BERLIN – Der VDZI stimmt der Forderung der SPD nach besseren Zuschüssen zu, allerdings müsse man bestehende Instrumente aktivieren.
Zu den Vorstellungen des stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Prof. Dr. Karl Lauterbach über eine Entlastung gesetzlich Krankenversicherter bei den Kosten für Zahnersatz-Leistungen, äußert sich der Präsident des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI), Zahntechnikermeister Uwe Breuer: „Die von Herrn Lauterbach beklagte Kostenbelastung der Versicherten ist maßgeblich eine direkte Folge der Entscheidungen des Gesetzgebers. Dazu gehören die Neugestaltung des Zuschuss-Systems und die Neufestlegung des Leistungsanspruches mit größerer Wahlfreiheit des Versicherten bei veränderten Abrechnungsmodalitäten ab 2005.
Das hat in der Tat zu drastischen Milliardeneinsparungen der Krankenkassen und zu einer höheren Belastung der Versicherten geführt. Der Finanzierungsanteil der gesetzlichen Krankenversicherungen an den Zahnersatzkosten ist seit dem Jahr 2000 von 46,2 Prozent auf nur noch rund ein Drittel gesunken. Im Gegenzug ist der private Kostenanteil der Versicherten von 34,2 Prozent im Jahr 2000 auf 40 Prozent gestiegen. Ein weiterer wesentlicher Anteil an der Finanzierung von Zahnersatz erfolgt heute zudem durch die privaten (Zusatz-)versicherungen, der sich im Zeitablauf auf mehr als 20 Prozent nahezu verdoppelt hat.
Die höhere Eigenbeteiligung ist also systembedingt. Die Politik kann dies leicht ändern, indem sie die Zuschusshöhe für die Regelversorgungen im Gesetz neu festlegt. Zur regelhaften Überprüfung des Leistungsanspruches ist bereits heute der Gemeinsame Bundesausschuss gesetzlich beauftragt. Eine neue Expertenkommission, wie Herr Lauterbach sie vorschlägt, impliziert die Auffassung, dass dieser trotz seines wissenschaftlichen Instrumentariums seinen gesetzlichen Auftrag nicht oder nicht ausreichend erfüllt. Dort wäre daher mit einer Problemanalyse anzusetzen und läge dann der eigentliche Handlungsbedarf der Politik. Der Sache förderlich wäre es dabei, wenn der Gesetzgeber den Zahntechnikern in diesen Gremien endlich hinreichende Mitberatungsund Gestaltungsmöglichkeiten einräumen würde.“
Die Entwicklung der Gesamtausgaben für Zahnersatz selbst ist dagegen außerordentlich moderat. Hieraus ergibt sich nach Ansicht des VDZI kein grundlegender Handlungsbedarf.
Die statistischen Ergebnisse der Gesundheitsberichterstattung des Bundes zeigen vielmehr, dass die politisch gewollte höhere Eigenbeteiligung durch Kostenverlagerung auf die Versicherten keineswegs mit einer problematischen Kostenentwicklung in der Zahnersatzversorgung einhergeht. Im Gegenteil: Seit dem Jahr 2000 sind die Gesundheitsausgaben insgesamt um fast 60 Prozent gestiegen, die Gesamtausgaben für Zahnersatz hingegen nur um 33,5 Prozent, die sich aus allgemeiner Inflationsrate und Einsatz höherwertiger Versorgungsformen erklären. Auch angesichts der gleichzeitigen Entwicklung der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte, die um 31,5 Prozent gestiegen sind, erscheint dieser Anstieg vergleichsweise moderat.
Hierbei ist allenfalls bemerkenswert, dass die Ausgabenentwicklung der Material- und Laborkosten trotz modernster zahntechnischer Versorgungslösungen mit höchsten funktionellen und ästhetischen Qualitäten seit dem Jahr 2000 mit 25,7 Prozent gerade der allgemeinen Inflationsentwicklung (24,4 %) entspricht. Die zahnärztlichen Honorare sind dabei mit knapp 43 Prozent deutlich stärker gestiegen.
Stichworte:
Berlin – Im deutschen Gesundheitswesen konnte über viele Leistungsbereiche hinweg in den letzten Jahren anhand belastbarer Zahlen gezeigt werden, dass ...
BERLIN - Mit Zusatzbeiträgen leiten die ersten großen Krankenkassen nahezu flächendeckende Beitragserhöhungen ein. Millionen ...
BERLIN – Wahlen im Rahmen der Jahres-Mitgliederversammlung in Düsseldorf
NEW YORK - Die Global Dental Tribune Awards werden in diesem Jahr erstmals herausragende Persönlichkeiten, Unternehmen und Praxisteams ...
BERLIN - Mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP macht die KZBV ausgehend von ihrer Agenda ...
FRANKFURT/MAIN – Der Umsatz der gewerblichen zahntechnischen Labore lag 2014 um 2,3 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Dies hat die ...
Zu den immer strenger werdenden Gesetzesauflagen und Restriktionen im Bereich der Hygiene und stetig wachsenden Praxisanforderungen gesellen sich weitere ...
FRANKFURT AM MAIN - Das VDZI Konjunkturbarometer ist der Frühindikator für die wirtschaftliche Gesamtentwicklung der Dentalbranche, ...
WIETZE – Der Verein Zahnärzte für Niedersachsen (ZfN) stellt kurz vor der Bundestagswahl Forderungen an die Politiker. Die Forderungen ...
FRANKFURT AM MAIN - „Zahnersatz wird teurer“, so die Pressemeldungen nach Veröffentlichung des Zahnreports 2013 der Barmer GEK. Eine Studie...
Live-Webinar
Fr. 19. Juli 2024
2:00 Uhr CET (Berlin)
Live-Webinar
Mi. 7. August 2024
0:00 Uhr CET (Berlin)
Live-Webinar
Mi. 14. August 2024
1:00 Uhr CET (Berlin)
Live-Webinar
Mi. 21. August 2024
15:00 Uhr CET (Berlin)
Dr. Jim Lai DMD, MSc(Perio), EdD, FRCD(C)
Live-Webinar
Do. 29. August 2024
2:00 Uhr CET (Berlin)
Live-Webinar
Mo. 2. September 2024
11:00 Uhr CET (Berlin)
Live-Webinar
Di. 3. September 2024
17:00 Uhr CET (Berlin)
To post a reply please login or register