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Kongress der Superlative

Beim Abendevent beeindruckten Stelzenläufer in den Markenfarben der DENTSPLY Friadent Produkte (rot für XiVE, türkis für ANKYLOS, orange für FRIALIT und grün für FRIOS). Foto: DENTSPLY Friadent.
DENTSPLY Friadent

DENTSPLY Friadent

Do. 15. April 2010

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BARCELONA/MANNHEIM - 2.500 Teilnehmer aus über 60 Ländern trafen sich am 19. und 20. März 2010 auf dem DENTSPLY Friadent World Symposium in Barcelona. Mehr als 100 international renommierte Referenten erläuterten einem beeindruckten Auditorium, wie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden können.

Die wissenschaftliche Leitung des Kongresses lag bei Professor Lim Kwong Cheung aus Hongkong, Dr. Henry Salama aus den USA und Professor Heiner Weber aus Deutschland.

„Wir bieten nicht nur Implantate, sondern dentale Lösungen von der Wurzel bis zur Krone“. Mit diesen einleitenden Worten umriss Dr. Werner Groll, Geschäftsführer DENTSPLY Friadent, das Motto des Kongresses „Ihr Praxiserfolg im Fokus“. Diese Partnerschaft mit dem Anwender gründet sich auf drei Säulen: Zum einen auf Produkte und Verfahren des Hauses DENTSPLY Friadent im Bereich Implantologie und Knochenaufbau, die sich im weltweiten klinischen Einsatz bewährt haben. Zum zweiten auf zukunftsgerichtete und innovative Technologien, ausgerichtet an den Bedürfnissen des Behandlers und den Wünschen seines Patienten. Schließlich auf einfach umsetzbare Marketing-Konzepte zum systematischen Ausbau der Praxis unter dem Markendach stepps. Damit ist DENTSPLY Friadent im Implantatmarkt weltweit bereits zur Nummer drei aufgestiegen, wie Dr. Groll auf der Pressekonferenz darstellte. Ausschließlich fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse werden auch künftig die Basis für praxisgerechte Verfahren und Werkstoffe bilden, so Dr. Groll weiter. Hierfür kann man sich auf die gesamte Erfahrung und die innovative Kraft des Mutterkonzern DENTSPLY, dem weltgrößten Dentalunternehmen, stützen.

One DENTSPLY: ein einmaliger, interdisziplinärer Synergiepool für integrierte Konzepte zur umfassenden Rehabilitation des stomatognathen Systems. Die breitgefächerte Themenpalette, die alle Aspekte moderner implantatgetragener Therapie umfasste, war klar strukturiert. So konnten sich die Teilnehmer entsprechend ihrer Praxisbedürfnisse konzentrieren und intensiv informieren. Waren die Vorträge im Forum „Proven Applications and New Approaches“ eher praxisorientiert, lag der Fokus im Forum „Today´s Progress for Tomorrow´s Practice“ auf Verfahrenstechniken, praxisrelevanten Studienergebnissen sowie neuen Materialien und Technologien. Die Betrachtung interdisziplinärer Therapieansätze mit Schnittstellen zu Parodontologie, Endodontie und Zahntechnik spielte dabei eine zentrale Rolle: „Lösungen von der Wurzel bis zur Krone“ als eingelöstes Versprechen.

Timing, Ästhetik, Behandlungsprotokolle und Risikomanagement
In Keynote Lectures wurden vier in der Implantologie entscheidenden Erfolgsfaktoren – Timing, Ästhetik, Behandlungsprotokolle und Risikomanagement – sowohl anhand praktischer Beispiele als auch mit dem dafür erforderlichen wissenschaftlichen Hintergrund ausführlich dargestellt. Professor Dennis Tarnow (USA) betonte in seinem einleitenden Vortrag, was für einen Langzeiterfolg essentiell wichtig ist: Im Rahmen der Sofortimplantation sollte beachtet werden, dass sowohl das Weichgewebe als auch die bukkale Knochenwand ausreichend erhalten sind. Dr. Peter Gehrke (Ludwigshafen) plädierte für allgemeingültige, objektivierbare Ästhetik-Parameter. Denn für über 80 Prozent der Patienten sei die Ästhetik ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dr. Marco Degidi und Professor Adriano Piattelli (Italien) stellten ihr „Chamber“-Konzept vor. Unter bestimmten Voraussetzungen, wie sehr eindrucksvoll im Chamber-Video gezeigt, formiert sich eine „dreidimensionale biologische Struktur“ zwischen Implantatschulter und Abutment.

Dr. Sanjay Sethi (Großbritannien) mahnte an, stärker die biologischen Auswirkungen der Behandlungsplanung als die finanziellen Auswirkungen zu berücksichtigen. Professor Wilfried Wagner (Universität Mainz) listete eine Reihe von anatomischen, biologischen, ästhetischen, chirurgischen, prothetischen und mechanischen Risikofaktoren auf und stellte die geeigneten, vorbeugenden Maßnahmen gegenüber. Im Expert Talk, den ein hoch interessiertes Publikum auch am Nachmittag weiterhin verfolgte, diskutierten Dr. Dietmar Weng, Dipl.-Ing. Holger Zipprich, Dr. Marco Degidi, Professor Tord M. Lundgren, Professor Karl-Andreas Schlegel und Professor Dennis Tarnow das TissueCare-Konzept sowie die Bedeutung der Primärstabilität. Anhand der unterschiedlichen Diskussionspartner war zu erkennen, dass wichtige Tendenzen – zum Beispiel in Bezug auf Sofortbelastung oder ästhetischen Langzeiterfolg – durch wissenschaftliche Nachweise und Vertiefung der bestehenden Erkenntnisse differenzierter betrachtet werden sollten. Somit stützen die Implantatsysteme Ankylos und Xive zwei wesentliche Grunderkenntnisse zum Langzeiterfolg durch den gewährleisteten Gewebeerhalt und eine vorhersagbare Primärstabilität. Die einleitenden Kurzpräsentationen von Weng, Zipprich und Degidi eröffneten eine interessante Diskussion in Bezug auf die Messbarkeit und Definition zweier relevanter Kernaspekte für den klinischen Langzeiterfolg.

Biomaterialien und Implantatdesign – was bringt die Zukunft?
Was kann aus wissenschaftlicher Sicht an erweiterten Behandlungsoptionen erwartet werden? Für Professor Karl Andreas Schlegel (Universität Erlangen) gewinnt ein biologisch gesteuerter Knochenaufbau unter dem Aspekt der älter werdenden Patientenschaft verstärkt an Bedeutung. Dr. Christopher McCulloch (Kanada) legte am Beispiel von Diabetes Mellitus dar, in welchen, bisher nicht implantierbaren Fällen, dies aufgrund optimierter Oberflächen künftig möglich sein wird. Dr. Tord M. Lundgren (USA) zeigte, wie mit Ankylos-Implantaten im günstigen Fall ein vertikaler Knochenverlust vermieden werden kann. Und Dr. Paul Weigl (Universität Frankfurt) belegte, dass mit 8 mm kurzen Ankylos-Implantaten auf Augmentationen im Seitenzahnbereich verzichtet werden kann.

Teamapproach, kollegiale Treffen, Hands-on Wokshops und ausgezeichnete Poster
Die Schlussreferate von Dr. Henry Salama und Dr. Bernhard Saneke stellten den Teamapproach als Erfolgsfaktor heraus. Interdisziplinäre Netzwerke und ein offenes Arbeitsklima sind die Bausteine für die Zukunftspraxis. In den Pausen konnte man sich auf dem übersichtlichen und jederzeit sehr gut besuchten Marketplace zu den DENTSPLY Friadent Produktinnovationen informieren, an praktischen Vorführungen der Referenten teilnehmen und selbst Techniken probieren. Hier zeigten zum Beispiel ZTM Carsten Fischer (Frankfurt) neue, CAD/CAM-gefertigte und auf das individuelle Emergenzprofil abgestimmte Abutments und Dr. Bernhard Giesenhagen (Melsungen) seine Knochenring Augmentationstechnik. Wie man in Kürze kostengünstig ein ausgezeichnetes Provisorium mittels des systemimmanenten TempBase-Konzeptes von Xive erstellt, interessierte ebenfalls eine Vielzahl von aufmerksamen Besuchern. In erstmals angebotenen und restlos ausgebuchten Hands-on Workshops konnten die Teilnehmer – am anatomischen Präparat – ihr Wissen über Augmentationstechniken (Dr. Thomas Hanser) und Weichgewebemanagement (Dr. Wolfram Hahn und Dr. Stephan Klotz) perfektionieren sowie Guided Surgery mit ExpertEase am Modell trainieren (Dr. Fred Bergmann).

Poster Awards
In der Poster Gallery wurden über 160 Poster präsentiert. Drei Poster Awards wurden vergeben: In der Kategorie Case Report wurde Dr. E. Dwayne Karateew (Kanada) ausgezeichnet. In der Kategorie EJOI and DENTSPLY Friadent Scientific Poster Award Clinical Studies wählte die Fachjury – Dr. Marco Esposito, Dr. Gabriela Grusovin und Professor K.-A. Schlegel – als Preisträger Dr. Christoph Klaus Müller (Universität Frankfurt) aus. Der DENTSPLY Friadent Student Poster Award ging an Bernd Raab (Universität Erlangen).

„Magische Fontäne“ am Fuße des Montjuic
Am Freitagabend stand Entspannung auf dem Programm. Auf dem Gelände der Weltausstellung von 1929, bei der „Magischen Fontäne“ am Fuße des Montjuic, feierte man bei kulinarischen Spezialitäten und heißen Rhythmen bis nach Mitternacht. Die positive Resonanz der Teilnehmer zur Bandbreite der Themen, dem Niveau der Referenten und auch zum organisatorischen Ablauf war schlicht überwältigend. Beeindruckt waren die Kongressbesucher auch von der Neutralität und Unabhängigkeit der Informationen – eine wohltuende Abwechslung in einem sonst eher merkantil geprägten Kongressumfeld bei Industrieveranstaltungen.

Das DENTSPLYFriadent World Symposium zählt inzwischen so zu einem der bedeutendsten Implantologie-Kongresse weltweit, bei dem trotz seiner Größe der familiäre Charakter immer zu spüren ist. Viele haben daher schon vor Ort ihr Wiederkommen zum nächsten World Symposium am 16./17. März 2012 in Hamburg signalisiert.
 

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