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VDZI: Stagnationstrend in den Laboren setzt sich fort

Das VDZI-Konjunkturbarometer prognostiziert für das zweite Quartal 2013 stagnierende Laborumsätze. © cirquedesprit - Fotolia.com
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Mi. 19. Juni 2013

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FRANKFURT AM MAIN - Das VDZI Konjunkturbaro­meter ist der Frühindikator für die wirtschaftliche Gesamtentwicklung der Dentalbranche, insbesondere des Zahntechniker-Handwerks. Die vierteljährlichen Erhebungen betrachten Einschätzungen und Erwartungen zur Geschäftslage, stellen die Beschäftigtenentwicklung und die Investitionsbereitschaft dar und analysieren die Umsatzentwicklung der Betriebe.

Der Umsatz der gewerblichen zahntechnischen Labore unterliegt starken saisonalen Schwankungen. Traditionell erreicht das Geschäft am Jahresende seinen Höhepunkt, darauf folgt ein umsatzschwächerer Jahresbeginn. Diesem Muster folgt auch der Jahreswechsel 2012/2013: Der Umsatz der gewerblichen zahntechnischen Labore hat sich im Vergleich zum Vorquartal um 13,9 Prozent verringert. Gegenüber dem Vergleichsquartal des Jahres 2012 hat der Umsatz nominal um weitere 2,1 Prozent nachgegeben, obwohl die Höchstpreise für den Teilbereich der Regelversorgungen für die gesetzliche Krankenversicherung zum 1. Januar 2012 bundesweit im Mittel um fast zwei Prozent angehoben wurden. Zu berücksichtigen ist auch, dass im 1. Quartal 2013 drei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen als im Vorjahresquartal. Um diese Effekte bereinigt tendiert das Ergebnis zu einer Stagnation des Umsatzes.

Lediglich 14,4 Prozent der befragten Labore schätzten ihre Lage im ersten Quartal 2013 als gut ein. Das ist nur noch die Hälfte des Wertes aus dem Vorquartal. Dem stehen 44,6 Prozent aller an der Erhebung beteiligten Labors gegenüber, die ihre Geschäftslage als schlecht einstufen. 41,0 Prozent der Befragten beurteilten die Nachfrage nach zahntechnischen Leistungen als befriedigend, fast genauso viele wie im Vorquartal. Der Geschäftslagenindex liegt bei sehr geringen –30,2 Punkten. Dies ist der zweitschlechteste Wert in den letzten fünf Jahren.

Dem saisontypischen Verlauf folgend, schließt sich dem schwachen ersten Quartal regelmäßig ein vergleichsweise nachfragestärkeres Vierteljahr an. Nach dem schlechten Ergebnis für 2012 – nach den eigenen Erhebungen des VDZI lag der Umsatz der Labore 2012 um 1,9 Prozent unter der Vorjahresleistung – und dem ebenfalls schwachen ersten Quartal 2013 rechnen viele Laborinhaber jetzt mit Nachholeffekten. Entsprechend optimistischer ist die Erwartung der Labore für die Geschäftslage für das zweite Quartal des Jahres: Nur eine Minderheit (11,3 Prozent) geht von einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage aus. 30,7 Prozent aller Labore erwarten für die kommenden drei Monate steigende Umsätze. 58,0 Prozent gehen von zumindest gleichbleibenden Umsätzen aus.

Der Erwartungsindex, der Saldo der prozentualen Anteile der Betriebe mit einer positiven und denen mit einer negativen Einschätzung der kommenden Entwicklung, steigt damit von –14,8 Punkten bei der letzten Umfrage auf 19,4 Punkte an. Das ist der beste Wert, den der VDZI bisher für ein zweites Quartal gemessen hat. Die Darstellungen illustrieren die Erwartungen der Betriebe für das zweite Quartal 2013 sowie die Beurteilung der Geschäftslage im ersten Quartal 2013.

Die Umfrageergebnisse belegen, dass der Arbeitsmarkt für zahntechnisches Personal gegenwärtig vor allem von den normalen Fluktuationsprozessen geprägt wird. Im ersten Quartal 2013 haben 15,6 Prozent der Labore zusätzliches Personal eingestellt; dagegen stehen 14,8 Prozent aller befragten Labore, die mindestens einen Mitarbeiter entlassen haben. In 69,6 Prozent der Labore blieb die Beschäftigtenzahl unverändert.

Im zweiten Quartal 2013 wollen 9,1 Prozent der an der Umfrage beteiligten Betriebe noch weitere Mitarbeiter einstellen. 8,1 Prozent der Betriebe planen, ihre Belegschaft in dieser Zeit um mindestens einen Mitarbeiter zu reduzieren. 82,8 Prozent der befragten Labors beabsichtigen keine Veränderung der Beschäftigtenzahl.

In den Beschäftigungsindex, das Resultat aus der Gegenüberstellung der Betriebe, die Einstellungen planen mit denen, die Entlassungen beabsichtigen, fließen neben den Auswirkungen der aktuellen Konjunktur die längerfristigen Entwicklungen der Personalstruktur in den Laboren ein. Mit aktuell 1,0 Punkten (Umfrage IV/2012: 4,8 Punkte) verharrt der Index auf einem niedrigen Niveau. Nur wenige Betriebe erwarten für die nähere Zukunft spürbare Nachfrageverbesserungen, die zusätzliches Personal erfordern würden.

Die Investitionsbereitschaft der Labore, ein wichtiger Ausweis für die Zukunftserwartungen der Branche, ist weiterhin schwach. Die gegenwärtig überwiegende pessimistische Grundstimmung in vielen Laboren, die sich bereits bei der Einschätzung der aktuellen Lage und bei den Personalentscheidungen abzeichnete, findet auch hier ihren deutlichen Ausdruck. Lediglich 23,3 Prozent aller Labore geben an, im nächsten Vierteljahr investieren zu wollen. Hierbei stehen gegenwärtig Investitionen in Neue Technologien im Vordergrund: 9,2 Prozent der Betriebe wollen in diesem Bereich aktiv werden. Ersatz und Modernisierung vorhandener Geräte sind in 7,8 Prozent aller Labore geplant. 6,3 Prozent der Inhaber beabsichtigen Erweiterungsinvestitionen. Das durchschnittliche Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 23.000 Euro je investitionsgeneigtem Meisterlabor.

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