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SMS-Programm für bessere Mundgesundheit

Eine aktuelle Studie belegt die Verbesserung der Mundgesundheit von Kinderzähnen dank regelmäßiger SMS. © leungchopan - Shutterstock.com
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Fr. 17. Januar 2020

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BOSTON - Zur Förderung der Mundgesundheit von Kindern in ökonomisch schwachen Familien gibt es verschiedenste Ansätze. Forscher der Boston University haben nun einen ersten Test mit Textnachrichten durchgeführt – mit vielversprechenden Ergebnissen.

Im heutigen digitalen Zeitalter besitzt nahezu jeder ein Smartphone oder zumindest ein Mobiltelefon. Aus diesem Grund haben Wissenschaftler der Henry M. Goldman School of Dental Medicine, Boston University, USA, die Wirksamkeit dieses Kommunikationskanals getestet. Ihr Ziel: einkommensschwache Familien gezielter zu erreichen und ihre Einstellung zur Mundgesundheit positiv zu beeinflussen.

Für den Testlauf wurden 55 Eltern mit Kindern unter sieben Jahren rekrutiert, von denen drei Viertel unterhalb der Armutsgrenze leben. Die Forscher nahmen eine randomisierte Unterteilung in zwei Gruppen vor. Eine Gruppe erhielt SMS zum Thema Mundgesundheit, die Kontrollgruppe Nachrichten zum allgemeinen Wohlbefinden der Kinder.

Das entwickelte SMS-Programm sah über acht Wochen täglich zwei SMS vor. Die „Mundgesundheitsgruppe“ erhielt Nachrichten zum Zähneputzen, Trinkverhalten, gesundem Essen, Zuckerkonsum sowie zu Zahnarztbesuchen und Fluorid. Die SMS beider Gruppen waren geprägt durch einen interaktiven Charakter und der Möglichkeit, Abzeichen zu verdienen und animierte Charaktere freizuschalten.

Anhand der Folgefragebogen wurde deutlich, dass diese Form der Ansprache überaus positiv angenommen wurde – 84 Prozent äußerten ihre Zufriedenheit. Zudem war über den Testzeitraum ein hohes Maß an Engagement der Eltern wahrzunehmen. Ihre Einstellung zur Mundgesundheit ihrer Kinder hatte sich positiv entwickelt, sie waren motiviert, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Auch die Untersuchungen der Kinder zeigten, dass sie mit höherer Wahrscheinlichkeit zwei Mal täglich Zähne geputzt hatten als vor dem Test.

Dank der richtungsweisenden Ergebnisse war nun der Weg frei für eine groß angelegte Studie, die derzeit mit rund 650 Familien läuft.

Der Test des SMS-Programms wurde im Journal of Medical Internet veröffentlicht.

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