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Interview: „Ob man ein guter Mentor ist, hängt weniger vom Geschlecht ab“

Dr. Anne Longuet Tuet ist Zahnärztin und Dozentin und lebt in Paris. © Anne Longuet Tuet
Kuraray Noritake Dental

Kuraray Noritake Dental

Do. 5. März 2020

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Die traditionell von Männern dominierte Zahnmedizin zieht zunehmend Frauen an, und in vielen Ländern gibt es heute bereits mehr weibliche als männliche Studierende in diesem Fach. Die in Paris ansässige Zahnärztin Dr. Anne Longuet Tuet hat vor Kurzem mit Kuraray Noritake Dental über die Herausforderungen, denen sich Frauen in der Zahnmedizin gegenüber sehen, und über die Voraussetzungen für den Erfolg in diesem Bereich gesprochen.

Dr. Longuet Tuet, warum haben Sie sich bei Ihrer Berufswahl für die Zahnmedizin entschieden?
Ich wollte schon immer in einem medizinischen Beruf arbeiten. Anfangs wollte ich Tierärztin werden, doch dann hatte ich die Gelegenheit, ziemlich viel Zeit in einer Zahnarztpraxis zu verbringen. Diese wurde von einer Frau geführt, die auch an unserer Universität unterrichtete. Ich sah, was sie mit ihrer Arbeit leistete und wollte genau wie sie Menschen helfen, ihr Lächeln zurückzubekommen.

Gibt es nach Ihrer Erfahrung bestimmte Vor- oder Nachteile für Frauen, die in der Zahnmedizin tätig sind? Hat sich die Situation im Laufe der Zeit verändert?
Ich halte regelmäßig Vorträge und es ist nach wie vor ein stark von Männern dominierter Bereich. So war ich zum Beispiel letztes Jahr bei einem Vortrag in Tunis unter zehn Rednern die einzige Frau. Als Frau Vorträge zu halten, kann mitunter einen gewissen Nachteil bedeuten, weil wir oft härter arbeiten müssen als ein durchschnittlicher männlicher Redner, um uns zu beweisen und das gleiche Maß an Anerkennung zu erhalten. Dies wird sich jedoch in Zukunft hoffentlich ändern, da immer mehr Frauen sich in diesem Bereich als hoch kompetent erweisen.

Haben Sie Mentorinnen oder weibliche Vorbilder aus der Zahnmedizin, zu denen Sie aufschauen?
Wen ich wirklich bewundere, ist Dr. Francesca Vailati, die mit ihren Vorträgen und Fachartikeln so viel zur modernen adhäsiven Zahnmedizin beigetragen hat.

Wir wichtig ist es, Kolleginnen und Mentorinnen zu finden, mit denen man sich austauschen kann?
Ich denke, dass es sehr wichtig ist, Kolleginnen und Mentorinnen zu kennen, doch man sollte auf jeden Fall auch Männer in seinem Netzwerk haben. Es ist natürlich schön, wenn ich bei meinen Vorträgen oder auf Konferenzen andere Frauen treffe, aber ich habe auch eine Menge männlicher Kollegen, die ich bewundere und die mir bei meiner beruflichen Weiterentwicklung helfen. Wenn man keine männlichen Mentoren hat, kann einem in der Zahnmedizin vieles entgehen. Es ist also besser, in dieser Hinsicht offen zu sein. Ob man ein guter Mentor ist, hängt weniger vom Geschlecht ab, als vielmehr von Wissen, Erfahrung, Ausstrahlung und der Bereitschaft, sein Wissen zu teilen.

Was braucht man für den Erfolg in der Zahlmedizin?
Ich denke, am wichtigsten ist, dass man bereit ist, sich sein Leben lang weiterzubilden. Es ist gefährlich, wenn man meint, alles zu wissen, was es über Zahnmedizin zu wissen gibt. Es gibt immer einen Bereich, in dem man sich verbessern kann. Selbst wenn man ein gewisses Niveau erreicht hat und schon viele Jahre praktiziert, gibt es immer eine neue Technologie oder Methode, die man erlernen kann, oder etwas, worin man besser werden kann.

Dies gilt natürlich nicht nur auf privater Ebene. Dentalmaterialien und -technologien entwickeln sich ständig weiter und wenn man sich nicht mehr über diese informiert, ist man nicht mehr auf dem neuesten Stand, richtig?
Dies gilt besonders, wenn man in der adhäsiven Zahnmedizin tätig ist. Man muss die neuen Haftprodukte und -materialien kennen, die auf den Markt kommen, da diese die Arbeitsweise und die Behandlungen verbessern können.

Wie haben Sie zum ersten Mal von der breiten Palette der adhäsiven Lösungen von Kuraray Noritake Dental gehört?
Das war vor etwa vier Jahren, direkt nachdem ich begonnen hatte, meine Fähigkeiten im Bereich der restaurativen und adhäsiven Zahnmedizin zu erweitern. Ich war auf der Suche nach einer Möglichkeit, um meine Komposite zu verbessern, und ein Freund sagte mir, dass die Kompositreihe CLEARFIL MAJESTY von Kuraray Noritake sehr gut sei. Ich ließ mir daraufhin einige Muster zuschicken und verwende seitdem die Produkte des Unternehmens.

Welche Produkte von Kuraray Noritake verwenden Sie bei Ihrer täglichen Arbeit?
Da mittlerweile 80 Prozent meiner Arbeit in der Praxis restaurative Zahnmedizin ist, verwende ich den CLEARFIL MAJESTY ES-2-Komposit jeden Tag, ebenso wie den adhäsiven Zement PANAVIA von Kuraray. Außerdem verwendet das Zahnlabor, mit dem ich zusammenarbeite, regelmäßig KATANA Zirconia zur Fertigung von Zahnkronen.

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