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Verlustrisiko von Zahnimplantaten bei Frauen geringer

Frauen leben länger, ihre Zahnimplantate auch. © drubig-photo - Fotolia.com
idw online / Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e. V.

idw online / Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e. V.

Di. 10. Dezember 2013

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HANNOVER – Das Verlustrisiko von Zahnimplantaten ist generell gering. Gleichwohl haben ältere Implantatsysteme ein etwas höheres Verlustrisiko als moderne. Eine rückblickende Analyse von 10.000 Implantaten, die in den letzten 20 Jahren an drei Zentren in den neuen Bundesländern gesetzt wurden, zeigt auch, dass bei Frauen das Risiko eines Implantatverlustes geringfügig geringer ist als bei Männern. „Frauen leben länger, ihre Implantate auch“, schmunzelte Dr. Wolfram Knöfler, Leipzig, der die Ergebnisse der Studie auf dem 27. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Implantologie in Frankfurt/Main präsentierte.

Eine Vielzahl von Studien belegt die guten Erfolgsraten einer Implantattherapie: Je nach Indikation und Position liegen die Werte nach fünf Jahren über 90 Prozent. Auch Analysen nach zehn Jahren bestätigen die guten Ergebnisse. „Insgesamt sind die Überlebensraten hoch“, erklärte Dr. Wolfram Knöfler aus Leipzig. Bei modernen Systemen liegen die Erfolgsraten auch nach 20 Jahren noch bei 90 Prozent, bei älteren Systemen etwas darunter. Dr. Knöfler hat zusammen mit Kollegen von zwei anderen Zentren die Behandlungsergebnisse von über 3.000 Patienten ausgewertet, die seit 1991 mit insgesamt 10.000 Implantaten versorgt worden waren.

Wenn Implantate verloren gehen, geschieht dies zumeist im ersten Jahr, etwa dann, wenn die künstliche Zahnwurzel zu früh belastet wird oder aus anderen Gründen nicht richtig einheilt. Das Verlustrisiko von Zahnimplantaten wird von verschiedenen Faktoren bestimmt. So spielen etwa der Ort der Implantation im Kiefer und die Indikation eine Rolle. Wird ein einzelner Zahn durch ein Implantat ersetzt, sind die Erfolgsraten höher als bei Brückenkonstruktionen, im zahnlosen Oberkiefer sind die Verlustraten höher als im zahnlosen Unterkiefer.

Auch Länge und Durchmesser der Implantate spielen eine Rolle. Bei einer Versorgung mit kürzeren (unter 10 Millimeter) und/oder dünneren Implantaten steigt das Verlustrisiko. „Je kleiner die Oberfläche des Implantats, die sich mit dem umgebenden Knochengewebe verbinden kann, desto geringer ist die Überlebensrate“, sagte Dr. Knöfler. Hingegen beeinflusst ein erforderlicher Knochenaufbau (Augmentation) die Überlebensraten nicht. Diese waren bei Implantaten mit und ohne Augmentation vergleichbar.

Am besten sind die Therapieergebnisse bei einem Einzelzahnimplantat, wenn die Implantation frühzeitig erfolgt. „Darum sollte jeder verlorene Zahn zeitnah durch ein Implantat ersetzt werden“, plädierte Dr. Knöfler für eine frühzeitige Versorgung.

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