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Carl Zeiss: Geschäftsjahr 2008/09 mit Verlust abgeschlossen

Der Umsatz des Unternehmensbereichs Mikroskopie von der Carl Zeiss AG wuchs gegenüber dem Vorjahr (Foto: Yuri Arcurs).
Carl Zeiss AG

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Do. 17. Dezember 2009

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STUTTGART – Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise waren für die Carl Zeiss Gruppe im Geschäftsjahr 2008/09 besonders im Industriegeschäft deutlich spürbar. Die Bereiche Medizintechnik, Mikroskopie und Markenoptik/Optronik dagegen entwickelten sich positiv.

Bei seiner Jahresabschluss-Pressekonferenz in Stuttgart legte das Unternehmen die Zahlen des abgeschlossenen Geschäftsjahres vor.

Umsatz und Ergebnis unter Vorjahresniveau
Die Carl Zeiss Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2008/09 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro. Das entspricht einem Rückgang von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2,7 Milliarden). Obwohl die weltweite Rezession sich negativ auf den Export der deutschen Wirtschaft auswirkte, erzielte Carl Zeiss weiterhin über 80 Prozent des Umsatzes außerhalb Deutschlands. Hier zahlt sich die internationale Aufstellung des Unternehmens aus.

Das EbIT (Earnings before Interest and Taxes) ist durch den Nachfrageeinbruch im Industriegeschäft auf minus 67 Millionen Euro1) zurückgegangen (Vorjahr: 343 Millionen). „Besonders das Industriegeschäft war von der weltweiten Rezession betroffen. Wir haben frühzeitig und konsequent gegengesteuert und Maßnahmen ergriffen, um die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sowie möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern“, sagte Dr. Dieter Kurz, der Vorsitzende des Vorstands der Carl Zeiss AG. „Wegen des deutlich reduzierten Geschäftsvolumens war – trotz eines konsequenten Sparkurses – ein negatives Ergebnis nicht zu verhindern.“

Beschäftigungssicherung bis September 2010
Carl Zeiss steuerte im abgeschlossenen Geschäftsjahr den Folgen der weltweiten Rezession konsequent entgegen. Mit den Arbeitnehmervertretern wurde ein „Gesamtpaket zur Bewältigung der wirtschaftlichen Situation“ vereinbart, das eine Beschäftigungsgarantie für die deutschen Standorte des Unternehmens bis Ende September 2010 beinhaltet.

Mit dem Paket senkte Carl Zeiss seine Personalkosten. Ein großer Teil des Einsparvolumens wurde mit dem weitgehenden Verzicht der Mitarbeiter auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie der Verschiebung der Tariflohnerhöhung erreicht. Ein weiterer Teil entfällt auf die Nutzung flexibler Personalinstrumente wie beispielsweise Kurzarbeit, das Auslaufen befristeter Verträge, Altersteilzeit- und Vorruhestandsmodelle. Carl Zeiss wird im Gegenzug bis 30. September 2010 keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen.

Entwicklung der Unternehmensbereiche
Der anhaltende „Downturn“ in der Halbleiterbranche sowie die allgemeine Rezession trafen den Unternehmensbereich Halbleitertechnik besonders stark: Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 62 Prozent auf 386 Millionen Euro zurück (Vorjahr: 1.018 Millionen).

Stabil positiv entwickelte sich der Unternehmensbereich Medizintechnik, der zum größten Teil aus der börsennotierten Carl Zeiss Meditec AG besteht. Der Bereich erzielte einen Umsatz von 706 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr (661 Millionen).

Der Umsatz des Unternehmensbereichs Mikroskopie wuchs gegenüber Vorjahr (339 Millionen) um acht Prozent auf 365 Millionen Euro.

Der Bereich Industrielle Messtechnik schloss das Geschäftsjahr 2008/09 mit einem Umsatz von 304 Millionen Euro ab – das entspricht einem Rückgang von 19 Prozent (Vorjahr: 374 Millionen).

Der Unternehmensbereich Markenoptik/Optronik, der das Geschäft mit Ferngläsern, Planetarien, Foto- und Filmobjektiven sowie optronischen Produkten zusammenfasst, entwickelte sich im abgeschlossenen Geschäftsjahr stabil: Der Umsatz blieb nahezu auf Vorjahresniveau (minus ein Prozent) und erreichte 304 Millionen Euro (Vorjahr: 309 Millionen).

Das Brillenglasunternehmen Carl Zeiss Vision, an dem Carl Zeiss mit der Private-Equity-Gruppe EQT zu gleichen Teilen Anteile hält, schloss das Geschäftsjahr mit einem Umsatz in Höhe von 879 Millionen Euro ab (Vorjahr: 892 Millionen). Zum Bilanzstichtag beschäftigte das Unternehmen weltweit 11.659 Mitarbeiter (Kapazitäten) (Vorjahr: 12.830), davon rund 1.138 in Deutschland (Vorjahr: 1.187). Die Carl Zeiss Vision Gruppe wird im Finanzergebnis der Carl Zeiss Gruppe anteilig (at equity) berücksichtigt.
 

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