DORTMUND - Im Vergleich der vergangenen drei Jahre sind die Bruttolöhne von Zahntechnikerinnen zwar um 9,5 Prozent gestiegen, die Stundenlöhne aber um 2,2 Prozent gesunken, wie eine Studie des Verbands medizinischer Fachberufe e.V. jetzt aufzeigte.
Verband medizinischer Fachberufe e.V. legt Lohnerhebung für Zahntechniker vor
Im Vergleich der vergangenen drei Jahre sind die Bruttolöhne von weiblichen Zahntechniker zwar um 9,5 Prozent gestiegen, die Stundenlöhne aber um 2,2 Prozent gesunken. Diese Entwicklung zeigt die vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. vorgelegte 20. Lohnerhebung des Deutschen Zahntechniker-Verbandes e.V. (dzv). Ermittelt wurden die Daten in einer schriftlichen Befragung für den Zeitraum 2009 bis 2011.
„Wir können die Angaben nicht direkt mit vorherigen Lohnerhebungen vergleichen, weil sich der Teilnehmerkreis immer anders zusammensetzt“, erläutert Hannelore König, 1. Vorsitzende des geschäftsführenden Vorstandes. „Allerdings ermöglicht die Abfrage über drei Jahre gute Rückschlüsse auf die Tendenzen in den Löhnen und Gehältern von Zahntechnikerinnen und Zahntechnikern.“
Demnach haben sich die Bruttolöhne in zahntechnischen Laboratorien und Praxislabors – ohne Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie vermögenswirksame Leistungen – von 2009 bis 2011 um 2,8 Prozent erhöht. Bei den männlichen Beschäftigten sind sie in diesem Zeitraum um knapp 0,2 Prozent gesunken, ihre Stundenlöhne stiegen allerdings um 1,8 Prozent. Zahntechniker erhielten im Jahr 2011 pro Monat im Schnitt 2.796 Euro brutto, Zahntechnikerinnen dagegen lediglich 1.946 Euro.
In der Lohnerhebung wurden zudem die Arbeitszeiten erfasst. Rund 64 Prozent der Befragten arbeiteten demzufolge knapp 40 Wochenstunden. Gleichzeitig lässt sich ein Trend zu mehr Teilzeitbeschäftigung erkennen. So verdoppelte sich der Anteil derjenigen, die weniger als 35 Stunden arbeiten, zwischen 2009 und 2011 von acht auf 16 Prozent. Neben den arbeitsvertraglich vereinbarten Wochenstunden leisteten im vergangenen Jahr mehr als 73 Prozent der Befragten Überstunden bzw. Mehrarbeit, 44 Prozent von ihnen ohne Freizeit- oder finanziellen Ausgleich. Ähnlich sieht es mit Sonderzahlungen aus: Über Weihnachtsgeld konnte sich nur knapp jeder Zweite, über Urlaubsgeld sogar nur jeder Achte freuen.
„Angesichts dieser Arbeitsbedingungen ist es logisch, dass der Berufsnachwuchs fehlt“, kommentiert die Tarifexpertin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. Margret Urban diese Entwicklung. „Die Arbeitgeber haben zwar die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge von 1.895 im Jahr 2007 auf 2.277 im Jahr 2011 erhöht. Wichtig ist es allerdings, dass die ausgebildeten Fachfrauen und Männer in diesem Beruf bleiben. Wir bieten ihnen eine gewerkschaftliche und berufliche Interessenvertretung, die – sobald wir von dieser Berufsgruppe ausreichend Mitglieder im Rücken haben – auch Tarifverhandlungen führen will.“
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