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Zahnanalyse: Forscher entschlüsseln Pestvirus

Mit Zähnen kamen Forscher dem Pestvirus auf die Spur. © norman blue - Fotolia.com
Karola Richter, ZWP online

Karola Richter, ZWP online

So. 16. Februar 2014

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HAMILTON, KANADA – Die Pest gilt in unseren Breiten als nahezu ausgerottet. In anderen Teilen der Erde grassieren immer wieder Stämme des Pestviruses Yersinia pestis. Ob eine erneute Gefahr einer Pestepidemie auch in Mitteleuropa besteht, haben Forscher anhand Jahrhunderte alter Zähne untersucht.

Im 6. Jahrhundert wütete in Europa die größte antike Pestepidemie, die sogenannte Justinianische Pest. Im Mittelalter kamen erneute Ausbrüche, im 14. Jahrhundert raffte die Pest geschätzte 50 Millionen Menschen dahin. Nun haben Wissenschaftler einen genetischen Zusammenhang zwischen den Viren der einzelnen Epidemien festgestellt, indem sie die Zähne eines 1.500 Jahre alten Leichnams analysierten. Darin fanden sich DNA-Reste des Virus. So konnten sie einen „Stammbaum“ der Pestviren aufstellen. Auch wenn der Virus aus dem 6. Jahrhundert mittlerweile ausgestorben ist, sind noch immer verwandte Stämme unterwegs. Ein erneuter Pestausbruch ist zwar vorstellbar, heute aber durch eine Vielzahl von Antibiotika behandelbar.

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