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Seltene Kopf-OP: Ärzte aus aller Welt lernen in Siegen

Die Operation ist selten und kompliziert – so sehr, dass Ärzte von drei Kontinenten anreisen, um sie in einem OP-Saal im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen mitzuerleben. © Diakonie Klinikum Jung-Stilling/Siegen
Quelle: Diakonie Klinikum Jung-Stilling/Diakonie in Südwestfalen

Quelle: Diakonie Klinikum Jung-Stilling/Diakonie in Südwestfalen

Do. 27. August 2015

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SIEGEN – Die Operation ist selten und kompliziert – so sehr, dass Ärzte von drei Kontinenten anreisen, um sie in einem OP-Saal im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen mitzuerleben. Sechs Mediziner aus Japan, Kolumbien, Spanien und Deutschland verfolgen jeden Handgriff, den Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Professor Berthold Hell während des achtstündigen Eingriffs macht.

Er setzt den hervorstehenden Unterkiefer seiner Patientin zurück und den zurückliegenden Oberkiefer nach vorne. Was in Worten nicht sonderlich spektakulär klingt, ist ein chirurgisches Meisterstück, das weltweit nur wenige Ärzte beherrschen. Das Gesicht der Patientin wird nach der Operation anders aussehen. Aber es geht um weit mehr als um die Beseitigung eines optischen Makels. Weil Ober- und Unterkiefer bislang nicht zueinander passen, fällt der jungen Frau das Essen schwer. Vor allem das Abbeißen war kaum möglich. Um das zu ändern, durchtrennt Professor Hell einige Gesichtsknochen und setzt sie mit Schrauben, Metallplatten und Knochentransplantaten neu zusammen. Narben werden später keine zu sehen sein, denn der Schnitt von Ohr zu Ohr verläuft über die Kopfhaut und wird von Haaren verdeckt. Doch während der Operation kann der Chefarzt dadurch die Haut und Schleimhäute zur Seite schieben. Durch zusätzliche Schnitte verschafft sich der Operateur den Blick in Mund-, Nasen- und Augenhöhlen. Dies ermöglicht ihm eine gute Sicht, so dass er die notwendigen Knochenschnitte dort zur Verlagerung des Kiefers kontrolliert und exakt durchführen kann. Für eine milimetergenaue Planung der Operation, macht Professor Hell mit modernster Medizintechnik detaillierte dreidimensionale Aufnahmen.

Weil der Eingriff so selten und schwierig ist, fördert Medicon die Visiten von Ärzten aus aller Welt bei solch hochkomplizierten Operationen. Medicon ist eine Genossenschaft, weltweit Kliniken mit medizinischem Spezialzubehör beliefert und Demonstrations-Operationen in Europa und Südamerika organisiert. Professor Hell ist unter den Dozenten der einzige Chirurg, der die schwierigen Verfahren zur Gesichtsverlagerung beherrscht.

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