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WITTEN – Eine Doktorandin der Zahnmedizin entwickelte ein neues Verfahren für die Reinigung der Interdentalräume und wurde dafür mit einem Gründerpreis in Witten geehrt.
Das Zahnmedizinisch-Biowissenschaftliche Forschungs- und Entwicklungszentrum (ZBZ) und die Sparkasse in Witten vergaben Ende Januar den Gründerpreis Medizinwirtschaft. Prof. Dr. Stefan Zimmer, wissenschaftlicher Direktor der Universität Witten/Herdecke, skizzierte stellvertretend für die Jury die TOP 5 der eingereichten Wettbewerbsbeiträge und spannte die erwartungsvolle Zuhörerschaft auf die Folter. Einen Preis verdient hätten sie alle, aber nur einer konnte der erste sein.
Das Rennen machte die 26-jährige Nina Kloster mit ihrer wegweisenden Erfindung zur Reinigung der Interdentalräume. Sie entwickelt gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut Umsicht in Oberhausen – und zukünftig unterstützt durch ZBZ und Universität Witten/Herdecke, Sparkasse und Wirtschaftsförderung – ein Produkt zur schonenden aber effektiven Reinigung der Zahnzwischenräume. Gerade dort können die Biofilme, die die meisten Menschen als Plaque kennen, Karies und Mundgeruch verursachen. Mit der Erfindung von Kloster soll diesen Problemen zukünftig begegnet werden. Ohne zu viel Geheimnisse aus der bisherigen Forschung preiszugeben, verrät die Preisträgerin: „Ein wichtiger Baustein meiner Produktentwicklung ist der Einsatz neuartiger Materialien. Mein Job als Doktorandin am Fraunhofer Institut Umsicht hat mir sehr geholfen. Wir entwickeln dort neuartige Materialien, deren Eigenschaften aus der Natur abgeschaut sind.“ Als Beispiel nannte die 26-Jährige Schnecken, die mit ihrer „ganz besonderen Zungenstruktur“ Biofilme „abgrasen“ würden. Die Prämierung sei für sie der Anlass, nun eine Firma für das Produkt zu gründen: „Durch die tolle Resonanz aus der Jury und die Rahmenbedingungen im Zahnmedizinisch-Biowissenschaftlichen Forschungs- und Entwicklungszentrum Witten waren für mich entscheidend. Nun wage ich den Sprung ins kalte Wasser und werde mein Unternehmen in Witten gründen.“
Für Leif Grundmann, Geschäftsführer des ZBZ und Organisator des Wittener Gründerpreises Medizinwirtschaft, bot der gelungene Abend noch weitere Gründe für einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft: „Das spannende Siegerprojekt ist noch weit entfernt von einem profitablen Unternehmen, aber es hat enorm viel Potenzial und Strahlkraft.“
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