LEIPZIG – Während Karies bei Erwachsenen und Jugendlichen rückläufig ist, zeigen Untersuchungen bei den unter 3-Jährigen fast keine Reduktion dieser Art von Zahnschäden. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen untersucht derzeit, ob Fluoridlacke, die lokal auf oberflächliche, erst beginnende Schäden am Zahnschmelz aufgetragen werden, den betroffenen Kindern Vorteile bieten.
Die vorläufigen Ergebnisse dieser Nutzenbewertung liegen nun vor. Demnach bleiben Nutzen oder Schaden unklar, da es bisher keine geeigneten Studien gibt.
Weiße Flecke können Vorboten der Karies sein
Karies kann bereits kurz nach Durchbruch der Milchzähe auftreten und für die betroffenen Kleinkinder schmerzhaft sein. Verlieren sie frühzeitig ihre Milchzähne, kann das ihr Kauvermögen beeinträchtigen und nicht nur die Entwicklung der Sprache, sondern auch der bleibenden „zweiten“ Zähne behindern. Mit initialer Kariesläsion bezeichnen Fachleute Karies im Frühstadium, bei dem der Zahnschmelz eingelagerte Mineralien verliert, was als weiße „Kreideflecken“ an der Oberfläche sichtbar wird.
Fluoridlacke sollen Remineralisation fördern
Um diesen Prozess zu bremsen oder zu stoppen, wird versucht, erneut Mineralien in den Zahnschmelz einzulagern. Aufgrund verschiedener biochemischer Mechanismen ist Fluorid geeignet, diese Remineralisation zu befördern. Fluoridverbindungen werden deshalb Zahncreme beigemengt. Aber auch als Lack kommt der Stoff zum Einsatz. Soll dieser Fluoridlack der Prophylaxe dienen, wird in der Regel das komplette Gebiss behandelt. Zu therapeutischen Zwecken kann man den Lack aber auch lokal begrenzt, auf die bereits sichtbar betroffenen Stellen im Milchgebiss auftragen. Allein die lokale Applikation initialer Kariesläsionen ist Gegenstand dieser Nutzenbewertung.
Art der Intervention ermöglicht RCT
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchten deshalb nach Studien, die einen direkten Vergleich anstellen zwischen der Therapie mit einer lokal begrenzten Fluorid-Lackierung einerseits und einer alternativen oder einer Schein-Behandlung (Placebolack) andererseits. Dabei sind begleitende Maßnahmen wie etwa professionelle Zahnreinigung oder Ernährungsberatungen zugelassen, sofern diese in beiden Studienarmen in gleicher Weise eingesetzt werden. Aufgrund der Art der Intervention sind randomisierte kontrollierte Studien (RCT) möglich.
Studien unterscheiden nicht zwischen Therapie und Prophylaxe
Solche Studien gibt es bislang allerdings nicht. Denn von einer Ausnahme abgesehen unterscheiden die verfügbaren Studien nicht zwischen Therapie und Prävention. Das zeigt sich darin, dass der Fluoridlack nicht nur lokal begrenzt, sondern auf das gesamte Milchgebiss aufgetragen wurde. Bei einigen Studien waren zudem die erhobenen Zielkriterien nicht patientenrelevant: der Grad der Remineralisation allein ist für die Patientinnen und Patienten nicht spürbar, wohl aber die Notwendigkeit einer Zahnfüllung.
Schließlich wurden bei vielen Studien die Daten mit den Behandlungsergebnissen nicht patienten-, sondern zahnbasiert ausgewertet. So bleibt aber unberücksichtigt, dass der Zustand eines einzelnen Zahns abhängig ist von einer ganzen Reihe von patientenindividuellen Faktoren, z. B. von der jeweiligen Mundhygiene.
Somit bleiben Nutzen und Schaden lokal applizierter Fluoridlacke auf initialen Kariesläsionen im Milchgebiss unklar. Geeignete Studien wären aber machbar, weshalb der Vorbericht auch konkrete Vorschläge zu einem geeigneten Design enthält.
Zum Ablauf der Berichtserstellung
Den vorläufigen Berichtsplan für dieses Projekt hatte das IQWiG im Mai 2016 vorgelegt und um Stellungnahmen gebeten. Diese wurden zusammen mit einer Würdigung und dem überarbeiteten Berichtsplan im August 2016 publiziert. Stellungnahmen zu dem jetzt veröffentlichten Vorbericht werden nach Ablauf der Frist gesichtet. Sofern sie Fragen offenlassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen.
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