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Zahnarztpraxen nehmen Schlüsselrolle bei Raucherberatung ein

Das zahnärztliche Praxisteam kann Patienten bei der Rauchentwöhnung unterstützen. (DTI/Foto Kirsz Marcin)
Pfizer Pharma GmbH

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Mo. 25. Juli 2011

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BERLIN – In Deutschland muss mehr gegen die Nikotinsucht getan werden – so lautet das Fazit einer aktuellen Forsa-Umfrage unter 1.900 Befragten zum Thema Nichtraucherschutz und Rauchentwöhnung. Mehr als die Hälfte der 16 Millionen Raucher in Deutschland wollen endgültig mit dem Rauchen aufhören und fordern bessere Unterstützung bei der Rauchentwöhnung.

50 Prozent der ständigen Raucher stufen laut der Umfrage das Rauchen als eine Sucht ein, von der man nicht alleine loskommt. Die Statistik gibt ihnen recht: Verlässt man sich ausschließlich auf reine Willenskraft („kalter Entzug“), besteht nur eine etwa 5-prozentige Chance, dass der Ausstieg gelingt. Als erfolgreichste Rauchentwöhnungsstrategie hat sich die Kombination aus Verhaltensänderungen und medikamentöser Unterstützung bewährt. Mit Champix (Vareniclin) steht hierfür ein verschreibungspflichtiges nikotinfreies Medikament zur Verfügung, das speziell zur Rauchentwöhnung entwickelt wurde.

Aufhörwillige Raucher sind für Unterstützung dankbar
Ärzte – wie Zahnärzte, Hausärzte und Psychotherapeuten – spielen eine wichtige Rolle bei der Initiierung und Umsetzung des Rauchausstiegs. Laut der Forsa-Umfrage ist für viele Raucher eine professionelle medizinische Unterstützung grundsätzlich vorstellbar: 59 Prozent glauben sogar, dass ihnen diese bei der Entwöhnung helfen würde. Durchweg positive Erfahrungen hat Dr. med. dent. Helmuth Althoff, Zahnarzt in Ratingen, mit seinen Patienten gemacht: „Viele haben schon einen Versuch unternommen, mit dem Rauchen aufzuhören. Wenn wir dann eine Unterstützung für Rauchentwöhnung anbieten, sind die Patienten dankbar.“

Insbesondere der Zahnarzt und sein Praxisteam können zum Rauchausstieg motivieren. Mundgesundheitliche Nachteile, wie Zahnverfärbungen und Zahnfleischrückgang, lassen sich besonders anschaulich demonstrieren – ebenso wie die positiven Effekte des Rauchausstiegs, die bereits nach kurzer Zeit sichtbar werden. Bei rauchenden Patienten ist die Qualität der zahnärztlichen Behandlungen erheblich vermindert. „Wenn der Patient mit dem Rauchen aufhört, verbessert sich zum Beispiel die Wundheilung, das Einheilen von Implantaten und auch die Prothesenverträglichkeit“, so Althoff. „Es ist bekannt, dass Raucher viel mehr Druckstellen bei Prothesen entwickeln und Nichtraucher wenig Probleme damit haben.“

Rauchentwöhnungskonzept in der Zahnarztpraxis
Für die Beratung sollte am besten das gesamte zahnärztliche Praxisteam eingebunden werden. Oftmals sind es die Mitarbeiterinnen, wie beispielsweise die Dentalhygienikerin bei Prophylaxebehandlungen, die den entscheidenden Anstoß zum Rauchausstieg geben. Damit das Beratungskonzept aber auch richtig greifen kann, müssen neue Patienten als Raucher erkannt werden. „Bereits bei der Anamnese erfragen wir den Raucherstatus und haben damit natürlich einen guten Einstieg in ein Beratungsgespräch“, beschreibt Althoff das Prozedere in seiner Praxis.

Ist der Patient bereit, mit dem Rauchen aufzuhören, können konkrete Schritte zur Rauchentwöhnung vereinbart und Unterstützung, beispielsweise eine Therapie mit Vareniclin, angeboten werden. In einer Vergleichsstudie mit Vareniclin und Nikotinpflaster war die kontinuierliche Rauchabstinenz während der letzten vier Behandlungswochen unter Vareniclin (55,9 %) signifikant höher als unter Nikotinpflaster (43,2 %; OR = 1,70; 95 %-Kl: 1,26–2,28; p < 0,001). Die Rauchentwöhnung kann auch interdisziplinär zwischen Zahnarzt und einem spezialisierten Arzt für Rauchentwöhnung erfolgen. Das zahnärztliche Team sollte aber in die weitere Betreuung eingebunden bleiben. Das in vielen Zahnarztpraxen etablierte Recall-System bietet dafür optimale Voraussetzungen: Durch den regelmäßigen Kontakt mit dem Patienten kann beispielsweise auf die Einhaltung des dreimonatigen Therapieplans mit Vareniclin geachtet werden, da einige Entzugssymptome manchmal länger als zehn Wochen anhalten können.
 

Referenzen:

Umfrage von der Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Forsa) im Mai 2011 im Auftrag von Pfizer. Befragt wurden insgesamt 1.900 Raucher und Nichtraucher in Deutschland.

Raw M et al. Smoking cessation guidelines for health care professionals: a guide to effective smoking cessation interventions for the health care system. Health Education Authority, Thorax 1998;53:1–19.

Fiore MC et al. Treating tobacco use and dependence: 2008 Update. Clinical Practice Guideline. US Department of Health and Human Services. Public Health Service; Mai 2008.

Jorenby DE et al. Efficacy of varenicline, an alpha4beta2 nicotinic acetylcholine receptor partial agonist, vs placebo or sustained-release bupropion for smoking cessation: a randomized controlled trial. Varenicline Phase 3 Study Group. JAMA. 2006 Jul 5;296(1):56–63.

Aubin H-J et al. Thorax 2008; 63: 717-724 (Vergleichsstudie mit NiQuitin CQ® Clear).

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