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Wrigley Prophylaxe Preis 2012 verliehen

Netzwerken, Schallzahnbürsten, Videoüberwachung und mehr – der Wrigley Prophylaxe Preis 2012. © Wrigley
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Di. 24. April 2012

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DRESDEN - Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) wurde jüngst der mit insgesamt 10.000,- € dotierte Wrigley Prophylaxe Preis in Dresden verliehen.

Unter 22 Bewerbern, der zweithöchsten Teilnehmerzahl seit Ausschreibungsbeginn 1994, errangen Zahnmediziner aus Ulm, Unna, Zürich und München, je einen 1. und 2. Preis in den beiden Ausschreibungsbereichen „Praxis/ÖGD“ und „Wissenschaft“. Darüber hinaus prämierte die Jury eine wissenschaftliche Arbeit aus Gießen und Marburg mit einem Sonderpreis.

Mit dem 1. Preis (Prämie 3.000,- €) in der Kategorie Öffentliches Gesundheitswesen und Praxis“ wurde ein zukunftsweisendes oralprophylaktisches Schulungskonzept für die Altenpflege von Doktor Elmar Ludwig, Ulm, ausgezeichnet. Doktor Claudia Sauerland und Doktor Christoph Hollinger, freuten sich über den 2. Preis (Prämie 2.000,- €) für ihre innovative Netzwerkarbeit im Gesundheitsamt Unna. Im Ausschreibungsbereich „Wissenschaft“ verlieh die Jury den 1. Preis (Prämie 3.000,-€) an die Arbeitsgruppe von PD Doktor Annette Wiegand, Zürich, die das Abrasionspotenzial von Schallzahnbürsten im Vergleich zu Handzahnbürsten bei Erosionspatienten untersuchte. Die erfolgreiche Implementierung einer Intensivprophylaxesprechstunde für Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom würdigte die Jury mit dem 2. Preis, verbunden mit einem Preisgeld von 2.000,-€. Einen Sonderpreis, für den der Preissponsor zusätzlich 1.000,- € als Prämie ausschüttete, nahm der Gießener Zahnmediziner Tobias M. Winterfeld für ein Kooperationsprojekt der Universität Gießen und Marburg (Arbeitsgruppe Doktor Nadine Schlüter und Prof. Carolina Ganß, beide Gießen, sowie Jörg Illig und Doktor Jutta Margraf-Stiksrud, beide Marburg) entgegen. Die Gießener und Marburger Wissenschaftler fühlten im Rahmen einer aufwändigen Videoanalyse den Mundhygienetechniken junger Erwachsener auf den Zahn.

Wrigley Prophylaxe Preis – die Jury 2012. Abgesehen von der hohen Zahl an Bewerbungen freute sich die Jury „über die fachübergreifende Relevanz der prämierten Arbeiten“ wie Professor Klaus König, Nijmegen, die Entscheidung der Jury begründete. Mit in der Jury: Professor Thomas Attin, Zürich; Doktor Sabine Breitenbach, Mannheim, 2. Vorsitzende des Bundesverbandes der Zahnärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (BZÖG); Professor Werner Geurtsen, Hannover; Professor Joachim Klimek, Gießen, und für den Schirmherr Professor Wolfgang Raab, Düsseldorf, DGZ-Präsident.

Erstes WOHP-Symposium „Multitalent Speichel“. Begeistert von der Resonanz, die dem Wrigley Prophylaxe Preis entgegengebracht wird, war auch der Sponsor. „Wir freuen uns, dass wir seit 18 Jahren Projekte zur Mundgesundheitsförderung nachhaltig vorantreiben können. Deshalb baut WOHP sein Engagement in diesem Jahr aus. Mit dem von der Bundeszahnärztekammer mit 3 CME-Punkten zertifizierten Symposium „Multitalent Speichel“ wollen wir Zahnmedizinern eine Diskussionsplattform zur Schlüsselrolle des Speichels in der Mundgesundheit bieten“, erklärte Jens Christmann, Leiter Wrigley Oral Healthcare Program und Head of Corporate Affairs Deutschland, am Rande der Preisverleihung.

Seit mehr als 20 Jahren liegt Wrigley die Mundgesundheit in Deutschland besonders am Herzen. Wie ernst wir das nehmen, zeigt unser Wrigley Oral Healthcare Program (WOHP), das wir 1989 ins Leben gerufen haben. Weil die Kariesprophylaxe das A und O für gesunde Zähne ist, fördert das WOHP sowohl die Individual- als auch die Gruppenprophylaxe in Forschung, Lehre und Praxis. Mit unseren beliebten Produkten tun wir ebenfalls viel für die Zahn- und Mundgesundheit, z.B. mit den Wrigley´s Extra® Zahnpflegekaugummis. Durch das Kauen regen sie den Speichelfluss an. Speichel unterstützt die Neutralisierung von Plaque-Säuren und die Remineralisierung des Zahnschmelzes. Plaque-Säuren und die nachfolgende Demineralisation des Zahnschmelzes sind Risikofaktoren bei der Entstehung von Karies. Wer lieber lutscht als kaut, kann auf Wrigley’s Extra® Mundpflegepastillen zurückgreifen.

www.wrigley-dental.de

Die ausgezeichneteten Arbeiten im Detail

Gesundheitsförderung –eine Kernaufgabe der medizinischen Lehre

Immer mehr ältere, auch pflegebedürftige Menschen haben immer mehr eigene Zähne. In der Altenpflegeausbildung werden aber bislang Karies- und Parodontitisprophylaxe nicht dem veränderten Bedarf entsprechend vermittelt. Mit dem 1. Preis (Praxis/ÖGD) wurde ein zukunftsweisendes oralprophylaktisches Schulungskonzept für die Altenpflege von Doktor Elmar Ludwig (niedergelassener Zahnarzt in Ulm, Referent für Alterszahnheilkunde der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg) ausgezeichnet. In Zusammenarbeit mit den privaten Altenpflegeschulen in Baden-Württemberg entwickelte der Zahnmediziner drei Ausbildungsmodule für alle 3 Lehrjahre sowie ein Fortbildungsmodul. Der Unterricht wird durch Fachlehrer der Pflegeschulen gemeinsam mit Zahnärzten aus der Praxis durchgeführt. In der einjährigen Erprobungsphase an 10 Altenpflegeschulen konnte die Kompetenz der Ausbildungsteilnehmer in einer adäquaten Zahn- Mund und Zahnersatzpflege bei älteren Menschen bereits dokumentiert werden. Der Preisträger plant, das Lernprogramm für ein bundeseinheitliches Ausbildungskonzept für die Pflegeberufe einzubringen.

Bessere Gesundheitschancen für ALLE von Anfang an!

Stellvertretend für das Gesundheitsamt Unna nahmen Doktor Claudia Sauerland und Doktor Christoph Hollinger den 2. Preis (Praxis/ÖGD)entgegen. Sie präsentierten neue, effiziente Formen der Netzwerkarbeit zwischen Zahnärzten im öffentlichen Gesundheitsdienst, pädagogischen Einrichtungen, Jugendämtern sowie Familienhebammen. Diese systematische Zusammenarbeit kann leicht in bestehende Strukturen der aufsuchenden Betreuung integriert werden. Ziel ist es, dadurch insbesondere sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen von Anfang an bessere Gesundheits- und Lebenskompetenzen zu vermitteln.

Schallzahnbürsten – eine sanfte Alternative für Erosionspatienten?

Karies konnte in den letzten Jahren erfolgreich zurückgedrängt werden. Im Gegenzug nahmen Zahnschäden durch Säuren (Erosion) sowie mechanischen Abrieb (Abrasion) zu. Während gründliches Zähnebürsten bei Menschen mit intakter Zahnoberfläche kaum ein Problem bereitet, kann bei Erosions-Patienten dadurch zusätzlich Schmelz oder Dentin verloren gehen. Aus diesem Grund untersuchten Florin Eggman und John Patrik Burkhard (Wissenschaftliche Leitung: PD Doktor Annette Wiegand, Universität Zürich), mit welchem Anpressdruck Schallzahnbürsten angewendet werden. Anschließend verglichen sie das Abrasionspotenzial mit dem Abrieb durch Handzahnbürsten. Das Resultat: Schallzahnbürsten können bei Patienten mit freiliegendem Wurzeldentin und bei Erosionspatienten mit ausgeprägten, in das Dentin reichenden Schäden als schonende Alternative zur Handzahnbürste empfohlen werden. Keinen Vorteil bietet die Schallzahnbürste dagegen bei nur oberflächlichen Schmelzverlusten. Stellvertretend für ihre Doktormutter nahmen die beiden Doktoranden den 1.Preis (Wissenschaft) entgegen.

Intensivprophylaxe beugt Knochennekrosen unter Bisphosphonat-Therapie vor.

Den 2. Preis (Wissenschaft) erhielt Doktor Thomas Mücke (Arbeitsgruppe: Jana Hein, Professor Klaus-Dietrich Wolff, Professor Herbert Deppe, Technische Universität München). Mücke implementierte eine Intensivprophylaxe-Sprechstunde für Patienten mit ossär metastasiertem Prostatakarzinom unter Bisphosphonat-Therapie. Bisphosphonate werden erfolgreich bei Osteoporose sowie überwiegend bei Patienten mit fortgeschrittenem Mamma- und Prostatakarzinom eingesetzt. Als seltene, jedoch schwere Nebenwirkung können Kiefernekrosen auftreten. Im Rahmen einer vierjährigen Vergleichsstudie wurden 208 Patienten entweder intensivprophylaktisch in der Bisphosphonatsprechstunde betreut oder nahmen regelmäßige Kontrolltermine beim Hauszahnarzt wahr. Als Ergebnis trat eine Bisphosphonat-assoziierte Knochennekrose im Kieferbereich nur bei einem Patienten (2,2%) der Verumgruppe gegenüber 38 (23,3%) Patienten der Vergleichsgruppe auf. Somit profitierten die Patienten von einer frühzeitigen Herdsanierung sowie den engmaschigen Maßnahmen zur Mundhygiene-Optimierung deutlich.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!

Trifft dieses Sprichwort auch auf die Mundhygienetechnik 18-Jähriger zu? Tobias M. Winterfeld (Arbeitsgruppe: Doktor Nadine Schlüter und Professor Carolina Ganß, Universität Gießen und Jörg Illig, Doktor Jutta Margraf-Stiksrud, Universität Marburg) konnten das bestätigen. Für ihre aufwändige Videoanalyse verlieh die Jury einen Sonderpreis in Höhe von 1.000 €. Die Gießener Zahnmediziner filmten im Rahmen einer Querschnittstudie das Putzverhalten von 101 Probanden. Die Bewegungsabläufe waren unsystematisch und ließen noch Elemente der in der Kindheit durch die Gruppenprophylaxe vermittelten Technik wiedererkennen. Viele Probanden putzten nicht alle Mundregionen, vor allem nicht die Zahninnenflächen. Nur die Hälfte der jungen Erwachsenen benutzte Zahnseide. Davon erreichten lediglich 10% alle Zahnzwischenräume. Die Ergebnisse zeigen, dass es einer intensiveren Unterstützung im Rahmen der Mundhygieneerziehung bedarf. Weitere Studien sollen klären, wie Mundhygienetechniken effektiver vermittelt werden können.

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