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Neue Wege in der Zahnarztausbildung am Uniklinikum Aachen

Trainiert wird am AixtraDental nicht nur an Puppen. Die angehenden Zahnärzte üben den Umgang mit künftigen Patienten auch an Simulationspatienten.© Universitätsklinikum Aachen
Quelle: Uniklinikum Aachen, idw-online

Quelle: Uniklinikum Aachen, idw-online

So. 20. Mai 2012

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AACHEN - Mit einem neuen Trainingscenter für Zahnärzte im Studium stärkt das Universitätsklinikum Aachen die zahnärztliche Ausbildung. Das etwa zwei Millionen Euro teure AixtraDental gehört zu den modernsten in Deutschland.

Das AixtraDental ist Teil eines umfassenden, innovativen Lehrkonzeptes, das praxisnäher und patientenorientierter ist und mit einer Vielzahl neuer didaktischer Methoden aufwartet. In Anlehnung an den Aachener Modellstudiengang Medizin, der bundesweit Spitzenrankings belegt, lernen die angehenden Zahnmediziner dabei wesentlich früher, mit Patienten umzugehen. Kernstück ist dabei das jetzt neu eröffnete Ausbildungszentrum AixtraDental. Neben einer Stärkung des selbstständigen Lernens, zum Beispiel durch E-Learning-Angebote, werden insbesondere in dem neuen Center die klinischen Fähigkeiten besondes früh gefördert und die Arbeit mit dem Patienten eingeübt. Früher ging es in den ersten fünf Semestern des insgesamt fünfjährigen Studiums vorrangig um Zahntechnik. Nun wird mehr Gewicht auf die Ausbildung zum (Zahn-)Arzt gelegt.

Möglichst nah an der Realität

Wir wollen den vorklinischen und den klinischen Teil stärker verknüpfen. Früher haben die Studierenden zum Beispiel zunächst gut gelernt, wie man eine Prothese herstellt. Ob sie aber auch am Patienten passt, war eine andere Frage. Wichtig ist, dass die Studierenden früh erfahren, was es heißt, mit einem Menschen zu tun zu haben, sagt Professor Stefan Wolfart, Direktor der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Implantologie und Biomaterialien und Verfechter dieses innovativen Lehrkonzepts. Mitfinanziert wird das Labor aus Landesmitteln zur Renovierung der fast 30 Jahre alten Einrichtung der Zahnmedizin in Aachen.
Auf knapp 500 Quadratmetern führt das Labor zahntechnische und patientennahe Ausbildung für die 60 Studierenden pro Jahrgang zusammen. Im zahnärztlichen Bereich stehen dafür insgesamt 42 Simulationsplätze zur Verfügung, an denen die Arbeit am Patienten realistisch simuliert wird. Dazu befinden sich an jeder Simulationseinheit Patientenpuppen mit auswechselbaren Kunststoffzähnen und Gummiwangen. Jeder Platz ist mit PC und Monitor ausgestattet und mit dem Dozenten verbunden, der sich in jede Behandlung einschalten kann.

Lernen - bei Bedarf 24/7

Im zahntechnischen Bereich erlernen die Studierenden weiterhin das zahntechnische Handwerk allerdings nicht wie früher nur von Hand, sondern auch computerbasiert und mit 3-D-Technologie. Die Studierenden, sagt Wolfart, arbeiten in dem einen Bereich wie Zahnärzte, in der anderen wie Zahntechniker.
In modularen Kursen, die ab dem dritten Semester beginnen, geht es um das möglichst perfekte Erlernen zahnärztlicher Grundfertigkeiten bohren und schleifen wird so unter möglichst realitätsnahen Bedingungen geübt, sogar mit Wasserspray. Studenten, die neben den Kursen weiter üben möchten, können einen Teil des Labors übrigens rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche nutzen.

Trainiert wird übrigens nicht nur an Puppen. Die angehenden Zahnärzte üben den Umgang mit künftigen Patienten auch an Simulationspatienten. So lernen sie zum Beispiel, wie man Patienten über Mundhygiene aufklärt und ihnen die richtige Prothesenpflege erklärt was sie anschließend an echten Interessenten in einer Seniorenresidenz testen können.

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