BERLIN – Neue Daten zu Prävention und Inanspruchnahme medizinischer Leistungen durch Kinder und Jugendliche in Deutschland
Hat sich die Zahnputzhäufigkeit bei Kindern und Jugendlichen verbessert? In welchem Alter wird Ergotherapie am häufigsten in Anspruch genommen? Wie viele Mädchen sind gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft? Welchen Einfluss hat der Sozialstatus auf die Nutzung medizinischer Leistungen? Zur Prävention und Inanspruchnahme medizinischer Leistungen hat das Robert Koch-Institut (RKI) im Journal of Health Monitoring neue und umfassende Ergebnisse der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2) veröffentlicht.
Schwerpunkte der neuen Journal-Ausgabe (4/2018) sind das Mundgesundheitsverhalten, die Inanspruchnahme von Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie sowie die Abhängigkeit der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen vom Sozialstatus. Neue Ergebnisse gibt es auch zu kieferorthopädischen Behandlungen, zu HPV-Impfquoten, zur Inanspruchnahme von pädiatrischen und allgemeinmedizinischen Leistungen und von Früherkennungsuntersuchungen.
Karies zählt zu den häufigsten Krankheiten im Kindesalter. Die hohe Verbreitung ist vor allem auf eine ungenügende Zahnpflege und eine ungünstige (vor allem zuckerhaltige) Ernährung zurückzuführen. Eine effektive Mundhygiene und regelmäßige Zahnvorsorgeuntersuchungen sind neben ausreichender Fluoridierung und einer kariespräventiven Ernährung zentrale Bausteine der Vermeidung von Zahn- und Mundkrankheiten. Daten aus KiGGS Welle 2 zufolge putzen sich 22,3 % der Kinder und Jugendlichen zu selten die Zähne. Heranwachsende mit mittlerem oder niedrigem Sozialstatus erreichen deutlich seltener die Empfehlungen zur Zahnputzhäufigkeit als Gleichaltrige der hohen Statusgruppe. Die Inanspruchnahme zahnärztlicher Vorsorgeuntersuchungen hat sich im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung (2003–2006) erhöht.
Für eine wirksame Kariesvermeidung ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnmedizin, Kinder- und Jugendmedizin und weiteren Berufsgruppen notwendig. „Darüber hinaus zeigen zielgruppengerechte Maßnahmen, zum Beispiel für Kinder und Jugendliche der niedrigen Statusgruppe und mit Migrationshintergrund, gute Ergebnisse. Hier spielen Kindertagesstätten und Schulen als Settings eine zentrale Rolle“, betonen die Autoren aus dem RKI.
Physiotherapie nehmen innerhalb eines Jahres 9,6 % der Kinder und Jugendlichen in Anspruch, 6,1 % nutzen Logopädie und 4,0 % Ergotherapie. Soziale Unterschiede bestehen auch hier: sozial benachteiligte Kinder nutzen häufiger Ergotherapie und Logopädie, während Physiotherapie seltener in Anspruch genommen wird. Seit der KiGGS-Basiserhebung hat die Inanspruchnahme von Physiotherapie und Logopädie zugenommen.
KiGGS ist die einzige umfassende Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Die Ergebnisse der aufwändigen Untersuchungen und Befragungen sind wichtige Datenbasis für evidenzbasierte Entscheidungen der Politik. Die zweite Welle wurde 2014 bis 2017 durchgeführt. Trendanalysen sind durch den Vergleich mit der Basiserhebung und KiGGS Welle 1 (2009–2012) möglich. Längsschnittdaten von Teilnehmenden, die bereits bei der ersten Studie dabei waren, ermöglichen es, die Ursachen von Erkrankungen, Risiko- und Schutzfaktoren zu untersuchen.
Weitere Informationen: www.rki.de/journalhealthmonitoring
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