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Knochenregeneration thematisiert

Auf dem Osteology-Symposium bildeten sich rund dreitausend Teilnehmer fort. (Foto: Osteology Foundation)
Osteology Foundation

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Do. 28. April 2011

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CANNES/LUZERN – Beim internationalen Osteology-Symposium in Cannes diskutierten Wissenschaftler und Kliniker, ob neue Erkenntnisse die etablierten regenerativen Behandlungskonzepte in Frage stellen und welche neuen Therapien und Produkte zuverlässig in der täglichen Praxis angewendet werden könnten. Eine Nachlese.

Beim Osteology-Symposium, das in Cannes vom 14. bis 16. April 2011 stattfand, erfuhren die 3.000 Teilnehmenden aus 70 Ländern die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der regenerativen Zahnmedizin und erhielten zahlreiche Richtlinien und Tipps für die tägliche Praxis. Mit insgesamt 85 Rednern und Moderatoren, 24 Workshops, 145 Posterpräsentationen, einem interaktiven klinischen Forum und 60 Firmen in der Industrieausstellung, verknüpfte das Osteology-Symposium Wissenschaft und Praxis. Die Teilnehmenden erhielten viele Informationen zum aktuellen Stand der Wissenschaft und den neuesten Trends in der Knochen- und Weichgeweberegeneration.

Komplikationen bei der Knochenregeneration vermeiden
Die Guided Bone Regeneration (GBR) ist eine äußerst erfolgreiche Behandlung bei Dehiszenzdefekten, aber auch bei ausgeheilten schmalen Kieferkämmen. Eine der am häufigsten auftretenden Komplikationen der GBR ist die Membranexposition. Membranen mit einer verlängerten Resorptionszeit wie quervernetzte Kollagenmembranen haben eine höhere Komplikationsrate als native Kollagenmaterialien: Im Falle einer Exposition ist die Heilung des Weichgewebes beeinträchtigt und das Risiko für Wundinfektionen und Knochenverlust steigt.

Bei der Behandlung frischer Extraktionsalveolen kann die Resorption des bukkalen Knochens nicht verhindert werden. Jedoch kann die Kontur des Kamms erhalten werden, wenn ein langsam resorbierender Knochenersatz appliziert wird. Die Sofortimplantation /in Extraktionsalveolen birgt besonders in ästhetischen Bereichen und bei dünnem Gewebe Risiken. Aus diesem Grund muss der geeignete Implantationszeitpunkt in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation und dem Risikoprofil sorgfältig ausgewählt werden.

Risikomanagement bei Periimplantitis und komplexen Fällen
Die wichtigsten Risikofaktoren für Periimplantitis sind mangelnde Mundhygiene, eine Anamnese mit Parodontitis und Rauchen. Aber auch für Implantate, die eine radiologische Defektgröße von mehr als ein Millimeter aufweisen, besteht ein erhöhtes Risiko. Die positive Wirkung nicht-chirurgischer Therapien wie lokale antiinfektiöse Behandlungen, Kürettieren oder Ultraschall ist vorübergehend. Bei suprakrestalen und zirkumferenziellen Defekten können Knochenersatzmaterialien und Kollagenmembranen eine Behandlungsoption darstellen. Die Erfolgsraten sind jedoch niedriger als bei normalen GBR-Verfahren.

Obwohl die Sinusbodenaugmentation mit Knochenersatzmaterialien oder autogenem Knochen ein standardisiertes, zuverlässiges Verfahren ist und die Komplikationsrate insgesamt niedrig darstellt, ist eine sorgfältige Fallauswahl und Planung aller Behandlungsschritte wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Bei komplexen Knochenaugmentationen wie vertikalen Rekonstruktionen erzielen intraorale Knochenblöcke, die mit Knochenersatzmaterial konturiert werden, positive Ergebnisse.

Chirurgen sollten bei ausgeprägten Knochendefiziten komplizierte Techniken vermeiden, wenn gute Behandlungsresultate auch einfacher erzielt werden können, zum Beispiel durch die Verwendung schmaler Implantate. Die größten Herausforderungen bei komplexen Fällen sind das Weichgewebemanagement, die korrekte 3-D-Planung und die optimale Stabilisierung des Augmentats. In der Zukunft könnten Wachstumsfaktoren wie PDGF oder BMP die Eingriffe erleichtern, eine schnellere Heilung ermöglichen und die Morbidität reduzieren. Hier werden jedoch weitere Studien benötigt.

Parodontale Regeneration und Wurzeldeckung
Regenerative Verfahren unter Verwendung von Knochenersatzmaterialien in Kombination mit Schmelzmatrixproteinen verbessern die Langzeitprognose für Zähne. Das Weichgewebemanagement ist für den Erfolg äußerst wichtig: Das Lappendesign sollte einen spannungsfreien primären Wundschluss und eine vollständige Abdeckung gewährleisten. In der Zukunft könnten Wachstumsfaktoren wie PDGF und GDF-5 in der parodontalen Regeneration eingesetzt werden.
Bei der Rezessionsbehandlung sind das Aussehen des Weichgewebes und die Farbübereinstimmung für das ästhetische Ergebnis wichtiger als eine komplette Wurzeldeckung; aber auch die Position der Schmelz-Zement-Grenze, das Vorliegen von Abrasionen und die Erwartungen des Patienten müssen berücksichtigt werden. Manchmal sind andere Behandlungen wie Kronenverlängerung oder zusätzliche Kompositrestaurationen die bessere Lösung.

Die Côte d’Azur und das direkt am Strand und dem Hafen gelegene Kongresszentrum waren die perfekte Kulisse für ein Symposium, das eine klinische und praktische Fortbildung bot.

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