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FVDZ: Kritik an pauschaler Verurteilung von Medizinern

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Do. 11. August 2011

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FRANKFURT AM MAIN - Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte e.V. kritisiert die pauschale Verurteilung von Medizinern und zeigt Verbesserungsmöglichkeiten im Gesundheitssystem auf.  

Gesundheitswesen unter Korruptionsverdacht

Im Interview mit der Frankfurter Rundschau (30.7.2011) bezeichnete Wirtschaftskriminalist Uwe Dolata das Gesundheitswesen als den korruptesten Wirtschaftszweig in Deutschland. Er begründet dies mit fehlender Transparenz und komplizierten Strukturen, die vor allem Ärzten zahlreiche Gelegenheiten gäben, sich persönlich zu bereichern. „Eine ganze Branche wird damit pauschal unter Generalverdacht gestellt“, empört sich Dr. Karl-Heinz Sundmacher, Bundesvorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ). „Staatlicher Regulierungswahn und überbordende Bürokratie haben uns ein undurchsichtiges, mit Regeln überfrachtetes, immer komplizierter gewordenes Gesundheitswesen beschert. Dies erschwert Medizinern und Zahnmedizinern zwar die tägliche Arbeit, deshalb werden sie jedoch nicht gleich zu Betrügern“, erklärt Sundmacher am 4. August 2011 in Berlin.

Die systemimmanente Intransparenz im deutschen Gesundheitswesen sieht auch Sundmacher als problematisch an. Eine Forderung des Verbandes ist deshalb, mehr Eigenverantwortung zuzulassen und das für niemanden nachvollziehbare Sachleistungsprinzip durch das Kostenerstattungsprinzip zu ersetzen. Sundmacher dazu: „Dass Patienten nicht sehen können, was ihre Behandlung kostet, ist ein unhaltbarer Zustand. Wir brauchen eine einfache, verständliche und nicht von Fachchinesisch überfrachtete Direktabrechnung mit dem Patienten, die sich nur durch das Kostenerstattungsprinzip umsetzen lässt. Die Kostenerstattung nimmt den Patienten mit in die Verantwortung und bringt Transparenz in das Leistungs- und Abrechnungsgeschehen.“ Auch pauschale Verdächtigungen gegen die Ärzteschaft ließen sich so leichter widerlegen.
 

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