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Mit Molekülen gegen Karies

Ziel ihrer Untersuchungen war es, die Wirkung dieser Enzyme zu verhindern, damit die Plaque gar nicht erst entstehen kann. © artemegorov – stock.adobe.com
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So. 7. Januar 2018

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BIRMINGHAM, USA – Amerikanischen Forschern ist es gelungen, ein Molekül zu synthetisieren, das Kariesbakterien daran hindert, hartnäckige Plaque zu bilden. Mit ihren Studienergebnissen sind sie auf dem besten Weg, ein Medikament zu entwickeln, das zur erfolgreichen Kariesprävention beitragen könnte.

Hauptverursacher von Karies ist das Bakterium Streptococcus mutans. Es bildet mithilfe von Enzymen den ungeliebten Biofilm, der hartnäckig an den Zähnen haftet und das Dentin angreift. Besonders drei Enzyme, die Glycolsyltransferasen GtfB, GtfC und GtfD, sind bei der Entstehung beteiligt, wie die Forscher in ihrer Studie herausfanden.

Ziel ihrer Untersuchungen war es, die Wirkung dieser Enzyme zu verhindern, damit die Plaque gar nicht erst entstehen kann. Mithilfe eines synthetisierten Moleküls wollten sie dieses Ziel erreichen. Dazu simulierten sie mithilfe eines Algorithmus in einer Computersimulation die Wirkung auf die drei Glycolsyltransferasen. Über 500.000 Moleküle wurden so getestet.

Am Ende der Testreihe erwies sich das Molekül #G43 am effektivsten bei der Inaktivierung von GftB und GftC. Zusätzlich hat es den Vorteil, dass es S. mutans selbst weder in Wachstum noch Lebensfähigkeit sowie die restliche Mundflora beeinflusst.

Im Tierversuch wurde #G43 auch erfolgreich bei Ratten getestet. Die Tiere erhielten eine spezielle Karies fördernde Diät, zudem wurden sie mit S. mutans infiziert. Gleichzeitig bekamen sie zwei Mal täglich für vier Wochen #G43 verabreicht. Bei der anschließenden Kontrolluntersuchung konnten die Forscher eine signifikante Reduktion der Karies bei den Ratten nachweisen.

Mit ihren Forschungsergebnissen haben die Wissenschaftler der University of Alabama at Birmingham den Weg für ein effizientes Antikaries-Medikament geebnet, das leicht und kostengünstig zu synthetisieren ist sowie bisher keine Nebenwirkungen auf die restliche bakterielle Mundflora aufweist.

Quelle: Scientific Reports

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