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KZV Hamburg: Kritik an Verbraucherzentrale

Die Zahnärzte wehren sich gegen die Vorwürfe der Verbraucherzentrale. © Shutterstock
Pressestelle der Hamburger Zahnärzte, Verbraucherzentrale Hamburg

Pressestelle der Hamburger Zahnärzte, Verbraucherzentrale Hamburg

Di. 5. Februar 2013

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HAMBURG - Die Hamburger Verbraucherzentrale testete jüngst 30 Zahnärzte hinsichtlich der Qualität der Diagnose, Aufklärung über Behandlungsrisiken und Kosten. Ein Drittel der Zahnärzte sei dabei durchgefallen. Die KZV Hamburg kritisiert jetzt die Vorgehensweise der Verbraucherzentrale.

Nicht die Zahnärzte, sondern der Zahnärzte-Test der Verbraucherzentrale ist nach Meinung der Hamburger Zahnärzte durchgefallen.

Hintergrund:
Die Hamburger Verbraucherzentrale testete vor Kurzem 30 Zahnärzte aus drei Hamburger Stadtteilen hinsichtlich der Qualität der Diagnose, Aufklärung über Behandlungsrisiken und anfallenden Kosten. Knapp ein Drittel (37 Prozent) der Zahnärzte soll dabei durchgefallen sein. Laut Auffassung der Verbraucherzentrale fehlten offizielle Leitlinien für eine korrekte Erstuntersuchung, zudem fänden sich in den Heil- und Kostenplänen große Preisunterschiede. Die von der Verbraucherzentrale für den Zweck der Studie eingesetzten Referenzzahnärzte überprüften im Anschluss an die Studie die Aussagen der aufgesuchten 30 Zahnärzte und kritisierten deren Beratungsqualität.

„Diese Vorgehensweise ist uns nicht neu,“ kommentierte Dr./RO Eric Banthien, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hamburg, den Test der Verbraucherzentrale (VZ) vom 24. Januar 2013. Der Test der VZ unterscheidet sich nicht von anderen Stichproben, die ebenfalls keine objektiven Ergebnisse brachten. Hier handelt es sich nicht um Industriegüter oder Versicherungspolicen, die die VZ sonst vergleicht, sondern um medizinische Behandlungen von Individuen durch Individuen.

„In der wissenschaftlichen Zahnmedizin gibt es durchaus im Einzelfall unterschiedliche Auffassungen über die Behandlungsbedürftigkeit und die richtige Behandlung“, stellte Dr./RO Banthien weiter fest. Wenn die VZ jetzt nach Leitlinien und Qualitätsindikatoren ruft, ist sie mit dem aktuellen Geschehen nicht vertraut, denn im G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) werde daran aktuell gearbeitet. Eine Garantie für „die“ optimale Diagnose und Therapie bieten diese Hilfsmittel allerdings dann auch nicht. Hier ist immer noch die individuelle Erfahrung des Zahnarztes gefordert.

„Wieso sollten die von der VZ ausgewählten Untersuchungszahnärzte „die“ einzig korrekte Diagnose und Therapie für den Test vorgeben – auf Grund welcher Qualifikation?“ fragt Dr./RO Banthien weiter. „Wieso hat die VZ genau diese 30 Zahnärzte in drei Stadtteilen aus rund 1.600 ausgewählt?“ Das sei willkürlich und nicht nachvollziehbar. Daher seien die Ergebnisse des Tests nichts wert.

Dr./RO Banthien sieht in dem Test daher kein schlechtes Urteil für seine Kolleginnen und Kollegen, sondern vielmehr für die Verbraucherzentrale.

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