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Trend geht zur Einzelpraxis

Immer mehr junge Zahnärzte gründen eine Einzelpraxis. (Foto: luckyraccoon)
Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Mi. 15. September 2010

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DÜSSELDORF – Bei anhaltendem Trend zu Kooperationen entschied sich im vergangenen Jahr ein Großteil der zahnärztlichen Jungunternehmer für die Einzelpraxis, wie eine Studie belegt.

Dieses Ergebnis bestätigt die von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) und dem Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) durchgeführte Existenzgründungsanalyse 2009. Berufsausübungsgemeinschaften waren insbesondere bei den unter 30-Jährigen beliebt. 

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Laut Existenzgründungsanalyse der apoBank und des IDZ haben sich 2009 knapp zwei Drittel der Existenzgründer in den alten Bundesländern für eine Einzelpraxis entschieden: 16 Prozent gründeten eine neue Praxis; 45 Prozent übernahmen eine bereits bestehende Einzelpraxis. Zahnärzte, die sich im vergangenen Jahr selbstständig machten, mussten für eine neue Praxis durchschnittlich 415.000 Euro investieren. Eine Praxisübernahme schlug mit durchschnittlich 286.000 Euro zu Buche.

„Der Kostenunterschied begründet sich insbesondere durch die hohen Anschaffungskosten für die medizinisch-technischen Geräte. Die Geräte verlieren jedoch durch die hohe Innovationsgeschwindigkeit schnell an Wert und machen damit zum Zeitpunkt einer Praxisübernahme - da in der Regel mehrere Jahre alt - einen deutlichen geringeren Anteil an den gesamten Investitionen einer Praxisübernahme aus.“, sagte Georg Heßbrügge, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik bei der apoBank. Die Bank verfügt über einmaliges Know-how bei zahnärztlichen Existenzgründungen und leistete 2009 mit rund 2 Mrd. Euro einen wesentlichen Beitrag zum Finanzierungsvolumen im ambulanten Sektor. Etwa 0,6 Mrd. Euro davon kamen Zahnärzten zugute.

Investitionskosten gestiegen
Auch für die neuen Bundesländer verzeichnete die Bank, dass im vergangenen Jahr kein Weg an der Einzelpraxis vorbeiführte: 8 Prozent schlugen den Weg in die Selbstständigkeit über eine Praxisneugründung ein; 81 Prozent entschieden sich für die Übernahme einer zahnärztlichen Praxis. Mit durchschnittlich 178.000 Euro war dies um 38 Prozent günstiger als in den alten Bundesländern. „Wie erwartet liegt das Kostenniveau in den neuen Bundesländern weiterhin unter dem der alten Bundesländer. Aber für beide Regionen gilt: Die Investitionskosten für eine Praxisübernahme sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Kosten für die Neugründung blieben in den alten Bundesländern konstant“, analysiert Heßbrügge.

Darüber hinaus dokumentiert die Existenzgründungsanalyse, dass sich die Zahnärzte in verschiedensten Lagen - also von der Großstadt bis zum ländlichen Gebiet - niederließen. Auffallend ist jedoch: In den neuen Bundesländern ließ sich 1999 noch jeder zweite Zahnarzt in ländlichen Gebieten nieder. 2009 war es nicht einmal mehr jede Dritte (32 Prozent). Es sei davon auszugehen, dass sich dieser Trend in Zukunft fortsetze, erklärt Heßbrügge.

Gleiches gelte für einen weiteren Trend - nämlich den steigenden Anteil der Frauen in der Zahnmedizin. Dass immer mehr Frauen in der Zahnmedizin tätig seien, spiegle sich auch bei den Existenzgründungen wider. Die Analyse belegt: In den alten Bundesländern lag der Frauenanteil unter den Jungunternehmen bei 43 Prozent, in den neuen Bundesländern bei 62 Prozent. Signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei der Wahl der Gründungsform sind nicht zu verzeichnen.

Das Durchschnittsalter der Existenzgründer lag 2009 in den alten Bundesländern bei 34,9 Jahren. In den neuen Bundesländern machten sich Zahnärzte im Durchschnitt mit 33,3 Jahren selbstständig. Insgesamt ist das Durchschnittsalter bei der Existenzgründung in den letzten 5 Jahren tendenziell leicht gesunken.

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