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KIEL – Seit Januar 2015 bietet das Praxis-Tool „Barrierefreiheit“ Medizinern Orientierung, die Menschen mit Beeinträchtigungen den Zugang zu ihrer Praxis erleichtern möchten. Die Software hilft Ärzten, Zahnärzten und Psychologischen Psychotherapeuten, Maßnahmen der Barrierefreiheit direkt bei der Planung eines Neu- oder Umbaus ihrer Praxis zu berücksichtigen.
Die Stiftung Gesundheit Fördergemeinschaft hat das Tool entwickelt, gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Interessierte können es auf www.praxis-tool-barrierefreiheit.de kostenfrei verwenden.
Laut aktuellem Teilhabebericht der Bundesregierung leben in Deutschland 9,6 Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung. Dennoch verfügt einer Erhebung der Stiftung Gesundheit zufolge nur rund ein Drittel der Arztpraxen über mindestens einzelne Vorkehrungen der Barrierefreiheit, wie etwa eine Rampe im Eingangsbereich. „Wir möchten mehr Menschen mit Behinderungen einen selbstbestimmten Arztbesuch ermöglichen“, sagt Henrik Hoffmann, Projektleiter bei der Stiftung Gesundheit. „Mit dem Praxis-Tool Barrierefreiheit erleichtern wir es Medizinern, Barrierefreiheit möglichst zeitig und damit kostengünstig zu realisieren.“
Nutzer geben in einen Online-Fragebogen die derzeitige Situation der Praxis und ihre Ziele für den Neu- oder Umbau ein. Auf dieser Basis erstellt das Tool einen „individuellen Praxisleitfaden Barrierefreiheit“ mit konkreten, wirtschaftlich sinnvollen Bau- und Gestaltungsmaßnahmen.
Um die Situation von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, arbeitet die Stiftung Gesundheit eng mit der Stiftung Gesundheit Fördergemeinschaft zusammen. Zu deren satzungsgemäßen Aufgaben zählt es, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am täglichen Leben zu unterstützen und zu fördern.
Mo. 29. April 2024
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