GLADBECK – Birgit Fischer, Vorstandsvorsitzende der Barmer, hat vorgeschlagen, dass private Krankenversicherungen nur noch Zusatzversicherungen anbieten. Der Freie Verband deutscher Zahnärzte in Westfalen-Lippe widerspricht und macht sich für den Wettbewerb zwischen den Kassen stark.
„Die Forderung der Barmer GEK, private Krankenversicherer in ihrem Versicherungsangebot zu beschneiden, ist absolut abwegig und falsch“, erklärt der Landesvorsitzende des Freien Verbandes deutscher Zahnärzte in Westfalen-Lippe (FVDZ-WL), Markus Büssing. Der in Gladbeck niedergelassene Zahnarzt Büssing reagiert damit auf die Äußerungen von Barmer-Chefin Birgit Fischer, Vollversicherungen nur noch von gesetzlichen Krankenversicherungen anbieten zu lassen und den privaten Krankenversicherungen lediglich zu erlauben, auf dem Gebiet der Zusatzversicherungen zu agieren. Nach Auffassung des Freien Verbandes in Westfalen-Lippe würde dies zum Verlust der modernen Versorgungsmöglichkeiten führen. „Wer dies fordert, unterstützt die Monopolbildung im Bereich der Krankenversicherungen und trägt somit zu einer Verstaatlichung des gesamten Gesundheitssektors bei. Dies kann nicht im Sinne der Versicherten sein“, so Büssing.
Der FVDZ sieht als größter unabhängiger zahnärztlicher Berufsverband in Westfalen-Lippe im Wettbewerb zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und den privaten Krankenversicherungen eine große Chance zur Verbesserung der Patientenversorgung. „Die privaten Krankenversicherungen dürfen von diesem Wettbewerb nicht ausgeschlossen werden, da sie eine qualitative Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung bieten“, bekräftigt Joachim Hoffmann, Pressesprecher des FVDZ-WL, die Forderung nach Wettbewerb. „Aufgabe der gesetzlichen Krankenversicherungen ist es, die Grundversorgung sicher zu stellen, außerdem sollten sie die Möglichkeit haben Zusatzversicherungen anzubieten. Diese müssen mit den privaten Krankenversicherungen gleichgestellt werden“, hält Hoffmann, der als Zahnarzt in Kirchhundem niedergelassen ist, es für richtig, das Angebot der gesetzlichen Krankenversicherungen auf den Bereich der Zusatzversicherungen auszudehnen. Der von Gesundheitsminister Rösler aufgezeigte Weg der Kostenerstattung in der gesetzlichen Krankenversicherung ist ein idealer Einstieg in eine Zusammenführung der Versicherungssysteme.
Der FVDZ in Westfalen-Lippe fordert deswegen eine Versorgungsdiskussion im Gesundheitssektor. „Das Wohl der Patienten muss im Mittelpunkt stehen. Patienten, die eigenverantwortlich handeln und sich privat versichern, dürfen nicht zum Opfer der Regulierungswut gesetzlicher Krankenversicherungen werden, welche den Wettbewerb mit privaten Anbietern scheuen“, fordert Landesvorsitzender Büssing die Verantwortlichen in der Politik auf, der Forderung nach Verstaatlichung und Wettbewerbseinschränkungen eine Absage zu erteilen. Denn Wettbewerb trägt nach Meinung des FVDZ in der Regel zur Verbesserung des gesamten Systems bei. Gibt es diesen Wettbewerb nicht, werden die Versicherten Nachteile zu spüren bekommen.
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