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Zahnpastainhaltsstoff: Triclosan wirksam gegen Malaria

Triclosan hemmt Bakterien. Diese Eigenschaft wollen sich Wissenschaftler im Kampf gegen Malaria nun zunutze machen. © auimeesri – stock.adobe.com
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Mi. 28. Februar 2018

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CAMBRIDGE, Großbritannien – In Zahnpasta ist Triclosan nicht erwünscht, aber im Kampf gegen Malaria weckt der Wirkstoff neue Hoffnungen. Forscher fanden heraus, Triclosan unterbricht die lebensgefährliche Infektion in zweifacher Weise.

Triclosan ist ein effektiver Bakterienhemmer, der allerdings aufgrund seiner fördernden Wirkung von Antibiotikaresistenzen seit Längerem in der Kritik steht. Ursprünglich in Desinfektionsmitteln eingesetzt, findet sich die Chemikalie unter anderem in Kosmetika, Arzneimitteln und noch immer zum Teil in Zahncremes.

Während Hunderte Mediziner im vergangenen Jahr einen Aufruf zum Verbot von Triclosan in Kosmetika & Co. gestartet haben, wurde an der Universität Cambridge eine neue aussichtsreiche Wirkung des Stoffes entdeckt. So soll Triclosan Malariainfektionen in zwei kritischen Punkten – im Blut und der Leber – hemmen können.

Dass Triclosan einen Malariaparasiten in der Blutbahn daran hindert, die roten Blutkörperchen zu befallen, wurde bereits vor einigen Jahren entdeckt. Hierbei handelt es sich um das Enzym Enoyl-Reduktase (ENR), welches an der Fettsäuresynthese beteiligt ist. Wie sich nun herausstellte, hemmt Triclosan auch Dihydrofolatreduktase (DHFR) wirkungsvoll. Diese im Malariaparasit vorkommenden Enzyme sind an der Folsäuresynthese beteiligt.

Da Malariaparasiten in den vergangenen Jahren immer wieder Resistenzen gegen Heilmittel entwickelt haben, bringt die Entdeckung Wissenschaftler bei der Entwicklung eines neuen Medikaments einen großen Schritt voran. So bedeutet die zweifache Blockade für den Parasiten eine Erschwernis bei der Bildung von Resistenzen.

Trotz der aussichtsreichen Effekte von Triclosan bleibt die Frage nach gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen offen. Nicht ohne Grund ist Triclosan in den USA in Kosmetika verboten – in der EU zumindest teilweise. Die Studie wurde in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlicht.

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