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Zunahme psychischer Erkrankungen

Der Zahnarzt ist gefordert, seinen Blickwinkel auch auf psychosomatische Aspekte zu erweitern. (Foto: Piotr Marcinski )
Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) e.V.

Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) e.V.

Di. 17. August 2010

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TROISDORF – Jüngste Veröffentlichungen von Krankenkassen und Statistischem Bundesamt bestätigen die seit einigen Jahren zu beobachtende Zunahme psychischer Erkrankungen, mit denen auch Zahnärzte immer häufiger konfrontiert sind.

Menschen mit seelischen Störungen benötigen in besonderem Maß eine ganzheitliche und über das zahnmedizinisch-fachliche hinausgehende Behandlung. Psychische Störungen und Erkrankungen schlagen sich in steigenden Erkrankungszahlen, Arbeitsunfähigkeitszeiten, Krankenhaustagen, Behandlungskosten und Frühverrentungsfällen nieder, wobei wachsender Stress im Arbeitsleben ebenso wie Belastung durch Erwerbslosigkeit wichtige verursachende Faktoren zu sein scheinen. Auch wenn die Versorgungsforschung auf diesem Gebiet erst in den Kinderschuhen steckt, wie die Regierung gerade dem Bundestag auf eine kleine Anfrage der Grünen bekannt gab, ist die Relevanz dieses Bereiches für die gesundheitliche Versorgung nicht mehr zu übersehen.

Wie fast alle Menschen benötigen psychisch Kranke regelmäßig zahnärztliche Kontrollen und ggf. Behandlung. Dabei kann es sein, dass sich die besonderen Probleme dieser Patienten beim Zahnarzt überhaupt nicht bemerkbar machen – sie können jedoch auch besonders krass zu Tage treten. In diesen Fällen sind besondere kommunikative Fähigkeiten des Zahnarztes und seines Teams gefordert, die selten im Studium bzw. in der Ausbildung vermittelt werden und die darum sinnvoller Weise durch geeignete Fortbildungen gefördert werden sollten.

Bereit seit einigen Jahrzehnten wird der Einsatz von Hypnosetechniken in der zahnärztlichen Behandlung erprobt und erforscht. Dabei dient hier die Hypnose nicht etwa der Psycho-Therapie von Menschen mit seelischen Störungen – diese ist den entsprechenden Fachleuten zu überlassen. Sie trägt jedoch zur Verbesserung der Kommunikation bei, hilft bei der Beruhigung, Schmerzlinderung, Regulationsverbesserung und schafft so günstige Bedingungen für eine erfolgreiche zahnärztliche Behandlung. Nicht zuletzt bewirkt sie direkt und indirekt Stressabbau und mehr seelisches Wohlbefinden bei den in der Praxis Tätigen. Dass deren Situation nicht vernachlässigt werden sollte, belegt eine aktuelle Studie in Zusammenarbeit mit der AOK und der Barmer GEK in Berlin und Brandenburg. Sie fand bei einer nach Branchen differenzierenden Auswertung der Krankheitsdaten die höchste Prävalenz von psychischen Erkrankungen bei Menschen in Gesundheitsberufen.

Der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) bietet mit einer Hypnose-Fortbildung am 25.09.2010 in Hohen Neuendorf bei Berlin Zahnärzten Hinweise für geeignete Vorgehensweisen im Umgang auch mit schwierigen Patienten an. Der DAZ hat als Referentin Dr. Ute Stein, Trainerin und Supervisorin der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose und der Schweizerischen Ärztegesellschaft für medizinische Hypnose, gewinnen können und bietet mit ihr unter dem Thema „Hypnose – ein Mittel zur Stressbewältigung in der Zahnarztpraxis für Zahnarzt, Team und Patienten“ interessierten Zahnärzten und Praxismitarbeitern eine kostenfreie Fortbildung mit Fortbildungspunkten an. Mitveranstalter ist die Initiative Unabhängige Zahnärzte Berlin (IUZB) e.V. Das Programm im Detail ist und im Internet zu finden unter www.daz-web.de.
 

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