstörungen und erblichen Zahnkrankheiten, aber auch von ...

FVDZ Bayern: Plakat unterstützt Praxen bei Puffertage-Fragen

MÜNCHEN – Bekanntlich hat die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) vom 6. Oktober bis 23. Dezember 2014 für die ...

„Geräusch-Warner“ gegen Lärm im OP

HANNOVER - Der Chirurg beugt sich über den Patienten und führt konzentriert das Skalpell, die Schwester reicht ihm wortlos die Instrumente, es ist...

„Wir waren mit vorausschauenden Investitionen immer ein paar Schritte schneller als der Markt“

MÜNCHEN - Dental Tribune sprach mit Dr. Matthias Kühner, Geschäftsführer VDW GmbH, und Kommunikationsleiter Harald Schlepper über ...

Forensik in der Zahnmedizin: Identifizierung von Toten

Mainz – Bei der Identifizierung von unbekannten Toten spielt die forensische Zahnmedizin eine entscheidende Rolle und gehört neben der DNA und den ...